Drittmittelprojekte
Übersicht
I. Laufende Drittmittelprojekte
1. DFG-Projekt "Appositionen"
Projektlaufzeit des von der DFG im Umfang von 240.000 Euro geförderten Projekts Interaktionale Grammatik: Appositionen und appositionsähnliche Konstruktionen im gesprochenen Deutsch zwischen interaktionaler Praktik und syntaktischem Muster: 2014-2017.
Projektmitarbeiter: Dr. Jens Lanwer
Projekthomepage: http://appositionen.sprache-interaktion.de
Projektbeschreibung:
Das Projekt versteht sich als ein Beitrag zur Klärung der Abgrenzung und Definition von Syntax im engeren und von Konversationsstruktur bzw. interaktionaler Struktur von Sprache im weiteren Sinn. Auf der Grundlage empirischer Analysen von weiten Appositionen sowie appositionsähnlichen Konstruktionen in der gesprochenen Sprache – einschließlich multimodaler Interaktionen – soll geklärt werden, inwieweit diese Strukturen als syntaktische Phänomene, also als Muster, betrachtet werden können und inwieweit es sich um offene und adaptive konversationelle Praktiken handelt, die besser mit gesprächsanalytischen Begriffen wie Inkrement, Reparatur oder Reformulierung zu fassen sind. Von besonderem Interesse sind dabei die Bereiche, in denen die Strukturen zwischen Musterhaftigkeit auf der einen und offener Prozesshaftigkeit auf der anderen Seite changieren. Zudem soll gefragt werden, welche sprachlichen und außersprachlichen Ressourcen bei der Produktion von Appositionen zum Einsatz kommen. So interessiert einerseits in besonderem Maße die prosodische Realisierung von Appositionen mit der Frage, ob sich unterschiedliche Typen von Appositionen auch formal über unterschiedliche prosodische Realisierungsweisen unterscheiden lassen, und andererseits sollen redebegleitende mimische, gestische und proxemische Faktoren berücksichtigt werden, die ebenfalls Aufschluss über den Status unterschiedlicher Appositionstypen geben können. Dabei soll geklärt werden, inwieweit solche multimodalen Aspekte Teil der Syntax von Appositionen sind oder eher einem eigenen interaktionalen Bereich zugeordnet werden müssen.
Für die Beantwortung dieser Fragen steht die Analyse der Funktionen von Appositionen und appositionsähnlichen Strukturen im Zentrum, speziell auch der den interaktionalen Settings geschuldeten Funktionen im Bereich der Sequenzorganisation, der Gattungsgebundenheit und des Interaktionsmanagements. Vor allem zu letzterem Bereich liegen in der Forschung bislang noch keine Untersuchungen vor.
Im Rahmen des Projekts soll ein Beitrag zu einer Entwicklung einer interaktionalen Grammatik des Deutschen geleistet werden, indem geklärt wird, wie Grammatik-in-Interaktion im Spannungsfeld aus Musterhaftigkeit und Prozessualität entstehen kann. Appositionen und appositionsähnliche Strukturen liefern dabei aufgrund ihres breiten Form- und Funktionsspektrums einen besonders geeigneten Forschungsgegenstand, anhand dessen Vorschläge für den Aufbau einer solchen Grammatik-in-Interaktion gemacht werden können.
2. Krebshilfe-Projekt
Projektdauer des von der Deutsche Krebshilfe mit 205.000 Euro geförderten Projekts „Von der Pathologie zum Patienten: Optimierung von Wissenstransfer und Verstehenssicherung in der Onkologie zur Verbesserung der Patientensicherheit“: 2014-2017.
Projektbeteiligte:
Prof. Dr. Wolfgang Imo (Halle)
Prof. Dr. med. Thomas Rüdiger (Städtisches Klinikum Karlsruhe)
Prof. Dr. med. Martin Bentz (Städtisches Klinikum Karlsruhe)
assoziiertes Mitglied:
Prof. Dr. Susanne Günthner (Münster)
Projekthomepage: http://krebshilfe.sprache-interaktion.de
Projektbeschreibung:
Den Ausgangspunkt des geplanten Projekts bildet die Erfahrung, dass immer wieder Diskrepanzen zu beobachten sind zwischen dem medizinischen Befund, der in pathologischen Gutachten dargelegt wird, und den Interpretationen, die die behandelnden Ärzte auf der Basis dieser Gutachten aufstellen und für die Therapieplanung nutzen. Diese Diskrepanzen können in vergleichsweise harmlosen Fehlinterpretationen oder Missverständnissen resultieren, die aber Zeit kosten, da sie durch Rückfragen geklärt werden müssen, bevor oder während der Therapieplan erstellt wird. Sie können aber auch ernstere Konsequenzen haben, wenn keine solchen klärenden Rückfragen stattfinden und entsprechend eine nicht optimale Therapie ausgewählt wird. Eine weitere Beobachtung ist die, dass PatientInnen häufig Probleme haben, die Befunde, Therapievorschläge und erwarteten Auswirkungen auf ihr Leben zu verstehen, die in den Therapieplanungsgesprächen diskutiert werden.
