Wintersemester 2005/06
Inhaltsverzeichnis
Die Veranstaltungen des Wintersemesters im Überblick. Stand: 13.10.2005.
Literaturwissenschaft
Epochenbegriffe der deutschen Literaturwissenschaft II 2 SWS
V GS/HS M. Beetz
Löwengebäude, Hörsaal XIX a/b do 12-14
MA/LAG/LAS wobl.
In Fortsetzung der im SS 2005 gehaltenen Vorlesung über Epochenbegriffe I (vom 17. bis zum ersten Drittel des 19. Jahrhunderts) wird die Vorlesung über Epochenbegriffe II die Wort-, Begriffsgeschichte und geraffte Sachdarstellung der Epochen des 19. und 20. Jahrhunderts bieten. Im einzelnen sollen Biedermeierzeit, bürgerlicher Realismus, Naturalismus, Jahrhundertwende, Symbolismus, Wiener Moderne, Impressionismus, Expressionismus, Literatur der Weimarer Republik, Neue Sachlichkeit, Literatur im Dritten Reich, Exilliteratur, Literatur nach 1945 / ‚Stunde Null‘, DDR-Literatur, Literatur der BRD behandelt werden.
Einführung in die Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft 2 SWS
V GS/HS W. Nell
Domplatz 4, Hörsaal Zoologie (1. Etage) mi 08-10
MA/LAG/LAS/BLIK/IKEAS wobl.
Auch vor dem Hintergrund aktueller Debatten um die Schwerpunkte und die interdisziplinäre Orientierung der künftigen Universität bietet die Vorlesung eine Einführung in das Fach, einen Überblick über die damit verbundene Geschichte der Philologien und kulturwissenschaftlichen Fächer, der sich im Besonderen auch mit der spezifischen Ausdifferenzierung der Komparatistik im deutschen Universitätssystem beschäftigen wird, sowie eine Übersicht möglicher Arbeitsfelder und Schwerpunksetzungen eines Fachgebiets „Allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft“. Abschließend werden exemplarisch einige Arbeitsansätze anhand literarischer Texte und ihrer Wechselbezüge zu anderen Themenfeldern gesellschaftlichen und kulturellen Handelns vorgestellt.
Literatur: Ulrich Weisstein: Einführung in die Vergleichende Literaturwissenschaft, Stuttgart u. a.: Kohlhammer 1968; Gerhard R. Kaiser: Einführung in die vergleichende Literaturwissenschaft. Forschungsstand – Kritik – Aufgaben, Darmstadt: WBG 1980; Peter V. Zima: Komparatistik, Tübingen: UTB 1992; Angelika Corbineau-Hoffmann: Einführung in die Komparatistik, Berlin: E. Schmidt 2000.
Literatur und Kultur der deutschen Frühaufklärung 2 SWS
V GS/HS H.-J. Kertscher
Löwengebäude, Hörsaal XIV a/b do 14-16
MA/LAG/LAS wobl.
In dem hier zu behandelnden Zeitraum (1680-1750) lässt sich im Literaturverständnis eine differenzierte Handhabung literarischer Gattungen feststellen. Sie ist das Ergebnis eines langwierigen und widerspruchsvollen Prozesses, der von heftigen literarischen Debatten begleitet war. Ausgehend von einer eingehenden Bestimmung des Aufklärungsbegriffs will die Vorlesung anhand ausgewählter Beispiele aus Literaturpraxis, -theorie und -kritik diesem Prozess nachgehen und am Ende mit der Vorstellung der literaturkritischen Arbeiten des jungen Lessing jene Momente aufzeigen, die dieses neue Literaturverständnis veranschaulichen.
Einführung in die Literaturwissenschaft I: (Ringvorlesung und Tutorien)
„Was heißt und zu welchem Ende studiert man Literaturwissenschaft“ 1 SWS
V GS/HS M. Beetz/A. Jäger/W. Nell/M. Anders-Sailer/H. Ritter
Löwengebäude, Hörsaal XIV a/b do 09-10
MA/LAG/LAS obl.
Die Vorlesung gibt einen Überblick über Themen und Gegenstände der Literaturwissenschaft: Was ist überhaupt Literatur, wo liegen ihre Ursprünge, welchen Sinn macht es, die Geschichte der Literatur in Epochen zu unterscheiden, wie ist das Verhältnis zwischen Autor, Text und Leser beschaffen, welchen Erkenntnisgewinn bringen Gattungstheorien, welche Methoden stehen der Literaturwissenschaft zur Verfügung, welche Chancen öffnen sich durch die neuen Medien, und schließlich: Für welche Berufe qualifiziert das Studium der germanistischen Literaturwissenschaft?
Die Vorlesung wird begleitet von einstündigen Tutorien, die das unverzichtbare Handwerkszeug vermitteln. Die Vorlesung und die Tutorien sind obligatorisch für alle Studienanfänger des Fachs.
Einführung in die Literaturwissenschaft II:
Georg Büchner: Woyzeck – Autor, Werk, Wirkung, Rezeptionsgeschichte 2 SWS
Ps GS W. Haefs
Herweghstraße 96, ÜR C fr 10-12
Beginn: 21.10.05
MA/LAG/LAS wobl.
Neujahr 1836 schrieb Georg Büchner an seine Eltern: „Ich gehe meinen Weg für mich und bleibe auf dem Felde des Dramas ... ich zeichne meine Charaktere, wie ich sie der Natur und Geschichte angemessen halte, und lache über die Leute, welche mich für die Moralität oder Immoralität derselben verantwortlich machen wollen“. Vermutlich schrieb er zu dieser Zeit an der Tragödie über das „Leben des Geringsten“, am Woyzeck. Das Drama, erst nach dem Tod des Dichters 1878 von Karl Emil Franzos als ‚Trauerspiel-Fragment’ unter dem Titel Wozzeck (in Folge eines Lesefehlers) publiziert, gehört zu den herausragenden kanonischen Texten der deutschen Literatur und hatte, in Verbindung mit dem Schicksal des 1837 frühverstorbenen Dichters und (Natur)Wissenschaftlers, des Revolutionärs, Radikalaufklärers und Skeptizisten enormen Einfluß auf die Literatur und Kultur der Moderne seit dem Expressionismus (UA 1913).
Im Rahmen des Seminars, mit dem Ziel einer exemplarischen Einführung in die literaturwissenschaftliche Textanalyse, werden uns Werk und Biographie des Autors, die Darstellung der editionsphilologischen Problemlage (überliefert sind vier Entwurfshandschriften, aber keine Druckfassung), die Untersuchung des Textes bzw. der überlieferten Texte und der ihnen zugrundelegenden Kontexte (zeitgenössische ökonomische, juristische, medizinisch-psychiatrische, naturwissenschaftliche, philosophische Diskurse) sowie die umfangreiche Wirkungs- und Rezeptionsgeschichte beschäftigen.
Textgrundlage: Georg Büchner. Woyzeck. Studienausgabe. Hg. v. B. Dedner. Stuttgart 1999 u.ö. (Reclams UB 18007). Biographie zur Einführung: Jan-Christoph Hauschild: Georg Büchner mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Reinbek: Rowohlt 1992 u.ö. (rororo monographien 50503).
Einführung in die Literaturwissenschaft II:
Franz Fühmann Marsyas – Autor, Werk, Wirkung, Rezeptionsgeschichte 2 SWS
Ps GS M. Anders-Sailer
Herweghstraße 96, ÜR B do 10-12
MA/LAG/LAS wobl.
Die Studierenden sollen befähigt werden, die Verfahren des literaturwissenschaftlichen Arbeitens anzuwenden, Textzugänge und Interpretationsmöglichkeiten darzulegen und Fragen zum Stoff /Motiv / Thema und der Rezeption und deren Geschichte aufzuwerfen und zu beantworten. Zu diesem Zweck wird Franz Fühmanns Erzählung Marsyas ausgewählt. Die Herangehensweisen an den Text werden von den Studentinnen und Studenten vorgestellt und im Seminar diskutiert.
Sekundärliteratur: Moennighoff, Burkhard ; Eckhardt Meyer-Krentler : Arbeitstechniken Literaturwissenschaft. 9. Auflage, München 2001 (UTB 1582).
Klausnitzer, Ralf: Literaturwissenschaft. Begriffe-Verfahren-Arbeitstechniken. Berlin 2004
Schutte, Jürgen: Einführung in die Literaturinterpretation. Stuttgart 1985. (Sammlung Metzler, Band 217)
Einführung in die Literaturwissenschaft II:
Versuch einer Selbstbefragung: Jean Améry – Autor, Werk, Wirkung 2 SWS
Ps GS K. Agthe
Melanchthonianum, Hörsaal XVI mo 12-14
MA/LAG/LAS wobl.
Die „Erfahrung in der extremen Situation, im Konzentrationslager, als Gefolterter, als Heimatloser, als Jude im 20. Jahrhundert, wird zur Lebenserfahrung schlechthin“. So resümierte Helmut Heißenbüttel Leben und Werk von Jean Améry. In dem Buch „Jenseits von Schuld und Sühne – Bewältigungsversuche eines Unbewältigten“ (1966), mit dem Améry international bekannt wurde, hat der Auschwitz-Überlebende seine KZ-Traumata zu einer Zeit aufbereitet, als die Erinnerung an „die Deportation und das Überleben der rassisch Verfolgten – im Gegensatz zu den Politischen – in den Augen der Öffentlichkeit wenn nicht eine Schande, doch zumindest ein Tabu“ war (Heidelberger-Leonard). 1912 als Hanns Maier in Wien geboren wurde, wählte der zuletzt in Brüssel lebende Jean Améry 1978 in Salzburg den Freitod. Über das Problem des „Hand an sich legen“ hat der Autor in seinem gleichnamigen Essay (1976) nachgedacht. Um ein Gespür für den Erzähler und Romancier zu bekommen, werden im Seminar, welches das Werk Amérys auch unter komparatistischen Aspekten betrachtet, ferner der „umgestülpte Bildungsroman“ (I. Heidelberger) „Unmeisterliche Wanderjahre“ (1971) und die Polemik gegen Gustave Flauberts „Madame Bovary“, „Charles Bovary, Landarzt. Porträt eines einfachen Mannes“ (1978), behandelt. Die von der Améry-Biographien Irene Heidelberger-Leonard herausgegebene Werkausgabe des Schriftstellers erscheint seit 2002 im Verlag Klett-Cotta. Die bis dato vorliegenden Bände werden in der Bibliothek des Germanistischen Instituts zum Semesterbeginn bereit stehen. Die oben genannten Titel von Jean Améry sind als Einzelausgaben im Buchhandel erhältlich.
Literatur: Text+Kritik. Zeitschrift für Literatur, Heft 99: Jean Améry. Hrsg. v. Heinz Ludwig Arnold. München 1988; Stephan Steiner: Jean Améry (Hans Maier), Basel 1996; Petra S. Fiero: Schreiben gegen Schweigen. Grenzerfahrungen in Jean Amérys autobiographischem Werk, Hildesheim 1997; Jean Améry, der Schriftsteller. Internationale Tagung zum 20. Todestag von Jean Améry. Hrsg. v. Irene Heidelberger-Leonard u. Hans Höller, Stuttgart 2000; Markus Kleinert: Suiziddiskurs bei Jean Améry und Hermann Burger. Zu Jean Amérys „Hand an sich legen“ und Hermann Burgers „Tractatus logico-suicidalis“. Stuttgart 2000; Irene Heidelberger-Leonard: Jean Améry. Revolte in der Resignation. Biographie, Stuttgart 2004.
William Shakespeare: „The Tempest“ –
Werkanalyse und Rezeptionsgeschichte 2 SWS
Ps GS W. Nell
AudiMax, Hörsaal XXIII mi 10-12
MA/LAG/LAS/IKEAS (für GB Studien: BA ab 5. Sem. u. Master Modul 4:
Voraussetzung Einführung in die Literaturwissesnchaft) wobl.