In dem Projekt soll es mit konversationsanalytischen Methoden darum gehen, herauszufinden, inwieweit einerseits die pathologischen Gutachten hinsichtlich ihrer Verständlichkeit und Eindeutigkeit verbessert werden können und an welchen Stellen andererseits in den Arzt-Patienten-Gesprächen rekurrente Verstehensprobleme auftreten, wodurch sie zustande kommen, und wie sie gelöst werden können.
Geplant ist ein Vorgehen, mit dem die Verstehensleistungen von ÄrztInnen und PatientInnen empirisch und in authentischen Kommunikationssituationen erfasst werden können: Anstatt nur die Gutachten selbst in den Mittelpunkt der Analyse zu stellen, sollen darüber hinaus die Therapieplanungsgespräche der behandelnden Ärzte aufgenommen werden. Über die Analyse der Gespräche, in denen die Erläuterung des pathologischen Befundes sowie die Begründung und Erklärung der darauf aufbauenden Therapie für die PatientInnen stattfinden, lassen sich dank der Beibehaltung einer authentischen Interaktionssituation bessere Ergebnisse erzielen als mit traditionellen Fragebogen-Methoden oder introspektiven Optimierungsversuchen von Gutachten bzw. Gesprächen (wie z.B. bei Haferlach 1994). Zudem ermöglichen diese Daten auch, der Frage nachzugehen, inwieweit die PatientInnen selbst ihr Verstehen signalisieren und inwieweit sie anzeigen, dass und ob sie zufriedenstellend aufgeklärt wurden, d.h. inwieweit die Patiententeilhabe an der Therapieplanung gelingt. Eine Kombination der Analyse schriftlicher und mündlicher Arzt-Patienten-Kommunikation unter dem Gesichtspunkt der Verstehensoptimierung, wie sie im vorliegenden Projekt angestrebt wird, steht bislang noch aus. Das Projekt versucht damit eine Lücke zu schließen hinsichtlich der Frage nach den Prozessen des Wissenstransfers nicht nur vom Experten zum Laien (Arzt-Patienten-Interaktion) sondern auch zwischen Ärzten selbst.
3. Germanistische Institutspartnerschaft mit Chabarowsk, Vladivostok und Blagoweschtschensk
Seit 2013 besteht eine vom DAAD geförderte ‚Germanistische Institutspartnerschaft (GIP)‘ zwischen der Staatlichen Geisteswissenschaftlichen Universität des Fernen Ostens (DWGGU) der russischen Stadt Chabarowsk (assoziierte Mitglieder sind die Universitäten FEFU und AmGU in Vladivostok und Blagoweschtschensk) und der Universität Duisburg-Essen. Assoziiert bei dieser Partnerschaft sind zudem weitere Städte des Fernen Ostens, wie Wladiwostok, Blagoweschtschensk, Jakutsk, Ussurijsk und Komsomolsk-am-Amur.
Das Programm "Germanistische Institutspartnerschaften (GIP) soll zusammen mit anderen Maßnahmen die Position der deutschen Sprache und Kultur in Mittel- und Osteuropa (MOE), in den Ländern der Gemeinschaft unabhängiger Staaten (GUS) sowie in Afrika, Asien und Lateinamerika stärken. Es zielt darauf ab, die Germanistik im Ausland in Lehre und Forschung zu unterstützen und in ihrem spezifischen Potential zu fördern.
Projektleitung: Prof. Wolfgang Imo und Prof. Dr. Jörg Wesche
Lehrstuhleiterin der Germanistik in Chabarowsk: Dr. Larissa Kulpina
Im Rahmen der Institutspartnerschaft werden Seminare angeboten, Workshops und Tagungen veranstaltet, Praktika angeboten sowie Studien- und Forschungsaufenthalte organisiert.
Internationale Germanistentagung an der UDE Internationale Germanistentagung „Brückenschläge. Deutsch-russische Germanistiken im Dialog“
Im Rahmen der Germanistischen Institutspartnerschaft zwischen den Universitäten Duisburg-Essen, Chabarowsk, Wladiwostok und Blagoweschtschensk fand vom 11. bis 15. Juli 2016 eine Internationale Germanistentagung statt. Unter dem Thema „Brückenschläge“ präsentierten Wissenschaftler aus germanistischer Sprach- und Literaturwissenschaft sowie dem DaF-Bereich ihre Forschungsprojekte und eröffneten einen regen Dialog über die Landesgrenzen hinweg.
Hier können Sie das Programm der Tagung einsehen.
Verleihung der Ehrenprofessur der DWGGU Chabarowsk an Dr. Hannes Krauss (Universität Essen) im Rahmen der Feiern zum zwanzigjährigen Bestehen des DAAD-Lektorats.
Vom 20.11. bis 23.11. nahmen Jörg Wesche und Wolfgang Imo an einem GIP-Leitertreffen in Moskau sowie an den II. Deutschlehrertagen des Goethe-Instituts teil.
Kompaktseminare an der FEFU Waldiwostok von Prof. Dr. Wolfgang Imo und Eva Zitta (01.09. – 12.09.2014)
Im Anschluss an die Fachtagung wurden Seminare für die Studierenden der Fernöstlichen Föderalen Universität Wladiwostok angeboten.
Von Wolfgang Imo wurde ein Seminar für die Studierenden des Sprachniveaus A2/B1 zum Thema "Gesprochene Sprache" gehalten sowie ein Seminar für Studierende des Sprachniveaus B2/C1 zum Thema "Wirtschaftskommunikation" (z.T. zusammen mit Prof. Dr. Jörg Wesche).
Eva Zitta bot zwei Seminare für unterschiedliche Spachniveaus mit dem Titel „Unterwegs auf Deutsch – Sprachgebrauch in deutschen Reiseführern und Touristenführungen“ an
Workshop von Dr. Hannes Krauss an der DWGGU Chabarowsk (5.09.2014 – 11.09.2014)
Von Hannes Krauss wurde an der DWGGU Chabarowsk ein 9-stündiger Workshop für Studierende des 4. Studienjahres und Dozenten (exemplarische Textanalyse an Beispielen des „autobiographischen Schreibens in der Gegenwartsliteratur“) durchgeführt und – in der Fakultät für Russistik – ein Vortrag zur „Literatur der Wiedervereinigung“ (mit Übersetzung) gehalten.
Internationale Germanistentagung „Deutsch als Fremdsprache: Literaturwissenschaft, Sprachwissenschaft, Didaktik“ in Wladiwostok (25.08.2014 – 29.08.2014)
In Wladiwostok wurde eine internationale Germanistentagung zum Thema „Deutsch als Fremdsprache: Literaturwissenschaft, Sprachwissenschaft, Didaktik“ veranstaltet, in deren Rahmen zum einen diverse Fortbildungsseminare von den Wissenschaftlern der Universität Duisburg-Essen angeboten wurden, zum anderen Vorträge von Lehrenden und NachwuchswissenschaftlerInnen der Fernöstlichen Universitäten gehalten wurden. Geschlossen wurde die Tagung mit einem Kolloquium zum Thema „Probleme der Germanistik und Möglichkeiten ihrer Lösung unter gegenwärtigen Bedingungen“, in dem die KonferenzteilnehmerInnen die Chancen und Potenziale der Auslandsgermanistik ausloteten und Perspektiven für die weitere Zusammenarbeit thematisierten. Außerdem entstand ein reger Austausch im Rahmen der Sprechstunden für Studierende und Promovierende.
Das detaillierte Programm der Tagung finden Sie hier .