Shakespeares vielleicht letztes Stück (bezeugte Uraufführung 1.11.1611), vielfach auch als eine Art Testament des Autors interpretiert, hat seit seiner Wiederentdeckung in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts und namentlich durch die Romantiker nichts an Attraktivität verloren, wie nicht zuletzt aktuelle Theater- und Filminszenierungen belegen. Damit vermag das Seminar dreierlei zu bieten: Eine Einführung in das Theater der Shakespeare-Zeit, eine nahe am Text angelegte Werkinterpretation des Stückes, das seiner Popularität zum Trotz auch zugleich eines der verwickeltsten und mehrdeutigsten Texte Shakespeares darstellt, und schließlich eine Einführung in die Arbeitsgebiete einer vergleichenden Wirkungs- und Rezeptionsgeschichte, deren Reichhaltigkeit sich allein daran schon zeigt, dass sie die verschiedensten Textsorten vom Theaterstück bis zum Essay, Romane, Lyrik und politische Analyse sowie nicht zuletzt Musiktheater und Film umfasst.
Als Textgrundlage seien The Arden Shakespeare: The Tempest, ed. by Frank Kermode, London 1964 (und öfter, zuletzt 2000) sowie William Shakespeare: The Tempest/Der Sturm, übers. u. eingel. von Gerd Stratmann, Stuttgart: Reclam 1982 (und öfter) genannt; ferner sei auf Ina Schabert (Hg.): Das Shakespeare-Handbuch, Stuttgart: Kröner 42000 und auf Stephen Greenblatt: Will in der Welt. Wie Shakespeare zu Shakespeare wurde, Berlin: Berlin Verlag 2004 hingewiesen.
Weitere Literaturhinweise: Jonathan Dollimore, Alan Sinfield (ed.): Political Shakespeare. New essays in cultural materialism, Manchester 1985; John Drakakis (ed.): Alternative Shakespeares, London New York 1985; Terry Eagleton: William Shakespeare, Oxford 1986; Karl L. Klein (Hg.): Wege der Shakespeare-Forschung, Darmstadt 1971 (WdF CXV); D. J. Palmer (ed.): Shakespeare: The Tempest. A Casebook, London 1968; Hallet Smith (ed.): Twentieth Century Interpretations of The Tempest, Englewood Cliffs N. J. 1969.
Einführung in die Erzähltheorie 2 SWS
Ps GS M. Anders-Sailer
Herweghstraße 96, ÜR C mi 10-12
MA/LAG/LAS wobl.
Im Seminar werden Begriffe und Untersuchungsmethoden vermittelt und diskutiert, die bei der Analyse und Interpretation erzählender Texte von Bedeutung sind. Ausgewählte Erzähltexte – mit besonderer Berücksichtigung der aktuellen Gegenwartsliteratur – dienen als Material, um Begriffe, Techniken und Methoden auf ihre analytische Relevanz hin zu befragen.
Die Studierenden können Texte ihrer Wahl zur Verfügung stellen.
Literatur: Jochen Vogt: Aspekte erzählender Prosa. Eine Einführung in die Erzähltechnik und Romantheorie. 9. erweit. und aktual. Ausg. Opladen 1998.
Schulte-Sasse/Werner: Einführung in die Literaturwissenschaft. München 1997.
Matias Martinez/Michael Scheffel: Einführung in die Erzähltheorie. 2. durchges. Aufl. München 2000.
Einführung in die Dramentheorie –
Entwicklungen in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts 2 SWS
Ps GS H. Ritter
Herweghstraße 96, ÜR A di 10-12
MA/LAG/LAS wobl.
Im Seminar werden zunächst wesentliche Elemente des Dramas im allgemeinen vorgestellt, um dann die historischen Formen und Theoreme zu erörtern, die für die Entwicklung der deutschsprachigen Dramatik kennzeichnend geworden sind. Tragödie, Komödie, Schauspiel und Tragikomödie werden an Dramen von Lessing (Emilia Galotti, Minna von Barnhelm), Goethe (Götz von Berlichingen) analysiert. Mit diesem Korpus lassen sich hervorragend Einsichten in Formtendenzen gewinnen, die bis in die Moderne hineinreichen. Den Abschluss soll deshalb ein Drama des 20. Jahrhunderts bilden: Dürrenmatt Der Besuch der alten Dame.
Literatur: B. Asmuth: Einführung in die Dramentheorie (Sammlung Metzler 188), M. Pfister: Das Drama (UTB 580), V. Klotz: Geschlossene und offene Form im Drama. München 1960ff. (neueste Aufl.), Theorie des Dramas (Reclam UB 9603).
Einführung in die Theorie der Lyrik 2 SWS
Ps GS R. Rittig
Melanchthonianum, Hörsaal A fr 08-10
MA/LAG/LAS wobl.
Das Seminar hat das Ziel, den Hörern Grundkenntnisse über die Vers-, Strophen und äußeren Gedichtformen zu vermitteln. Es wird durchgängig an Texten der letzten vier Jahrhunderte gearbeitet, um die Fähigkeit zu praktischem Umgang zu trainieren.
Die Texte werden den Studierenden zu Beginn des Semesters gegen ein Entgelt zur Verfügung gestellt.
Stilistik und Rhetorik 2 SWS
Ps GS A. Jäger
Herweghstraße 96, ÜR A do 12-14
MA/LAG/LAS/IKEAS obl. für MA
Das Seminar beginnt mit einem Überblick über den Gegenstandsbereich der Stilistik, die Makro- und Mikrostilistik sowie die verschiedenen Stiltheorien, beschäftigt sich dann aber vorwiegend mit der Mikrostilistik, mit rhetorischen Figuren und sprachlichen Bildern. Dabei geht es zunächst darum, die verschiedenen stilistischen und rhetorischen Mittel kennen zu lernen und sie im Text auch aufzuspüren. Für Literaturwissenschaftler besonders wichtig ist schließlich die Frage, welche Schlüsse lassen sich aus der Kenntnis dieser Mittel für die Textanalyse und Interpretation gewinnen lassen?
Grundlegende Literatur: Bernhard Sowinski: Stilistik. Stiltheorien und Stilanalysen. Stuttgart 1999; Heinrich Lausberg: Handbuch der literarischen Rhetorik. Eine Grundlegung der Literaturwissenschaft. Stuttgart : Steiner, 1990; Gerhard Kurz: Metapher, Allegorie, Symbol. Göttingen 1993 (oder andere Auflagen).
Texte der deutschen Literatur der Aufklärung 2 SWS
Ps GS H. Ritter
IZEA, Franckeplatz 1, Haus 54, Chr.-Thomasius-Z. do 10-12
MA/LAG/LAS wobl.
In der Zeit der Aufklärung liegt der Beginn einer modernen bürgerlichen Literatur in Deutschland. Das sich im Verlauf des 18. Jahrhunderts entwickelnde neue Publikum verlangte nach einer seinen bürgerlichen Werten entsprechenden literarischen Darstellung, wodurch das traditionelle Literaturverständnis in Frage gestellt und der bisher verachteten Gattung Roman und dem bürgerlichen Trauerspiel der Aufstieg gelang. Auch im Bereich der Lyrik kam es zu weitreichenden Neuerungen (Anakreontik, Odendichtung). Im Seminar sollen zwischen Rationalismus und Empfindsamkeit, Früh- und Spätaufklärung entstandene Texte aus Epik und Dramatik und Lyrik im Zusammenhang mit den wichtigen ästhetischen Diskursen behandelt werden. Dieses Seminar ist Teil eines viersemestrigen Kurses, der in den nächsten Semestern fortgesetzt wird mit Veranstaltungen zum Sturm und Drang, der Weimarer Klassik und der Romantik.
Texte: Lessing: Miss Sara Sampson, Nathan der Weise. Gellert: Das Leben der schwedischen Gräfin von G.. Sophie La Roche: Das Fräulein von Sternheim.
Gellert/Lessing: Fabeln. Wieland: Musarion. Anakreontische Lyrik.
Sekundärlit. zur Vorbereitung: Geschichte der deutschen Literatur Bd.2: Von der Aufklärung bis zum Vormärz. Hrsg. Erhard Bahr. UTB 1464.
Peter-André Alt: Aufklärung. Stuttgart 1996.
„Und ich rufe Natur!“ – Natur im Werk Goethes 2 SWS
Ps GS N.N
Herweghstraße 96, ÜR A mo 16-18
MA/LAG/LAS wobl.
Im Mittelpunkt des Seminars steht die Naturauffassung Johann Wolfgang von Goethes. An ausgewählten literarischen, vor allem aber naturphilosophischen und naturkundlichen Texten soll der sich im Laufe des Lebens wandelnde Blick des Naturforschers herausgearbeitet, der Einfluss seiner wissenschaftlichen Studien auf das dichterische Schaffen verdeutlicht werden. Hierfür wird es mitunter notwendig sein, bislang ungedruckte, nur handschriftlich überlieferte Quellen heranzuziehen und gemeinsam "lesen zu lernen"; grundlegende editionsphilologische Fragen sollen im Rahmen der Diskussion ebenfalls erörtert werden.
Den Teilnehmern (max. 15) wird ein Reader zur Verfügung stehen, der alle zu besprechenden Texte und eine Liste möglicher Referatsthemen enthält. Eine Exkursion zum Goethe- und Schiller-Archiv in Wiemar ist vorgesehen.
Die deutsche Ode 2 SWS
Ps GS R. Rittig
Herweghstraße 96, ÜR A do 14-16
MA/LAG/LAS wobl.
Das Seminar soll in die Grundbegriffe der Lyrikanalyse einführen und einen Überblick über die Geschichte der deutschen Ode vermitteln: Barock-Ode, die Odentheorie der Aufklärung, Klopstocks Odenpraxis; Oden von Hölderlin, Platen, Lenau, K. Kraus, R. A. Schröder, F.G. Jünger, J. Bobrowski u.a.
Die Texte werden den Studierenden zu Beginn des Semesters gegen ein Entgelt zur Verfügung gestellt.
Hölderlins Lyrik 2 SWS
Ps GS R. Rittig
Herweghstraße 96, ÜR A do 16-18
MA/LAG/LAS wobl.
Die Lyrik Hölderlins entstand im Umkreis der klassisch-romantischen Dichtung, berührte sich darüber hinaus aber auch mit der zeitgenössischen revolutionär-utopischen Literatur. Dabei ging Hölderlin durchaus eigene Wege. Im Seminar soll die Entwicklung der Lyrik Hölderlins an exemplarischen Texten untersucht werden.
Die Veranstaltung soll auch helfen, den Umgang mit lyrischer Dichtung zu üben. Die Aktivierung von Grundkenntnissen der Verslehre kann zur Vorbereitung auf das Seminar gewiss nicht schaden.
Die Texte werden den Studierenden zu Beginn des Semesters gegen ein Entgelt zur Verfügung gestellt.
Der Erzähler Heinrich von Kleist 2 SWS
Ps GS H. Ritter
Herweghstraße 96, ÜR A fr 10-12
MA/LAG/LAS wobl.
Heinrich von Kleist, geboren 1777, gehört seinem Geburtsjahr nach zu der Generation der Romantiker, mit ihnen hat er auch in mehr oder weniger engem Kontakt gestanden. Sein Werk jedoch ist nicht der romantischen Literatur zuzurechnen – es ist ganz singulär. Das Seminar will die innovatorische Leistung des Erzählers Kleist, die sowohl in seiner Stoffwahl als auch in seiner Erzählweise liegt, erkunden. Für die Interpretation der Texte sollen verschiedene methodische Ansätze literaturwissenschaftlichen Arbeitens ausprobiert werden.
Texte: Der Findling, Die Verlobung in San Domingo, Das Erdbeben in Chili, Die Marquise von O..., Michael Kohlhaas
Zur Einführung: Hans-Dieter Zimmermann Heinrich von Kleist. Eine Biographie. rororo 12906; Földényi, László Heinrich von Kleist. München 1999; Bernd Fischer Ironische Metaphysik. Die Erzählungen H.v.K. München 1988; Wellbery, David E.(Hrsg.) Positionen der Literaturwissenschaft. Acht Modellanalysen am Beispiel von Kleists „Das Erdbeben in Chili“. München 1985.
Literatur und Zensur 2 SWS
Ps GS W. Haefs
Herweghstraße 96, ÜR B fr 12-14
Beginn: 21.10.05
MA/LAG/LAS/IKEAS (Master u. BA ab 5. Sem. Modul 1) wobl.