Im August hatte der Student Walera Sukhin aus Wladiwostok Gelegenheit, für einen Studienaufenthalt nach Essen zu reisen und nahm am Hochschulsommerkurs ‚Germanistik‘ teil. (3.08. – 1.09.2014)
Aufenthalt von Wolfgang Imo an der Staatlichen Amur-Universität in Blagoweschtschensk (vom 7.4. bis 18.4.2014):
Von Wolfgang Imo wurden im Zeitraum vom 7.4.2014 bis 18.4.2014 an der Staatlichen Amur-Universität Blagoweschtschensk (AmSU) mehrere Blockseminare sowie Vorträge und Fortbildungen gehalten. Bei den Blockseminaren handelte es sich (i) um ein 20-stündiges Seminar zum Themenbereich „Gesprochenes Deutsch“, konzipiert für Studierende im ersten Studienjahr (Niveau A1). In dem Seminar wurden exemplarisch einige Gespräche aus der „Datenbank gesprochenes Deutsch für die Auslandsgermanistik“ besprochen und im Anschluss daran typische Gesprächsroutinen wie beispielsweise das Einkaufen in einer Bäckerei oder die Absprache einer Hausarbeit eingeübt. Das zweite, ebenfalls 20-stündige Seminar (ii) richtete sich an Studierende im dritten Studienjahr (B1 – B2). In dem Seminar wurden Texte zu den Unterschieden gesprochener und geschriebener Sprache diskutiert und anhand von schriftlichem und gesprochensprachlichem Datenmaterial aktuelle Strukturen des Deutschen behandelt (Partikeln, syntaktische Muster wie Linksversetzungen, pragmatische Muster wie Diskursmarker etc.). Das dritte Seminar (iii) hatte einen Umfang von 10 Stunden und war für Studierende des fünften Studienjahres (kurz vor dem Studienabschluss) konzipiert. Das dort behandelte Thema war die Kommunikation in den Neuen Medien, mit einem Schwerpunkt auf die Kommunikation über SMS und Messenger-Programmen. Es wurden Fachtexte zur Analyse interaktionaler schriftlicher Kommunikation besprochen sowie gemeinsam Daten (SMS- und WhatsApp-Kommunikation) analysiert.
Neben den Seminaren wurden zwei eineinhalbstündige Lehrerfortbildungen angeboten. In der ersten wurde die „Datenbank gesprochenes Deutsch für die Auslandsgermanistik“ vorgestellt sowie Beispiele für deren Einsatz im DaF-Unterricht gegeben. In der zweiten wurde eine Datenbank mit elektronischer Kurznachrichtenkommunikation (SMS, WhatsApp etc.) vorgestellt und exemplarisch Analysefelder – mit einem besonderen Fokus auf den sprachvergleichenden Aspekt deutscher und russischer Kurznachrichtenkommunikation – besprochen.
Für den englischen Lehrstuhl wurden auf dessen Wunsch darüber hinaus ein Vortrag und ein Workshop angeboten. In dem Vortrag wurden die historisch gewachsenen Gemeinsamkeiten und Unterschiede des Englischen und des Deutschen dargestellt und Bezüge zwischen den Sprachen aufgezeigt. In dem Workshop zum Thema „Interactional Linguistics“ wurde anhand eines englischen Gesprächs eine ‚hands-on-Einführung‘ in den Ansatz de Interaktionalen Linguistik geliefert.
Einmonatiger Studien- und Forschungsaufenthalt der Chabarowsker Lehrstuhlleiterin Dr. Larissa Kulpina im Dezember in Essen (06.12.2013 – 15.1.2014)
Frau Kulpina hielt einen Vortrag im Linguistischen Kolloquium in Essen, führte Literaturrecherchen zu ihrem Habilitationsprojekt (Rezeption russischer Gegenwartsliteratur in Deutschland) durch und knüpfte Kontakte zu den Sprach- und Literaturwissenschaftlern in Essen. Zudem wurden Planungsgespräche über die Inhalte der GIP im Jahr 2014 geführt.
Literaturwissenschaftliches Seminar und Vorträge an der Fernöstlichen Föderalen Universität Wladiwostok, gehalten von Dr. Hannes Krauss (07.10. – 11.10.2013):
Von Hannes Krauss wurde an der Fernöstlichen Föderalen Universität Wladiwostok ein 10-stündiges Seminar für Studierende des 3. und 4. Studienjahres angeboten, das sich mit der exemplarischen Textanalyse am Beispiel „Andreas Maier: Kirillow“ befasste. Ebenso hielt Hannes Krauss an der dortigen Universität zwei Vorträge mit den Themen: „Dostojewski-Rezeption in der deutschen Gegenwartsliteratur“ und „Rückzug in die Moderne? Christa Wolf und Virginia Woolf“.
Seminar zur exemplarischen Textanalyse an der DWGGU Chabarwosk, gehalten von Dr. Hannes Krauss (30.9.2013 – 03.10.2013):
Von Hannes Krauss wurde ein 10-stündiges Seminar für Studierende des 3. Studienjahres an der DWGGU Chabarowsk angeboten. das sich mit der exemplarischen Textanalyse am Beispiel von „Uwe Timm: Die Entdeckung der Currywurst“ befasste.