Zensur ist ein unverändert wirksames Medium der Kommunikationskontrolle, der Normensetzung und der Normenbestätigung. Allerdings hat sich in den letzten Jahren ein Verschiebung vollzogen: Nachdem die Zensur des gedruckten Wortes in den ‚liberaldemokratischen’ Staaten keine wesentliche Rolle mehr spielt (außer in Kriegszeiten!), konzentrieren sich die aktuellen Diskussionen um das Internet und den – unverändert als notwendig empfundenen, aber immer schwerer durchzusetzenden – Schutz von Kindern und Jugendlichen.
Im Seminar geht es um die Theorie, Phänomenologie, Funktion und Praxis von Zensur. Neben den strukturellen Aspekten werden die Auswirkungen der Zensur auf die Literatur und die literarische Praxis an historischen Konstellationen (Vormärz, Kaiserreich, Weimarer Republik, Nationalsozialismus, DDR, BRD) und an exemplarischen Fällen (u.a. Heine, Börne, G. Hauptmann, Panizza, Wedekind, Schnitzler, J. R. Becher, K. Mann, Eisler, V. Braun, Grass, Henry Miller) nachgezeichnet und diskutiert. Zwar stehen literarische Texte im Mittelpunkt, doch umgreift das Quellencorpus auch literaturwissenschaftliche, juristische und theologische Abhandlungen bzw. Gutachten sowie politische Reden und Verordnungen.
Ein leicht zu lesender, historisch und kasuistisch orientierter Überblick zur Einführung:
Hans J. Schütz: Verbotene Bücher. Eine Geschichte der Zensur von Homer bis Henry Miller. München 1990, leider vergriffen).
Ausführliche Informationen sind ab 15.9.2005 im Internet zu finden (www.germanistik.uni-halle.de/personal/haefs)
Deutsche Lyrik seit 1945 2 SWS
Ps GS R. Rittig
Melanchthonianum, Hörsaal A fr 10-12
MA/LAG/LAS wobl.
Das Seminar gibt einen Überblick über die Lyrik seit 1945. Wenn etwas diese Lyrik kennzeichnet, dann ist es die Vielfalt der Stimmen, das Nebeneinander unterschiedlichster Intentionen und Schreibweisen. Im beständigen Austragen konträrer Positionen vollzieht sich die Entwicklung der Gattung. Benn und Brecht sind die ‚Väter’ der Nachkriegslyrik . Der Zusammenhang von Gattung und gesellschaftlichem Kontext soll wahrgenommen werden und die Veränderung der Schreibarten und poetischen Techniken auf die veränderte historische Situation bezogen werden. Die Gedichte von G. Benn, B. Brecht, N. Sachs, P. Celan, P. Huchel, G. Eich, J. Bobrowski, I. Bachmann, M.- L. Kaschnitz u.a. werden den Studierenden zu Beginn des Semesters gegen ein Entgelt zur Verfügung gestellt.
Thomas Kling (1957-2005) 2 SWS
Ps GS N.N.
Herweghstraße 96, ÜR A mi 16-18 s.t.
MA/LAG/LAS wobl.
Der im Frühjahr mit erst 47 Jahren verstorbene rheinische Dichter Thomas Kling zählte seit den 80er Jahren zu den prägenden Gestalten der deutschsprachigen Lyrikszene, sofern diese sich um eine Erneuerung der ästhetischen Grundlagen des Gedichts und seines sprachlichen Materials bemühte. In Abkehr von 'realistischen' lyrischen Texten (u.a. Bachmann, Enzensberger) und Hinwendung zu 'sprachreflexiv' orientierten 'Avantgarden' (Wiener Gruppe, Priessnitz, Brinkmann) entwickelte er Schreibweisen, die mit dem rhythmischen und lautlichen Potential und der Medialität von Sprache, den historischen Tiefenschichten der Gedichttradition (Mittelalter und Barock, Hölderlin, George, Trakl) und immer wieder auch 'Vorlagen' aus der bildenden Kunst arbeiteten.
Die Komplexität von Klings 'Sprachinstallationen' wurde gerühmt. Seine hermetisch wirkenden Gedichte haben es tatsächlich in sich, fordern philologische Geduld, quälen und stellen vor Rätsel – und bieten so beste Voraussetzungen, in gemeinsamer Arbeit den Sprachapparat neu zu justieren.
Ein Reader wird in der ersten Sitzung zum Selbstkostenpreis (ca. 5 Euro) ausgegeben. Eine Geschmacksprobe vorweg, anhand eines Gedichtbands von Kling, empfiehlt sich!
Zur Einführung: Heinz Ludwig Arnold (Hg.), Text und Kritik. Heft 147: Thomas Kling. München 2000.
Der Dramatiker Rolf Hochhuth 2 SWS
Ps GS N.N.
Herweghstraße 96, ÜR A di 18-20
MA/LAG/LAS wobl.
Seit nunmehr vierzig Jahren versteht sich Rolf Hochhuth als Exponent einer politischen, eingreifenden Literatur: Mit Der Stellvertreter setzte der 1963 erst 31-jährige Autor Maßstäbe in Sachen Provokation. Wagte er doch zu fragen, inwieweit Papst Pius XII. und die katholische Kirche "eine Mitschuld" an der Vernichtung der Juden durch das NS-Regime treffe.
Hochhuth wurde zu einem der erfolgreichsten und zugleich umstrittensten Dramatiker der Nachkriegszeit und ließ in den folgenden Jahrzehnten kein brisantes Thema aus: die Rolle früherer Nazi-Richter in der Bundesrepublik, die Praktiken der Pharmaindustrie oder die Ausbeutung durch Lohnarbeit. Vor der Uraufführung seines Stückes "McKinsey kommt" erwog die Deutsche Bank gar rechtliche Schritte: Hochhuth rufe darin zum Terror gegen Deutsche Bank-Chef Josef Ackermann auf.
Kritiker sagen Hochhuth nach, "einer der größten Moralisten der Gegenwartsdramatik" zu sein und für "Studienratstheater der penetranten Art" zu stehen. Im Seminar soll der kritische Gehalt ausgewählter Dramen Hochhuths – von den frühen 60er Jahren bis in die Gegenwart – im Hinblick auf die ästhetische Konstruktion und den selbst gesetzten im Seminar näher zu bestimmenden moralischen Anspruch des Autors analysiert und interpretiert werden. Dabei werden theoretische Schriften Hochhuths (Frankfurter Poetikvorlesungen) ebenso berücksichtigt wie die einschlägige Rezeption seiner Dramen.
Literatur: Der Stellvertreter (1963), Soldaten, Nekrolog auf Genf (1967), Juristen (1979), Unbefleckte Empfängnis (1984), Wessis in Weimar (1993), McKinsey kommt (2004).
Rolf Hochhuth: Die Geburt der Tragödie aus dem Krieg. Frankfurter Poetikvorlesungen. Suhrkamp Verlag, Frankfurt a. M. 2001.
Gegenwartsliteratur seit 1990 2 SWS
Ps GS M. Anders-Sailer
Herweghstraße 96, ÜR B mi 12-14
MA/LAG/LAS wobl.
Die Debatten um die Gegenwartsliteratur dokumentieren in den verschiedenartigen Beiträgen (Literatur und Medien/Postmoderne Literatur/Transformation Ost/West/Popliteratur etc.) den Versuch einer literaturgeschichtlichen Einordnung und Wertung. Vor diesem Hintergrund ist die Analyse und Interpretation literarischer Werke der letzten 15 Jahre geplant. Texte folgender Autorinnen und Autoren werden diskutiert: B. Vanderbeke, St. Mensching, Jenny Erpenbeck, J. Zeh, W.G. Sebald, Chr. Kracht u.a.
Die Literaturliste liegt zu Beginn des Wintersemesters vor.
Von der „Alterelegie“ bis zum „Sterben. In Leichtigkeit“
Ältere und alte Frauen in der aktuellen deutschsprachigen Literatur 2 SWS
Ps GS N.N.
Herweghstraße. 96, ÜR B mo 16-18
MA/LAG/LAS wobl.
Ältere glückliche Frauen allerorten – im TV, in den Hochglanzmagazinen, in soziologischen Untersuchungen … Altwerden, Altsein – scheint es – ist nicht schwer, fast ein Glück. Doch wie geht die moderne Literatur mit diesem Thema um?
Das Seminar beschäftigt sich zunächst mit dem Motiv des Alterns/Alters in der Literatur. Gibt es Traditionen? Wenn ja, welche? Dem folgt die Beschäftigung mit Texten aus der jüngsten deutschen Gegenwartsliteratur, u.a. von Christa Wolf, Monika Maron, Marlene Streeruwitz.
Theater und Dramatik - Theaterprojekt 2 SWS
Ps GS M. Anders-Sailer
Herweghstraße 96, ÜR C do 14-16
MA/LAG/LAS wobl.
max. Teilnehmerzahl 30
Für interessierte Studierende wird die Zusammenarbeit mit dem Thalia Theater, dem neuen theater, dem Puppentheater Halle, der Theatrale und andere freie Theatergruppen weitergeführt. Wir orientieren uns an den Spielplänen der Theater. Die Theatertexte und Aufführungen sind Gegenstand unserer Gespräche, die teilweise mit den entsprechenden Regisseuren, Dramaturgen bzw. Schauspielern stattfinden.
Der Erwerb eines Teilnahmescheines ist an das Schreiben einer Theaterkritik geknüpft.
Literarische Autobiographien im 18. Jahrhundert 2 SWS
Hs HS M. Beetz
Interdisziplinäres Zentrum f. die Erforschung d. Europ. Aufklärung (IZEA) mo 12-14
Franckeplatz 1, Haus 54, Chr.-Wolff-Zimmer
MA/LAG/LAS wobl.
Im Mittelpunkt sollen K. Ph. Moritz‘ autobiographischer Roman Anton Reiser und Goethes Dichtung und Wahrheit stehen. Nach einer Gattungsbestimmung der Lebenslaufliteratur untersuchen wir Anton Reiser als psychologischen Roman, unter religions- und gesellschaftskritischem Blickwinkel, als Dokument der Empfindsamkeit und Theatromanie. Für Goethes Werk geben Titel und Vorwort einen Interpretationsschlüssel. Zu erörtern sind Goethes Geschichtsbewusstsein im Alter, seine Deutung des eigenen literarischen Werks, die Schilderung der politischen, kulturellen, religiösen Welt, Aufbau und Erzähltechnik, die psychologischen Porträts von Verwandten.
Goethes Faust 2 SWS
Hs HS M. Beetz
IZEA, Franckeplatz 1, Haus 54, Chr.-Wolff-Z. di 12-14
MA/LAG/LAS wobl.
Faust I und II lassen sich im Rahmen eines Hauptseminars nur ausschnittweise behandeln.
Man hat in Goethes Tragödie ein Kulturporträt des Abendlandes gesehen oder es als umfassendes Menschheitsdrama gedeutet. In einem verschwenderischen Spiel dramatischer und lyrischer Präsentationsformen werden im Szenenfächer Themen der Natur und Naturwissenschaft (Farbenlehre, Geologie, Meteorologie), der bildenden Kunst, Geschichte, Politik entfaltet. Näher werden wir uns mit Quellen und der beinahe lebenslangen Entstehungsgeschichte befassen, mit den Prologen von der Theaterwelt zum Welttheater, mit esoterischen Traditionen der weißen und schwarzen Magie, mit Wissenschaftskritik und Fortschrittsdenken, mit der Gretchentragödie, dem Figurenkontrast von Faust und Mephisto oder der Perversität der Walpurgisnacht.
In Faust II soll die Bedeutung der fundamentalen Geschlechterpolarität, der zahlreichen allegorischen und symbolischen Figuren, auch der androgynen Kunstallegorien und der symbolischen Topographie, beleuchtet werden. Die historischen Allegorien des bürgerlichen Subjekts vom Mittelalter bis ins 19. Jh., auf die Französische Revolution und Napoleon sind zu eruieren; die Zeitreise in der Klassischen Walpurgisnacht und die Ankunft in der Antike als Zeitenwende zu verdeutlichen. Deuten sich im 5. Akt die ökonomischen und sozialen Umwälzungen des 19. Jh.s an? Welche Rolle spielen Eigentum und Profit für Faust? Warum gerät das Erhabene des Endes ins Zwielicht der Ironie?
Hinweise zur Forschungsliteratur: Goethe-Handbuch. Bd. 2: Dramen, hg. von Theo Buck. Stuttgart 1996/2004.
Literatur während des Nationalsozialismus 2 SWS
Hs HS A. Jäger
Herweghstraße 96, ÜR A mi 12-14
MA/LAG/LAS/IKEAS (Master und BA ab 5. Sem. Modul 1) wobl.
Dieses Seminar ist eine Wiederholung des Seminars vom Sommersemester, das viele Studierende wegen Überfüllung nicht besuchen konnten. Vor allem geht es darum, einen Überblick über die Bandbreite der Literatur während des Nationalsozialismus zu gewinnen. Es werden faschistische Werke besprochen, literarische Werke der inneren Emigration und des Exils: Gottfried Benn: Der neue Staat und die Intellektuellen. Rundfunkrede vom 24. April 1933; Hans Grimm: Volk ohne Raum. Roman 1926; Hanns Johst: Schlageter. Theaterstück 1933; Eberhard Wolfgang Möller: Das Frankenburger Würfelspiel. Theaterstück 1936/36; Karl Aloys Schenzinger: Der Hitlerjunge Quex. Jugendbuch 1932. – Werner Bergengruen: Die drei Falken. Erzählung. 1937. – Ödön von Horvath: Jugend ohne Gott. Roman 1937; Bertolt Brecht: Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui. Theaterstück 1941; Bertolt Brecht: Flüchtlingsgespräche. 1940/41.
Zur vorbereitenden Lektüre empfehle ich neben Überblicksartikeln aus den einschlägigen Literaturgeschichten: Uwe-K. Ketelsen: Literatur und Drittes Reich. Greifswald 1994; Klaus Schöffling (Hg.): Dort wo man Bücher verbrennt. Stimmen der Betroffenen. Frankfurt/M. 1983.
„Echte Poesie“ oder „Schilderungen des Ekelhaften“.
Konzepte realistischer Literatur im 19. Jahrhundert 2 SWS
Hs HS A. Jäger
Herweghstraße 96, ÜR A do 10-12
MA/LAG/LAS wobl.
„...unser Glaube dagegen ist, dass die Idee sich in der Wirklichkeit realisiert, und diesen Glauben halten wir für das Prinzip der Zukunft“. Was Julian Schmidt hier als die Grundüberzeugung der realistischen Literatur der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts formuliert, war nicht ohne Ambivalenz. Die Gewissheit, die (zukünftige) Wirklichkeit als realisierte Idee zu erkennen, schloss nämlich die gegenteilige Krisenerfahrung ein, dass der Wirklichkeit des 19. Jahrhunderts nicht mehr so ohne weiteres anzusehen war, inwiefern sie sich einer humanen Idee verdankte. Realistisches Schreiben beruhte demnach auf einem „Trotzdem“, mit dem die Literatur es als ihre Aufgabe betrachtete, das Idealische der prosaischen Wirklichkeit der Anschauung verfügbar zu machen. Gegen diese Tendenz zur „Verklärung“ in der Literatur des bürgerlichen Realismus hat sich der Naturalismus gewendet, und zwar ebenso mit Berufung auf die Wirklichkeit. Statt eines subjektgemäßen Sinns entnahmen die naturalistischen Schriftsteller der Realität gänzlich andere Determinanten: Milieu und Vererbung. Das Seminar setzt sich mit diesen (scheinbar?) entgegengesetzten Vorstellungen über Realismus in der Literatur auseinander. Gegenstand sind sowohl theoretische als auch literarische Texte.
Zur Einführung in die Thematik sei empfohlen:
Theorie des bürgerlichen Realismus. Eine Textsammlung. Hrsg. von Gerhard Plumpe. Stuttgart: Reclam 1985. – Bürgerlicher Realismus und Gründerzeit 1848 – 1890. Hrsg. von Edward McInnes und Gerhard Plumpe. München 1996 (= Hansers Sozialgeschichte der Literatur Bd. 6) – Günther Mahal: Naturalismus. München 1990.
Landschaft – Aspekte eines Phänomens in der Ästhetik, Bildenden Kunst 2 SWS
und Literatur von 1800 bis heute. A. Jäger/E.-M. Seng/J. Stolzenberg
(Interdisziplinäre Veranstaltung mit dem Institut für Philosophie,
Institut für Kunstgeschichte und dem Germanistischen Institut
Hs HS
Melanchthonianum, HS XVIII do 14-16
MA/LAG/LAS wobl.
Das Fräulein stand am Meere
Und seufzte lang und bang,
Es rührte sie so sehre
Der Sonnenuntergang.
Mein Fräulein, sei’n Sie munter,
Das ist ein altes Stück;
Hier vorne geht sie unter
Und kehrt von hinten zurück.
(Heinrich Heine)
Die Natur ist weder schön noch erhaben, sondern sie erscheint als solche im Lichte des ästhetischen Urteils. Wie sich dieses Urteil auf die Natur bezieht, beabsichtigt das Seminar zu klären, und zwar vor allem an Edmund Burkes und Kants Ausführungen über das „Erhabene“. Wie greifen die bildende Kunst und die Literatur vom 18. bis zum 20. Jahrhundert diese ästhetischen Urteile über die Natur in ihren Landschaftsdarstellungen auf? Gibt es auch eine kritische Auseinandersetzung mit der Ästhetik der Natur?
Ein genauer Themenplan wird zu Beginn des Semesters bekannt gegeben.
Zur Vorbereitung sei empfohlen:
Joachim Ritter: Stichwort Landschaft, Stichwort Natur. In: Historisches Wörterbuch der Philosophie, Bd. 5 und Bd. 6 – Alexander Ritter: Landschaft und Raum in der Erzählkunst. Darmstadt 1975. – Eckhard Lobsien: Landschaft in Texten. Zu Geschichte und Phänomenologie der literarischen Beschreibung. Stuttgart 1981. – Klaus Lindemann u.a.: Umbrüche: Blicke auf Landschaft in Literatur und Kunst; 1800, 1900. Paderborn u.a. 1999.
Weltklugheit, Anthropologie, Interkulturelle Kompetenz in
literarischen Texten der frühen Neuzeit 2 SWS
Hs HS W. Nell
Herweghstraße 96, ÜR A di 14.30-16.00
MA/LAG/LAS/BLIK/IKEAS (Master Modul 6 offen auch f. Frankreichstudien-
Einführung in die AVL Master Modul 5; offen für alle IKEAS Studierende) wobl.
Das Seminar versteht sich auch als eine Einführung in die Thematik der Interkulturellen Kompetenz und sucht hierbei vor allem dem auf Polyvalenz angelegten Medium literarischer Texte besondere Rechnung zu tragen. Um dieser Thematik eine Art Hintergrund bzw. Grundlage zu geben, werden die Diskurse der Anthropologie, der Welterfahrung und einer spezifisch literarischen Repräsentation von Fremdheit an ihrer ersten empirisch orientierten Schnittstelle zu Beginn der frühen Neuzeit anhand einiger ausgewählter Texte aus diesem Zeitraum rekonstruiert. Dazu gehören Christobal Colón: Bordbuch (1492/93), François Rabelais: „Gargantua et Pantagruel“ (1532-1564), Baldassare Gracian: „El Criticón“ (1651-57), Thomas Nashe: The Unfortunate Traveller (1594), Jean de Léry: Unter Menschenfressern am Amazonas. Brasilianisches Tagebuch (1556/58) sowie Francesco Carletti: Reise um die Welt (1594).
Zur Einführung in die Themenstellung seien folgende Titel genannt: Odo Marquard: Anthropologie, in: Historisches Wörterbuch der Philosophie, hg. von Joachim Ritter u. a., Basel 1972, Sp. 362-374; Wilhelm Dilthey: Die Funktion der Anthropologie in der Kultur des 16. und 17. Jahrhunderts, in: ders.: Weltanschauung und Analyse des Menschen seit Renaissance und Reformation, Stuttgart Göttingen 61960 (Ges. Schriften II), S. 416-492; Eugenio Garin (Hg.): Der Mensch der Renaissance, Frankfurt a. M. New York 1990 (Neuausgabe 2002); Wolfgang Marschall (Hg.): Klassiker der Kulturanthropologie, München 1990; Xenia von Ertzdorff, Dieter Neukirch (Hg.): Reisen und Reiseliteratur im Mittelalter und der frühen Neuzeit, Amsterdam Atlanta 1992; Stephen Greenblatt: Wunderbare Besitztümer. Die Erfindung des Fremden: Reisende und Entdecker, Berlin 1994; Tzvetan Todorov: Die Eroberung Amerikas. Das Problem des Anderen, Frankfurt a. M. 1984; Joachim Matthes: Interkulturelle Kompetenz. Ein Konzept, sein Kontext und sein Potential, in: Dt. Zs. für Philosophie 47 (1999), S. 411-426.
„we’re ugly, but we have the music“ – Zur Ästhetik der Popkultur 2 SWS
Os HS W. Nell
Melanchthonianum, HS XVIII di 18-20
MA/LAG/LAS/BLIK/IKEAS (Master Modul 3 offen auch für GB und USA Studien) wobl.
Pop-Ästhetik und Pop-Kultur sind inzwischen nicht nur Gegenstände diverser theoretischer und historischer Abhandlungen geworden, sondern spielen als Bezugsbereiche, Themen und ästhetische Verfahren auch in zahlreichen literarischen Texten und Filmen eine zentrale Rolle. Diese Spuren nimmt das hier angebotenen Seminar auf: Begriffsbestimmung, Geschichte, Theorien und Werksbeispiele, u. a. von Rolf Dieter Brinkmann, Tom Wolfe, Bob Dylan, Salman Rushdie und Nick Hornby sollen dabei im Mittelpunkt der Arbeit stehen. Alternative oder ergänzende Vorschläge sind erwünscht; auch filmische Umsetzungen des Themas werden berücksichtigt.
Literaturhinweise: R. D. Brinkmann, R. R. Rygulla (Hg.): ACID. Neue amerikanische Szene, Berlin 1969; Klaus Kuhnke, Manfred Miller, Peter Schulze: Geschichte der Pop-Musik Bd. 1, Bremen 1976; Michael Naumann, Boris Penth (Koordination): Living in a Rock’n’Roll fantasy, Berlin 1979; Greil Marcus: Lipstick traces. Von Dada bis Punk – kulturelle Avantgarden und ihre Wege aus dem 20. Jahrhundert, Hamburg 1992; Peter Kemper u. a. (Hg.): „but I like it“. Jugendkultur und Popkultur, Stuttgart 1998; Martin Büsser: On the wilde side. Die wahre Geschichte der Popmusik, Hamburg 2004; Walter Grasskamp u. a. (Hg.): Was ist Pop? Frankfurt a. M. 2004.
Probleme der Literaturtheorie 2 SWS
Forschungskolloquium M. Beetz
Herweghstraße 96, n.V. n.V.
MA/LAG/LAS wobl.
Aspekte der Literaturtheorie 2 SWS
Forschungskolloquium A. Jäger
Herweghstraße 96, ÜR A mi 18-22 (14-täglich)
MA/LAG/LAS wobl.
Das Kolloquium richtet sich an fortgeschrittene Studierende, Examenskandidaten und Doktoranden. Gegenstand sind ausgewählte literaturtheoretische Fragestellungen. Dabei wird die Arbeit des letzten Semesters fortgesetzt mit dem Schwerpunkt: Diskursive und ästhetische Konstruktionen von Kollektiven. Die einzelnen Themen sollen von den Teilnehmern selbst eingebracht und entwickelt werden. Um den Ablauf zu planen und die Vorträge der Teilnehmer zu koordinieren ist es notwendig, dass sich Interessenten persönlich in meiner Sprechstunde oder per E-Mail (andrea.jaeger@germanistik.uni-halle.de) anmelden.
Kolloquium für Examenskandidaten und Doktoranden
Kolloquium W. Nell
Herweghstraße 96, n.V. n.V.
MA/LAG/LAS wobl.
Sprachwissenschaft
Einführung in die Germanistische Sprachwissenschaft I (1) 2 SWS
Ps GS J. Wagner
Löwengebäude, Hörsaal XIII mo 10-12
MA/LAG/LAS/BLIK obl.
Was ist Sprache? Wozu dient sie? Wie ist sie strukturiert? Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigt sich die Sprachwissenschaft. Im Zentrum dieser Einführung stehen somit
- fachwissenschaftliche Grundpositionen und -begriffe der Linguistik und ihrer Teilgebiete;
- theoretische, methodische und kommunikationspraktische Fragen zum System der deutschen Sprache.
Die Einführung I dient außerdem dazu, die Studierenden in Techniken und Methoden des wissenschaftlichen Arbeitens einzuführen.
Die Lehrveranstaltung wird mit einer Klausur abgeschlossen.
Teilnahmevoraussetzung(en): keine
maximale Teilnehmerzahl: 30
Anmeldung: www.studip.uni-halle.de (01.10.-10.10.2005)
Einführung in die Germanistische Sprachwissenschaft I (2) 2 SWS
Ps GS J. Wagner
Löwengebäude, Hörsaal XIII mo 12-14
MA/LAG/LAS/BLIK obl.
Was ist Sprache? Wozu dient sie? Wie ist sie strukturiert? Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigt sich die Sprachwissenschaft. Im Zentrum dieser Einführung stehen somit
- fachwissenschaftliche Grundpositionen und -begriffe der Linguistik und ihrer Teilgebiete;
- theoretische, methodische und kommunikationspraktische Fragen zum System der deutschen Sprache.
Die Einführung I dient außerdem dazu, die Studierenden in Techniken und Methoden des wissenschaftlichen Arbeitens einzuführen.
Die Lehrveranstaltung wird mit einer Klausur abgeschlossen.
Teilnahmevoraussetzung(en): keine
maximale Teilnehmerzahl: 30
Anmeldung: www.studip.uni-halle.de (01.10.-10.10.2005)
Einführung in die Germanistische Sprachwissenschaft II 2 SWS
Ps GS J. Wagner
Melanchthonianum, Hörsaal B fr 10-12
MA/LAG/LAS/BLIK obl.
Sprache wird im ersten Teil der Einführung vor allem unter systematischen Gesichtspunkten beschrieben. Im zweiten Teil soll sie nun als ein soziales und psychologisches Phänomen thematisiert werden. Inhaltliche Schwerpunkte der Lehrveranstaltung sind:
- Sprache – sprachliches Handeln – soziale Interaktion;
- soziale Inhomogenität von Sprache;
- Sprache und Kognition.
Die Einführung II dient außerdem dazu, die Studierenden mit Grundregeln des wissenschaftlichen Schreibens bekannt zu machen.
Die Lehrveranstaltung wird mit einer Klausur abgeschlossen.
Teilnahmevoraussetzung(en): Einführung in die germanistische Sprachwissenschaft I
maximale Teilnehmerzahl: 30
Anmeldung: www.studip.uni-halle.de (01.10.-10.10.2005)
Sprache der Werbung (Blockseminar) 2 SWS
Ps GS G. Schuppener
Luisenstraße 2, Raum 2 20.1.06, 11-14; 24.01.06, 08-14; 25.01.06, 08-14; 27.01.06, 08-14
MA/LAG/LAS/IKEAS (Modul 3) wobl./wahl.
Nach der Klärung grundlegender sprachwissenschaftlicher Terminologie werden im Seminar die verschiedenen Strategien der Werbung vorgestellt. Dabei soll zwischen den Medien Fernsehen, Rundfunk und Presse differenziert werden. Beschrieben werden die unterschiedlichen Elemente aus Rhetorik, Stilistik und Lexik, die zum erhofften Werbeerfolg beitragen können.
Von den Teilnehmern wird erwartet, dass sie selbständig ein eigenes Thema aus diesem Spektrum erarbeiten und vorstellen.
Das Seminar wird in Form eines Blockseminars durchgeführt. Erste Zusammenkunft: Mo. 17. 10., 12.00 Uhr.
Morphologie 2 SWS
einführendes Ps im GS S. Unterberg
Melanchthonianum, Hörsaal XXI di 14-16
MA/LAG/LAS wobl./wahl.
maximale Teilnehmerzahl: 40
Das Seminar bietet zunächst eine Vertiefung und Auseinandersetzung mit der für die Morphologie und Wortbildung relevanten linguistischen Terminologie. Von zentraler Bedeutung ist dabei eine Bestimmung und kritische Überprüfung des Begriffes „Wort“.
Im Bereich der Flexion wird die traditionelle Formenlehre des Deutschen und ihre morphologischen Besonderheiten thematisiert (Konjugation, Deklination usw.) und die Bildung und Bedeutung grammatischer Kategorien (Numerus, Genus, Kasus, Tempus usw.) wird diskutiert.
Des Weiteren werden einzelne Wortarten des Deutschen hinsichtlich ihrer spezifischen morphologischen Möglichkeiten analysiert und klassifiziert.
Wortbildungskonstruktionen und Wortbildungsregularitäten bilden einen zentralen Aspekt der Seminararbeit. (Leistungsnachweise können erworben werden.)
Syntax 2 SWS
einführendes Ps im GS A.-K. Hartinger
Melanchthonianum, Hörsaal XV mi 12-14
MA/LAG/LAS wobl./wahl.
Dieses einführende Syntaxseminar vermittelt grundlegende Kenntnisse zur Analyse syntaktischer Strukturen. Neben der Klärung des Satzbegriffes sollen die verschiedenen Satztypen ebenso wie die Satzkonstituenten erläutert und beschrieben werden. Dabei wird auch die Frage nach den Funktionen bestimmter Strukturen zu beantworten sein.
Nicht zuletzt werden uns wichtige Forschungsansätze und deren Herangehensweise an die deutsche Syntax interessieren. Im Mittelpunkt stehen hier Überlegungen zu den Zielsetzungen, Methoden und Interpretationsansätzen dieser Theorien.
Praktische Text- und Stilanalyse (I) (Textlinguistik) 2 SWS
einführendes Ps im GS J. Wagner
Melanchthonianum, Hörsaal B fr 12-14
MA/LAG/LAS/BLIK wobl./wahl.
Die Kompetenz zur professionellen Analyse von Texten gehört zu den Schlüsselqualifikationen, die in einem sprachwissenschaftlich orientierten Studium erworben werden sollten. Ob man durch die Analyse eines Textes zu einem besseren Verständnis desselben oder zu einer wohl begründeten Kritik gelangen möchte, ob man einen eigenen (oder auch fremden) Text reflektieren, beurteilen oder ggf. auch optimieren möchte: Die Voraussetzung dafür ist stets, dass man über Kategorien und Verfahren verfügt, die über ein laienlinguistisches Alltagswissen hinaus eine differenzierte Wahrnehmung und Beschreibung textlinguistischer und stilistischer Phänomene ermöglichen.
Nach einer knappen Einführung in Grundbegriffe und Prinzipien der pragmalinguistisch orientierten Textanalyse werden einzelne Texte systematisch und ausführlich gemeinsam analysiert. Der Schwerpunkt der zweiten Hälfte der Lehrveranstaltung liegt auf der exemplarischen Analyse verschiedener Medientextsorten durch die SeminarteilnehmerInnen.
Der Lehrveranstaltung ist als zweisemestrige Veranstaltung konzipiert. Während im ersten Teil Fragen der Textlinguistik im Vordergrund stehen, werden im zweiten – darauf aufbauend – vor allem stilistische Aspekte betrachtet.
Teilnahmevoraussetzung(en): Einführung in die germanistische Sprachwissenschaft I
maximale Teilnehmerzahl: 30
Anmeldung: studip.uni-halle.de (01.10.-10.10.2005)
Praktische Text- und Stilanalyse (II) (Linguistische Stilistik) 2 SWS
einführendes Ps im GS J. Wagner
Melanchthonianum, Hörsaal B fr 08-10
MA/LAG/LAS/BLIK wobl./wahl.
Darauf aufbauend werden im diesem Seminar stilistische Aspekte betrachtet.
Stil kann sich in unserer Umgangssprache auf unterschiedlichste Phänomene beziehen. Wir sprechen von einem rücksichtslosen Fahrstil, sagen, dass jemand etwas im großen Stil tut, beklagen uns über schlechten Stil und empfinden Dinge als stilecht oder als einen Stilbruch.
Die linguistische Stilistik beschäftigt sich mit dem sprachlichen Stil, d.h. mit dem ‚Wie‘ des Sprachgebrauchs zu verschiedenen praktischen Zwecken und in unterschiedlichen kommunikativen Kontexten.
Das Seminar macht zunächst mit verschiedenen Auffassungen und Beschreibungen bzw. Theorien bekannt, die sprachlichen Stil erklären. Danach werden Grundkategorien der linguistischen Stilistik vorgestellt sowie Methoden der linguistischen Stilanalyse und ihr Instrumentarium beschrieben, diskutiert und vor allem: von den Studierenden praktisch erprobt.
Teilnahmevoraussetzung(en): Praktische Text- und Stilanalyse (I)
maximale Teilnehmerzahl: 30
Anmeldung: studip.uni-halle.de (01.10.-10.10.2005)
Wissenschaftliches Schreiben 2 SWS
Ü GS/HS J. Wagner
Luisenstraße 2, Raum 2 di 14-16
MA/LAG/LAS/BLIK/IKEAS wahl.
Die Lehrveranstaltung versteht sich als
- offene Sprechstunde bei Fragen zum wissenschaftlichen Schreiben;
- Treffpunkt zum Erfahrungsaustausch über das Schreiben im Studium;
- Möglichkeit zur (ggf. auch individuellen) Beratung bei aktuellen Schreibarbeiten (Semesterarbeiten, Abschlussarbeiten).
Außerdem werden in unregelmäßigen Abständen übungsorientierte Workshops zu speziellen Aspekten des wissenschaftlichen Arbeitens angeboten. Informationen dazu werden rechtzeitig als Aushang und auf der Internetseite www.germanistik.uni-halle.de/wagner/schreiben veröffentlicht.
Teilnahme- oder Leistungsscheine können nicht erworben werden.
Das Fremdwort in der deutschen Sprache 2 SWS
Hs HS I. Kühn
Luisenstraße 2, Raum 5 mo 10-12
MA/LAG/LAS/BLIK wobl./wahl.
Integration und Stigmatisierung von fremden Wörtern sollen im historischen Kontext betrachtet werden. Weitere thematische Schwerpunkte sind die grammatische Integration von Fremdwörtern, Typen von Anglizismen und Internationalismen sowie die aktuelle Anglizismendiskussion und die Frage nach Fremdwörterbüchern.
Leistungsscheine können durch Referate/Hausarbeiten erworben werden.
Sprachpolitik – Sprachpflege - Sprachberatung 2 SWS
Hs HS K.M. Eichhoff-Cyrus/Kühn
Luisenstraße 2, Raum 5 mo 14-16
MA/LAG/LAS/BLIK/IKEAS (Modul 4) wobl./wahl.
Was leistet der 2003 gegründete Deutsche Sprachrat? Welche Ziele und Aufgaben sind gesetzt? Frau Dr. Eichhoff-Cyrus als Geschäftsführerin der Gesellschaft für deutsche Sprache in Wiesbaden wird aus der Arbeit des Sprachrats berichten.
Was leistet Sprachberatung? Sprachempfehlungen für die Öffentlichkeit und für bestimmte Bereiche, beispielsweise Sprachberatung für den Deutschen Bundestag sollen diskutiert werden. Aus der Dokumentation der Sprachberatungsstelle in Wiesbaden und des Germanistischen Instituts in Halle werden interessante und mehrfach gestellte Fragen zu verschiedenen Teilgebieten ausgewählt.
Ein Besuch beim Redaktionsstab des Deutschen Bundestages ist vorgesehen.
Die Grobgliederung könnte folgende Kategorien umfassen: Orthografie/Orthografiereform; Wortbildung; Fremdwörter; Wortbedeutung; Etymologie; Stil; Grammatik; Zeichensetzung; Sprachkritik; Formulierungshilfen.
Leistungsscheine können durch Hausarbeiten erworben werden.
Bedeutung und Funktion von Namen 2 SWS
Hs HS I. Kühn
Luisenstraße 2, Raum 5 di 10-12
MA/LAG/LAS/BLIK/IKEAS (Modul 4) wobl./wahl.
Im ersten Teil des Seminars sollen theoretische Kenntnisse zur Bedeutung und Funktion von Namen erworben werden. Die empirischen Untersuchungen werden an verschiedenen Gruppen von Eigennamen durchgeführt. Dabei geht es um die etymologische Zuordnung, die Motive der Benennung, die Beschreibung typischer Namengruppen von Ortsnamen, Flurnamen, Straßennamen, Namen von Schulen, Intercity-Zügen oder Benennungen von Witterungserscheinungen.
Leistungsscheine können erworben werden.
"Deutschstunde" - Sprachliche Zweifelsfälle" 2 SWS
Hs HS I. Kühn
Luisenstraße 2, Raum 5 di 13-15
MA/LAG/LAS wobl./wahl.
Jeder Seminarteilnehmer analysiert ein ausgewähltes Werk und versucht, nach lexikographischen Gesichtspunkten „Lesehilfen“ zu geben. Welche typischen Themen wurden in den Romanen der DDR-Literatur behandelt und welche Formulierungsmöglichkeiten standen dafür zur Verfügung? Unter welchem Aspekt wird man in Zukunft DDR-Literatur rezipieren? DDR-spezifische Neologismen als intertextuelle Strukturkomponenten in Romanen der DDR-Literatur stehen im Mittelpunkt des Seminars.
Thematische Schwerpunkte erster Untersuchungen sind: Schule, Alltagsleben, Arbeitswelt. Ausgewählte Lexik, die einem Archaisierungsprozess unterliegt, wurde beschrieben. Mögliche Rezeptionshilfen beim Lesen von DDR-Literatur sollten im Seminar erarbeitet werden.
Grammatiktheorien II (Blockseminar) 2 SWS
Hs HS G. Schuppener
Luisenstraße 2, Raum s. aktuellen Aushang
MA/LAG/LAS wobl./wahl.
Das Seminar widmet sich vertieft modernen Konzepten der grammatischen Beschreibung der Sprache. Dabei werden speziell sprachphilosophische Fragestellungen diskutiert werden. Am praktischen Beispiel der Maßkonstruktionen wird die Problematik strukturalistischer und universalientheoretischer Modelle erörtert. Die Veranstaltung ist als Fortsetzung des Seminars „Grammatiktheorien“ gedacht, ist aber offen für Neueinsteiger.
Das Seminar wird in Form eines Blockseminars durchgeführt. Erste Zusammenkunft: Mo. 17. 10., 10.00 Uhr.
Die (Recht-)Schreibung des Deutschen zwischen Normorientierung und sprachlicher Intuition 2 SWS
Hs HS T. Weber
Luisenstraße 2, Raum 5 mi 12-14
MA/LAG/LAS wobl./wahl.
Geben ist seliger als Nehmen. Oder als nehmen? Oder als zu nehmen? Aufgrund von Beispielen wie diesen – oder auf Grund von solchen Beispielen oder aufgrund/auf Grund solcher Beispiele? – sind wir gelegentlich geneigt, an der deutschen Rechtschreibung, ob nach alter oder nach neuer Norm, zu (ver)zweifeln. Deutsch zu schreiben, das bedeutet einerseits, eine Sprache zu schreiben, die wir zunächst zu sprechen gelernt haben, und andererseits, Orthografienormen zu genügen. Im Seminar geht es um Schreiben als eine Tätigkeit im Spannungsverhältnis von Orthografiewissen und sprachlicher Intuition. Zwei Fragenkomplexe stehen dabei im Zentrum:
· Wie verhalten sich (Recht-)Schreibung, ihre Normen und Prinzipien, und die sprachliche Struktur des Deutschen zueinander? Wo zwingt uns z.B. die Schreibung zu Entscheidungen, zu grammatischen Analysen, die uns als Sprecherinnen und Sprechern nicht abverlangt werden?
· In welcher Weise spiegeln informelle Schreibweisen das „intuitive“ sprachliche Wissen der Schreiber wider?
Im Seminar nehmen wir die Analyse unterschiedlicher grafematischer Phänomene von der Laut-Buchstabenzuordnung bis zur Zeichensetzung zum Ausgangspunkt grammatischer Analysen des Deutschen. Mehr Information zur Veranstaltung finden Sie ab Anfang Oktober unter http://www.germanistik.uni-halle.de/weber/.
Altgermanistik
Literatur des hohen Mittelalters 2 SWS
V GS/HS H.-J. Solms
Melanchthonianum, Hörsaal XVI do 08-10
MA/LAG/LAS wobl.
Die Vorlesung bietet einen Überblick über die literaturgeschichtlich abgrenzbare Zeit der Mitte des 11. bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts, wobei der Schwerpunkt selbstverständlich auf der klassischen Literatur des späten 12. und frühen 13. Jahrhunderts liegt.
Einführung in die historische Sprachbetrachtung des Deutschen
(Althochdeutsch/Mittelhochdeutsch) 2 SWS
Ps GS A. Seidel
Herweghstraße 96, ÜR C do 12-14
MA/LAG/LAS obl./wobl.
Das Seminar bietet anhand der Sprachperioden des Alt- und Mittelhochdeutschen eine Einführung in wesentliche Inhalte und Methoden der historischen Sprachwissenschaft. Im Mittelpunkt steht die Betrachtung der phonologischen und grammatischen Verhältnisse der beiden genannten Sprachstufen, wobei auch auf die älteren Sprachzustände des Germanischen und Indogermanischen zurückgegriffen wird, wenn durch sie die sprachliche Entwicklung durchschaubarer gemacht werden kann. Zugleich wird in die wichtigsten wissenschaftlichen Hilfsmittel zur deutschen Sprachgeschichte (Grammatiken und Wörterbücher) eingeführt und die Fähigkeit zu ihrer Anwendung vermittelt. Das Seminar schafft somit einerseits die Voraussetzung für ein historisches Verständnis des Neuhochdeutschen und liefert andererseits die Grundlage für das selbständige Übersetzen aus dem Alt- und Mittelhochdeutschen.
Einführung in die historische Sprachbetrachtung des Deutschen
(Althochdeutsch/Mittelhochdeutsch) 2 SWS
Ps GS A. Seidel
Herweghstraße 96, ÜR A mi 10-12
MA/LAG/LAS obl./wobl.
Das Seminar bietet anhand der Sprachperioden des Alt- und Mittelhochdeutschen eine Einführung in wesentliche Inhalte und Methoden der historischen Sprachwissenschaft. Im Mittelpunkt steht die Betrachtung der phonologischen und grammatischen Verhältnisse der beiden genannten Sprachstufen, wobei auch auf die älteren Sprachzustände des Germanischen und Indogermanischen zurückgegriffen wird, wenn durch sie die sprachliche Entwicklung durchschaubarer gemacht werden kann. Zugleich wird in die wichtigsten wissenschaftlichen Hilfsmittel zur deutschen Sprachgeschichte (Grammatiken und Wörterbücher) eingeführt und die Fähigkeit zu ihrer Anwendung vermittelt. Das Seminar schafft somit einerseits die Voraussetzung für ein historisches Verständnis des Neuhochdeutschen und liefert andererseits die Grundlage für das selbstständige Übersetzen aus dem Alt- und Mittelhochdeutschen.
Einführung in die germanistische Mediävistik 2 SWS
Ps GS D. Goller
Melanchthonianum, Hörsaal XIX di 10-12
MA/LAG/LAS wobl./obl.
Das Seminar will die Studierenden an ausgewählte Grundpositionen zur Betrachtung von Literatur, Geschichte und Kunst im Mittelalter heranführen und sie gleichzeitig zum selbständigen Umgang mit mittelalterlichen Texten befähigen. Im Mittelpunkt des Seminars stehen folgende Schwerpunkte: Überlegungen zum Begriff der germanistischen Mediävistik, Textüberlieferung und Textkritik, Grundlagen der mittelalterlichen Gesellschaft und Kultur, mittelalterliche Hermeneutik, Metrik, Gattungen (Minnesang, Heldenepik, höfischer Roman). Durch eine intensive Lektüre literarischer Texte soll das Verständnis für Sprache und Kultur des deutschen Mittelalters erleichtert und gefördert werden. In diesem Zusammenhang werden sowohl das Übersetzen als auch die Arbeit mit dem Wörterbuch zu üben sein. Wünschenswert ist der erfolgreiche Besuch der Lehrveranstaltung Einführung in die historische Sprachbetrachtung des Deutschen (Althochdeutsch/Mittelhochdeutsch).
Das Seminar ist obligatorisch für Studierende des Magisterstudienganges Germanistische Literaturwissenschaft und wahlweise obligatorisch für Studierende der Lehramtsstudiengänge, wobei die Teilnahme im Hinblick auf die Zwischenprüfung ausdrücklich empfohlen wird.
Literatur: Hilkert Weddige, Einführung in die germanistische Mediävistik, 3. Aufl. München 2001.
Einführung in die frühneuhochdeutsche Sprache und Literatur 2 SWS
Ps GS D. Goller
Herweghstraße 96, ÜR A mo 10-12
MA/LAG/LAS wobl./obl.
Das Seminar versucht, eine komprimierte Überblicksdarstellung in eine Epoche der deutschen Sprach- und Literaturgeschichte zu geben, deren Existenz als solche z.T. bis in die Gegenwart Bestandteil wissenschaftlicher Diskussionen darstellt, trotz oder gerade wegen ihrer stetig voranschreitenden Erforschung. Im sprachgeschichtlichen Teil der Veranstaltung sind neben soziokulturellen Epochenkriterien und Periodisierungskriterien Graphemik, Phonemik, Flexionsmorphologie und Syntax Schwerpunkte des Seminars. Im literaturgeschichtlichen Teil können inhaltliche Präferenzen der Studierenden berücksichtigt werden. `Klassiker´ der Literatur, wie der `Ackermann´, die Mystik, der Meistersang, das `Narrenschiff´, der `Ring´ oder das Werk Martin Luthers sind als Seminarthemen ebenso möglich wie Teile der sich immer stärker herausbildenden Sachliteratur in ihrer gesamten Vielfalt.
Als einführende Literatur wird vorausgesetzt: Solms, H.J.: Soziokulturelle Voraussetzungen und Sprachraum des Frühneuhochdeutschen; Kästner, H.J. u.a.: Die Textsorten des Frühneuhochdeutschen. Beide in: HSK (= Handbücher zur Sprach- und Kommunikationswissenschaft) 2.2 (2. Aufl.) Berlin 2000, S. 1513-1527 u. 1605-1623.
Seminarbegleitende Lektüre: Hartweg, F.; Wegera, K.-P.: Frühneuhochdeutsch. Eine Einführung in die deutsche Sprache des Spätmittelalters und der frühen Neuzeit. Tübingen 1989. Cramer, T.: Geschichte der deutschen Literatur im späten Mittelalter. München 2000.
Inszenierung zum Reformationsdrama 2 SWS
Ps GS A. Seidel
Herweghstraße 96, ÜR C mi 12-14
MA/LAG/LAS wobl.
Das Seminar versteht sich als Fortsetzung der Lehrveranstaltung „Drama und Theater im Mittelalter“ vom Sommersemester 2005. Die theoretisch erarbeiteten und diskutierten Forschungsinhalte zum Drama des 16. Jahrhunderts werden nunmehr praktisch umgesetzt. Mit der spielerischen Erarbeitung des Textes können neue Einsichten in den Aufbau und die Form des Schauspiels und in die frühneuhochdeutsche Sprache gewonnen werden. Zum Abschluss des Seminars soll eine Inszenierung entstehen, die sowohl den theologischen Auseinandersetzungen der Zeit als auch einer künstlerischen Umsetzung gerecht wird. Neben der Arbeit am Text, den Regieanweisungen und der Gestaltung der Szenen werden Kostümierung, Bühnenbild und Requisiten ausgewählt. Dann heißt es: proben, proben, proben.
„Jahreszeiten der Gefühle“ –
Einführung in die spätmittelalterliche Liebesdichtung 2 SWS
Ps GS N.N.
Herweghstraße 96, ÜR B do 14-16
MA/LAG/LAS wobl.
„Das zwischen eelüten rechte lieb vnd mynn nit sey“, heißt es voller Skepsis gegenüber der Institution Ehe in einer spätmittelhochdeutschen Übertragung von Capellanus ‛de Amore’.
Indes hatte die Ehe zunehmend ganz andere und von vornherein gar nicht der Erfüllung von Liebe verpflichtete soziale Aufgaben erhalten. Daneben war aber die nicht eheliche Liebe nicht nur sozial geduldet, sondern, im Gegenteil, sie wurde zum Gegenstand einer hochgradigen Kultivierung und raffinierten Normierung und existierte vor allem als Artefakt eines literarischen Stilisierungsvorgangs. ‛Hohe Minne’ wurde zu einem Signum der höfischen Gesellschaft, mit dem sie sich gegenüber der häufig satirisch behandelten ‛niederen Minne’ auszuzeichnen bestrebt war.
Die von Anbeginn an von inneren Gegensätzen komplex bestimmte Minnetradition einerseits und neuere Brechungen innerhalb des Minnegedankens im Spätmittelalter andererseits machen die Annahme einer Epochenwende möglich und zugleich auch problematisch. Inwieweit unterwandert hier eine bürgerlich moralisierende Vorstellungswelt die ehemals höfische Thematik? Dieser Fragestellung soll im Rahmen gemeinsamer Lektüre ausgewählter Autoren (Wittenwiler, Neidhart, Kaufringer und Oswald von Wolkenstein u. a.) in diesem Einführungsseminar nachgegangen werden.
Zu Beginn der Lehrveranstaltung wird ein Reader (Auswahltexte) bereitgestellt.
Im Seminar können Leistungs- und Teilnahmescheine erworben werden.
Literatur: Rüdiger Schnell: Causa amoris: Liebeskonzeption und Liebesdarstellung in der mittelalterlichen Literatur. Bern/München 1985.
Thomas Cramer: Geschichte der deutschen Literatur im späten Mittelalter. München 2000.
Horst Brunner: Geschichte der deutschen Literatur im Überblick. Stuttgart 2000.
Sprache und Geschichte spätmittelalterlicher Lehnbücher der
Bischöfe von Halberstadt 2 SWS
Ps GS N.N.
Herweghstraße 96, ÜR B fr 10-12
MA/LAG/LAS wobl.
Protestantische Erbauungsliteratur in der frühen Neuzeit 2 SWS
Hs HS O. Pfefferkorn
Herweghstraße 96, ÜR A fr 12-14
MA/LAG/LAS wobl.
Schriften der Erbauungsliteratur gehörten in der frühen Neuzeit zu den am häufigsten gedruckten und wohl auch am meisten gelesenen deutschsprachigen Texten. Sprachhistorische Bedeutung erlangten sie vor allem durch die in ihnen erfolgende Ausprägung und weitere Tradierung einer Sprache der Innerlichkeit und des Subjektivismus. Das Seminar beginnt mit einer Einführung in die Sozial- und Kirchengeschichte der frühen Neuzeit und der Diskussion des Erbauungsbegriffs. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen darauf sowohl die Untersuchung einzelner exemplarischer Texte der Erbauungsliteratur (von Martin Moller, Johann Arndt, Heinrich Müller und Christian Scriver) als auch die Analyse ihrer zentralen Textsorten (Predigt, Andachtsbuch und Gebetbuch). Diese Untersuchungen erfolgen auf der Grundlage einer pragmatisch ausgerichteten historischen Textlinguistik.
Minnesang (Blockseminar) 2 SWS
Hs HS H.-J. Solms/D. Goller
s. aktuellen Aushang s. aktuellen Aushang
MA/LAG/LAS wobl.
Einen zentralen Platz im kulturellen Gedächtnis besitzt bis in die Gegenwart der Minnesang. So finden wir Walther von der Vogelweide mit seinem Bett unter der Linde – tandaradei - als einen der wenigen mittelalterlichen Autoren immer noch in Lesbüchern wieder. Im Seminar sollen unterschiedliche methodische Herangehensweisen an die höfische Liebeslyrik zur Diskussion gestellt werden, thematische und autorspezifische Schwerpunkte werden an den Bedürfnissen der Seminarteilnehmer orientiert. Dazu gehören z.B. Fragen zur Autorschaft, Überlieferungssituation, Sprecherhaltung, zum Rollenverhältnis bzw. -verständnis. Als thematische Leitlinien sollen Fragen zur Gattungstypologie und zur jeweils dargestellten Minnekonzeption dienen.
Das Seminar ist als Blockveranstaltung konzipiert:
- Die Teilnehmerzahl ist auf 25 beschränkt. Die Einschreibliste liegt in der letzten Veranstaltungswoche und der ersten Ferienwoche bei Frau Drosdziok aus.
- Am 13.10. findet um 19.00 Uhr in der Herweghstr. eine Überprüfung der Kenntnis der einführenden Sekundärliteratur (Semesterapparat ab Ferienbeginn) als Zulassungsvoraussetzung für die Seminarteilnahme statt.
- Am 20.10. erfolgt um 19:00 Uhr die endgültige Referatvergabe, Themen können jedoch bereits in den Semesterferien vereinbart werden.
- Die thematischen Referate werden am Wochenende vom 20.-22.01.2006 an einem noch zu bestimmenden Ort außerhalb Halles (2/3 Übernachtungen dort) im Plenum des Kurses gehalten.
Einführende Literatur (wird als Zulassungsvoraussetzung abgeprüft u. dient als Fundgrube für Referatsthemen): Schweikle, Günther: Minnesang. Stuttgart (Slg. Metzler) 1995. Tervooren, Helmut: Gattungen und Gattungsentwicklung in der mittelhochdeutschen Lyrik. In: Gedichte und Interpretationen. Mittelalter. Hg. v. ders. Stuttagrt (RUB 8864) 1993, S. 11-39. Gert Hübner: Hohe Minne. Minnekanzone. In: ders.: Frauenpreis. Baden-Baden 1996, S. 25-34. Haferland, Harald: Minnesang bis Walther von der Vogelweide. Eine Forschungsdiskussion. In: Jahrbuch für Internationale Germanistik. Forschungsberichte zur Internationalen Germanistik, Germanistische Mediävistik. 2003, S. 54-164.
Forschungskolloquium 1 SWS
Ko HS H.-J. Solms
Herweghstraße 96, ÜR C do 18-20 (14-täglich)
MA/LAG/LAS wobl.
Fachdidaktik
Einführung in die Fachdidaktik Deutsch.
Schwerpunkt: Mediendidaktik 2 SWS
V GS HS M. Krejci
Mitteldeutschen Multimediazentrum Halle GmbH
Mansfelder Str. 56
Raum 101
LAG/LAS wobl.
Die Vorlesung bietet einen Überblick und Einblicke in Theorie und Praxis des Deutschunterrichts, wobei zunächst sowohl Sprachdidaktik als auch Literaturdidaktik berücksichtigt werden. Schließlich liegt der Schwerpunkt auf dem Bereich Mediendidaktik. Da die Lehrveranstaltung einerseits Kenntnisse vermittelt, auf die in den Proseminaren zurückgegriffen wird, andererseits auch solche, die in der Zwischenprüfung und im Staatsexamen erwartet werden, wird ihr Besuch gleichermaßen Studienanfängern wie Prüfungskandidaten empfohlen.
Materialien werden auf einer Webplattform zur Verfügung gestellt, auf der zudem als Ergänzung der Vorlesung ausgewählte Fragen der Fachdidaktik Deutsch in Foren diskutiert werden können. Hörer, die diese Möglichkeiten nutzen möchten, benötigen eine eigene Email-Adresse sowie regelmäßig Internetzugang.
Basisliteratur: Günter Lange/Swantje Weinhold (Hrsg.): Grundlagen der Deutschdidaktik. Sprachdidaktik, Mediendidaktik, Literaturdidaktik. Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren 2005.
Deutschunterricht planen, analysieren und auswerten
(Blockseminar zu den Schulpraktischen Übungen) 1 SWS
Ps GS J. Krätzer
Herweghstraße 96, ÜR B fr 14-20
LAG/LAS obl.
Das Seminar dient der theoretischen Vorbereitung der Schulpraktischen Übungen, die parallel stattfinden. Es werden Grundlagen sowie Unterrichtsmodelle für den Sprach- und Literaturunterricht diskutiert und für ausgewählte Inhalte Unterrichtsentwürfe erstellt. Das Seminar gilt als einstündige Veranstaltung; die Teilnahme an diesem Seminar ist für alle Studierenden obligatorisch, die in diesem Semester an Schulpraktischen Übungen teilnehmen.
Termine: 14., 21. und 28. Oktober
„Produktives“ und „kreatives“ Schreiben im Deutschunterricht 2 SWS
Ps GS J. Krätzer
Herweghstraße 96, ÜR C di 10-12
LAG/LAS wobl.
Dass „Schreiben“ eine der wichtigsten Schlüsselkompetenzen jeglichen Lernens ist, wird niemand bestreiten. Ist „Schreiben“ aber nicht stets „produktiv“ und sollte es nicht auch „kreativ“ sein? Wo endet das „Produktive“, wo beginnt das „Kreative“?
In der didaktischen Literatur wird i.d.R. von „produktionsorientiert“ gesprochen, wenn die Schüler durch ihr Schreiben zu einem besseren Verständnis einer literarischen Vorlage bzw. des künstlerischen Schreibprozesses gelangen. „Kreatives Schreiben“ hingegen zielt auf Selbstausdruck; beide - mitunter schwer zu trennenden, sich auch durchdringenden - Verfahren zielen auf die Entwicklung von Sprach- und Selbstkompetenz.
Im Seminar werden aber nicht nur die vielfältigen Anregungen der didaktischen Literatur diskutiert; im Zentrum sollen eigene Schreibübungen stehen. Im Seminar werden zum einen kleinere Fingerübungen, Schreib- und Sprachspiele durchgeführt, zum anderen aber auch „lektoriert“, die im „stillen Kämmerlein“ entstanden sind.
Eine Literaturliste wird zu Seminarbeginn ausgegeben.
In diesem Ps kann ein Studiennachweis (SN) sowohl für Literaturdidaktik als auch für Sprachdidaktik erworben werden.
Maximal 20 TeilnehmerInnen!
Das Spiel als Gegenstand und Methode im Deutschunterricht 2 SWS
Ps GS N.N.
Herweghstraße 96, ÜR B di 16-18
LAG/LAS wobl.
Im Mittelpunkt des Seminars stehen verschiedene Formen des Spiels. Hierzu gehören sowohl traditionelle Formen (Pantomime und Stegreifspiel) wie auch die szenische Interpretation und das literarische Rollenspiel. Es werden Möglichkeiten und Bedingungen ihres Einsatzes für verschiedene Klassenstufen diskutiert und exemplarisch erprobt.
Einführende Literatur:
Schuster, K.: Das Spiel und die dramatischen Formen im Deutschunterricht. Baltmannsweiler 19962
Schau, A.: Szenisches Interpretieren. Konzeption – Modell – Versuch. In: Deutschunterricht. 1992, H. 9, S. 430-435
Praxis Deutsch: Szenische Interpretation. H. 136, 1996
Praxis Deutsch: Spielszenen. H. 166, 2001
Schülerorientierter Deutschunterricht 2 SWS
Ps GS N.N.
Herweghstr. 96, ÜR C di 16-18
LAG/LAS wobl.
Empirische Studien belegen es: Der Deutschunterricht trifft insbesondere in den Klassenstufen 7-10 bei den Lernenden auf wenig Begeisterung, wird meist aus „Einsicht in die Notwendigkeit ertragen“, weil er für Jugendliche Uninteressantes thematisiert. Er geht oft schlichtweg an ihnen und ihren Interessen vorbei.
Das Seminar widmet sich daher Möglichkeiten eines schülerorientierten Deutschunterrichts, der die Interessen der Jugendlichen ernst nimmt, auf ihre Alltagserfahrungen eingeht und daran anknüpft. So werden Vor- und Nachteile eines solchen Unterrichts anhand ausgewählter Texte der didaktischen Literatur besprochen, aber vor allem eigene Vorschläge für ein schülerorientiertes Arbeiten im Deutschunterricht diskutiert und erprobt.
Als Themenbereiche sind beispielsweise angedacht:
- handlungs- und produktionsorientierter Du
- Jugendkulturen im Du am Beispiel aktueller deutschsprachiger Rock- und Popmusik
- Jugendsprache im Du
In diesem Ps kann ein Studiennachweis sowohl für Literaturdidaktik als auch für Sprachdidaktik erworben werden.
Schulpraktische Übungen (4 Gruppen) 2 SWS
Ü GS N.N.
Ort und Zeit s. Anmeldelisten s. Anmeldelisten
LAG/LAS obl.
Literaturdidaktik: Literaturgeschichte im Deutschunterricht.
Expressionismus/Neue Sachlichkeit 2 SWS
Hs HS M. Krejci
Mitteldeutschen Multimediazentrum Halle GmbH
Mansfelder Str. 56
PC-Pool, Raum 233
Kurs 1: fr 14-16
Kurs 2: fr 16-18
LAG/LAS wobl.
Begrenzte Teilnehmerzahlen und Voranmeldung, s.u.
Literaturgeschichtliche Kenntnisse, Fähigkeiten zum Umgang mit literarischen Texten der Vergangenheit, zur historischen Betrachtung von Literatur überhaupt, sind Voraussetzungen für deren Verstehen. Sie zu entwickeln und zu fördern ist eine wichtige, aber auch schwierige und deshalb heute oft vernachlässigte Aufgabe des Deutschunterrichts.
Ihr wenden wir uns in diesem Seminar zu, suchen Lösungsmöglichkeiten, erörtern entsprechende didaktische Konzepte und Entwürfe und versuchen selbst solche zu entwickeln, unterrichtsinhaltlich ausgerichtet auf die Epochen des (nicht nur literarischen) Expressionismus und der Neuen Sachlichkeit (ca. 1900-1925 / 1925-1933).
Unterrichtsmethodisch beachten wir sowohl traditionelle wie auch neuere Verfahren und legen dabei besonderes Gewicht auf Möglichkeiten multimediagestützten schulischen wie auch universitären Lehrens und Lernens. Hierfür werden wir PC und Internet (spezielle Webplattform) nutzen.
Basisliteratur:
Kurt Pinthus (Hrsg.): Menschheitsdämmerung. Ein Dokument des Expressionismus. Hamburg: Rowohlt Taschenbuchverlag 2001. rororo Klassiker 45055.
Otto F. Best (Hrsg.): Theorie des Expressionismus, Stuttgart: Reclam 1999. RUB 9817.
Thomas Anz: Literatur des Expressionismus. Stuttgart: Metzler 2002.
Helmut Lethen: Neue Sachlichkeit 1924-1932: Studien zur Literatur des "Weissen Sozialismus". Stuttgart: Metzler 2000.
Karlheinz Fingerhut: Didaktik der Literaturgeschichte. In: Klaus-Michael Bogdal, Hermann Korte (Hrsg.): Grundzüge der Literaturdidaktik. München: dtv 2002, S. 147-165.
Bedingungen für Leistungsscheinerwerb: Intensive Mitarbeit und Zusammenarbeit, auch via Internet, sowie Anfertigung einer Hausarbeit.
Teilnehmerzahl und Teilnahmevoraussetzungen: Das Seminar wird in zwei themengleichen Kursen abgehalten (s.o.), deren Teilnehmerzahl aus technischen Gründen auf jeweils 18 begrenzt werden musste. Teilnehmen können nur Lehramtsstudierende Deutsch im Hauptstudium. Alle Teilnehmer müssen über PC-Grundkenntnisse, eine eigene Email-Adresse sowie über Möglichkeiten regelmäßigen Internetzugangs (privat oder in einem Pool) verfügen.
Voranmeldung: unter Angabe des gewünschten Kurses (1 oder 2), des Lehramtes, der Semesterzahl und der Fächerverbindung bis spätestens 10. September 2005 an Michael.Krejci@t-online.de. Der Voranmeldung ist ein selbst verfasster Essay beizufügen, dessen Qualität als Zulassungskriterium herangezogen wird, wenn die Zahl der Voranmeldungen die Zahl der verfügbaren Plätze übersteigt. Dazu werden zwei Themen angeboten, die nach eigenen Vorstellungen auch kombiniert werden können:
1. Literaturgeschichte im Deutschunterricht: Überflüssig „wie ein Kropf“ – notwendig „wie die Luft zum Leben“?
2. Literaturgeschichte im Deutschunterricht: Warum und wozu? Was? Wie? Womit? Umfang: maximal 6000 Zeichen, Format: Word-Datei. Hinweise zum Verfassen eines Essays siehe http://www.medienkomm.uni-halle.de/material/essay.shtml
Zulassung: Der Dozent entscheidet bis 1.10.2005 über die Zulassung und verständigt per Email.
Deutsch als Fremdsprache
„Erlebte Landeskunde“ – Projektarbeit im DaF-Unterricht 2 SWS
Ps GS J. Krätzer
Luisenstraße 2, Raum 5 mo 12-14
MA/LAG/LAS/BLIK/IKEAS/D/GH
Institutionen, die Unterricht im Fach „Deutsch als Fremdsprache“ anbieten, haben „Landeskunde“ als integrativen Bestandteil des Sprachunterrichts oder als eigenständige Kurse im Programm. „Erlebte Landeskunde“ heißt das Schlagwort, das darauf hinweisen soll, dass Landeskunde vor Ort eben anders vermittelt werden kann als über die global zugänglichen Medien. Stichworte hierfür sind Stadtphoto, Stadterkundung, Photo-, Wort- und Themenrecherche…
Das Seminar soll verschiedene Möglichkeiten der Projektarbeit vorstellen, aber auch konkret (für Halle) entwickeln und erproben.
Ausgewählte Spezifika der deutschen Grammatik aus der Perspektive DaF 2 SWS
Ps GS N.N.
Luisenstraße 2, Raum 5 fr 10-12
MA/LAG/LAS/BLIK/IKEAS/D/GH
Im Mittelpunkt des Seminars stehen, neben der Reaktivierung des Wissens über die deutsche Morphologie und Syntax, Spezifika der deutschen Grammatik aus der Sicht der Lernenden des Deutschen als Fremdsprache. Ziel ist es, Besonderheiten der deutschen Grammatik aus dieser Außenperspektive zu erkennen und Strategien für den Umgang mit solchen potentiellen Lernschwierigkeiten im Fremdsprachenunterricht Deutsch zu erarbeiten. Dabei werden folgende Problemfelder besprochen:
– Arten und Typen von Grammatiken; Besonderheiten einer Grammatik für DaF
– Wiederholung I: Möglichkeiten der Wortarten-Klassifizierung im Deutschen; Besonderheiten morphosyntaktischer Kategorien
– Wiederholung II: der Satz im Deutschen; Satzmodelle, Arten von Nebensätzen, Stellungseigenschaften, Satzklammer
– das Verhältnis von Form und Funktion/Bedeutung
– Nominalisierung/Verbalisierung; Nomen-Verb-Verbindungen
– Grammatik im Wörterbuch
– typische Problemfelder im FU Deutsch aus kontrastiver Sicht
– aktuelle Tendenzen in der Grammatik unter Einbeziehung der gesprochenen Sprache.
Entsprechende Übungen zu den einzelnen Bereichen dienen der Verdeutlichung der Probleme bzw. als Diskussionsgrundlage. Voraussetzung für dieses Seminar sind fundierte Kenntnisse auf dem Gebiet der Morphologie und Syntax.
Grundlagenliteratur:
Eisenberg, P. (41999): Grundriß der deutschen Grammatik. Stuttgart u. a.
Duden. Grammatik der deutschen Gegenwartssprache. Mannheim u. a.
Engel, U. (1996): Deutsche Grammatik. Heidelberg.
Helbig, G. / Buscha, J. (192001): Deutsche Grammatik – Ein Handbuch für den Ausländerunterricht. Leipzig.
Zifonun, G. u. a. (1997): Grammatik der deutschen Sprache. Berlin.
Weitere Literaturempfehlungen erhalten Sie im Seminar.
Lexikologie im Fremdsprachenunterricht 2 SWS
Ps GS N.N.
Luisenstraße 2, Raum 5 fr 12-14
MA/LAG/LAS/BLIK/IKEAS/D/GH
Das Seminar dient zum einen der Vermittlung von linguistischem Fachwissen, zum anderen der Sensibilisierung für Schwierigkeiten, auf die Lernende des Deutschen als Fremdsprache im Bereich der Lexikologie stoßen. Entsprechende Übungen untermauern die theoretischen Erkenntnisse.
Inhaltliche Schwerpunkte des Seminars:
– die Lexikologie innerhalb der Linguistik; Teilgebiete/Aufgabenbereiche
– semantische Mikrostrukturen
– Mediostrukturen
– paradigmatische Beziehungen
– syntagmatische Beziehungen
– Veränderungen im Wortschatz
– Phraseologie
– Varietäten.
Grundlagenliteratur:
Adamzik, K. (2004): Sprache: Wege zum Verstehen. Tübingen/Basel.
Burger, H. (2003): Phraseologie. Eine Einführung am Beispiel des Deutschen. Berlin.
Linke, A. / Nußbaumer, M. / Portmann, P. R. (1991): Studienbuch Linguistik. Tübingen.
Römer, Ch. / Matzke, B. (2003): Lexikologie des Deutschen. Eine Einführung. Tübingen.
Schippan, Th. (2002): Lexikologie der deutschen Gegenwartssprache. Tübingen.
Weitere Literaturempfehlungen erhalten Sie im Seminar.
Germanistisches Teilstudium für ausländische Studierende
Goethes Faust. Ein Lektüreseminar 2 SWS
Ps GS J. Krätzer
Luisenstraße 2, Raum 2 mo 14-16
IKEAS (Modul 1)
Die Faust-Dichtung ist im In- und Ausland nach wie vor das Sinnbild für deutsche Dichtung und Kultur. Zugleich gilt dieser Text – zu Recht – als ein in seiner Komplexität kaum zu erfassendes, äußerst kompliziertes und also schwer zu verstehendes Werk. „Verstehen“ meint eben – nicht nur, aber in der Literatur allemal – mehr als „Übersetzen“. Ziel des Seminars ist es, sich in gemeinsamer Lektüre und Diskussion Goethes Lebenswerk zu nähern, im Zentrum steht der Text, weniger die Bibliotheken füllende Sekundärliteratur. Vorausgesetzt wird, dass Sie eine der Faustausgaben (Teil I und II) erwerben, die in verschiedenen preiswerten Ausgaben erhältlich sind (z.B. Reclam) – oder in den Antiquariaten.
Angestrebt wird auch der gemeinsame Besuch einer aktuellen Faust-Inszenierung.
Landes- und Regionalkunde
(mit Tagesexkursion) 2 SWS
Ps GS N.N.
Luisenstraße 2, Raum 5 do 10-12
Neben repetierendem Überblick zu ausgewählten Aspekten von Natur, Wirtschaft, Verwaltung, Kultur, Politik, Historie und Gegenwart der Bundesrepublik Deutschland wird ein vertiefendes Bild zur Geschichte und Gegenwart ausgewählter Bundesländer einschließlich ihrer Kultur-, Industrie- und Bildung gegeben. Besuche ausgewählter Kulturstätten und eine Tagesexkursion vertiefen und veranschaulichen exemplarisch das Faktenwissen.
Das Lehrangebot will Voraussetzungen und Anregungen zur selbstständigen Arbeit vermitteln; besondere Interessen der Studierenden werden dabei berücksichtigt.
Leistungsnachweise (Credits gemäß ECTS) können erworben werden.
Ø Sachdienliche Hinweise ergehen an alle ausländischen Studierenden in einer Auftaktveranstaltung am Dienstag, d 11. Okt. 2005, 13 Uhr, in der Luisenstraße 2, Raum 2.
Änderungen
- PS "Deutung und Darstellung von Nationalsozialismus, Bombenkrieg, Flucht und Vertreibung in neuesten literarischen Texten". mi 14-18 Uhr. Dieses Seminar kann leider nicht angeboten werden.
- Neu: PS "Schülerorientierter Deutschunterricht", N.N., Herweghstr. 96, ÜR C.
- Raumänderung: V "Einführung in die Fachdidaktik Deutsch. Schwerpunkt: Mediendidaktik" 2 SWS findet statt im: Mitteldeutschen Multimediazentrum Halle GmbH, Mansfelder Str. 56, Raum 101.
- Raumänderung: HS "Literaturdidaktik: Literaturgeschichte im Deutschunterricht. Expressionismus/Neue Sachlichkeit" 2 SWS findet statt im: Mitteldeutschen Multimediazentrum Halle GmbH, Mansfelder Str. 56, PC-Pool, Raum 233.
- Das Hauptseminar „we’re ugly, but we have the music“ – Zur Ästhetik der Popkultur“ von Prof. Nell findet ab Dienstag, 18. Okt. von 18.00 – 19.30 Uhr im Melanchthonianum, Hörsaal XVIII, statt.
(Stand: 13.10.2005)