Irina Mostovaia arbeitet und forscht an der Universität Duisburg-Essen (seit 01.10.2013):
Irina Mostovaia, die an der DWGGU in Chabarowsk zum Ende des Sommersemsters 2013 ihr Diplom-Studium der Germanistik abgeschlossen hat, wurde von Prof. Dr. Wolfgang Imo als Mitarbeiterin eingestellt. Ihr Promotionsprojekt befasst sich mit dem Sprach- und Kulturvergleich russischer und deutscher elektronischer Kurznachrichten (SMS, WhatsApp, Viber etc.). Zudem betreut Fr. Mostovaia die Aktivitäten der GIP mit.
Einmonatige Tutoratstätigkeit an der DWGGU und dem "Gymnaisum Nr.6" durch Lisa Eggert (24.9.2013 – 23.10.2013):
Als Studierende der Germanistik in Duisburg-Essen hielt Lisa Eggert ein vierwöchiges Praktikum / Tutorat sowohl an der DWGGU sowie am „Gymnasium Nr. 6“ ab und führte Studierende, SchülerInnen und Lehrende in didaktische Methoden des Deutschunterrichts ein. Eingesetzt war sie in der akademischen Lehre in verschiedenen Studienjahren mit Unterrichtseinheiten, die vor allem landeskundliche Themen und interkulturelle Fragen (russische Deutschlandbilder/deutsche Russlandbilder) zum Gegenstand hatten. Da Dr. Victoria Federovskaja für drei Wochen als Übersetzerin in Amursk war, hat Lisa Eggert im Rahmen ihrer Lehrtätigkeit an der DWGGU zudem den Literaturkurs im 4. Studienjahr übernommen und eine Lehreinheit zum Thema ‚Liebessemantik’ durchgeführt, die im Turnus von wöchentlich bis zu sieben Stunden einen exemplarischen Epochenüberblick vom Sturm und Drang, über Klassik und Romantik bis hin zur Liebeslyrik im 20. Jahrhundert und der Popliteratur bot und der Erprobung von literaturwissenschaftlichen Methoden der Textanalyse diente. Darüber hinaus führte sie an der Universität Ussurisjk ein einwöchiges Blockseminar im Bereich des Sprachunterrichts für das dritte und vierte Studienjahr durch.
Internationale Germanistiktagung „Aktuelle Tendenzen in Literaturwissenschaft, Linguistik und Didaktik“ an der DWGGU Chabarowsl (23.09. – 27.09.2013):
Im September 2013 wurde eine Tagung zum Thema „Aktuelle Tendenzen in Literaturwissenschaft, Linguistik und Didaktik“ veranstaltet, die unter anderem unterschiedliche Fortbildungsangebote für die Lehrenden an Universitäten und Schulen im Fernen Osten sowie Vorträge und ein Kolloquium mit Beiträgen von DoktorandInnen und HabilitandInnen von Hochschulen des Fernen Ostens beinhaltete. Die Studierenden der DWGGU nahmen an den Veranstaltungen aktiv teil und wurden in die Angebote eingebunden.
Das detaillierte Tagungsprogramm können Sie hier einsehen: deutsche Version , russische Version
Informationen zu Verlauf und Programm der Tagung:
Es wurden Vorträge und Datensitzungen von Prof. Dr. Wolfgang Imo und Eva Zitta (Linguistik), Prof. Dr. Jörg Wesche und Julia Wagner (Literaturwissenschaft) und Hannes Krauss (Literaturdidaktik) veranstaltet.
Im Bereich der Literaturwissenschaft und Literaturdidaktik wurden an konkreten Beispielen aus der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur Verfahren der Textanalyse erprobt und didaktische Modelle der Literaturvermittlung präsentiert. Im Fokus standen aktuelle Methoden der Erzählforschung sowie die Analyse von Russlanddiskursen in der deutschen Literatur. Die methodisch-theoretische Schulung hatte das Ziel, Vorschläge für die Entwicklung und Reflexion konkreter Unterrichtseinheiten an Universität und Schule zu liefern.
Im Bereich der Sprachwissenschaft stand die Frage im Vordergrund, wie mit den Datenkorpora gearbeitet werden kann, die von Wolfgang Imo aufgebaut wurden (eine speziell für den Einsatz im DaF-Unterricht eingerichtete Datenbank „Gesprochenes Deutsch für die Auslandsgermanistik“ sowie eine Datenbank mit elektronischen Kurznachrichten (SMS, WhatsApp)). In Vorträgen und Workshops wurden von Wolfgang Imo und Eva Zitta Vorschläge für den Einsatz der Daten im Unterricht und in der Forschung gemacht.
Auf dem Programm der Tagung standen außerdem Vorträge und Workshops von DoktorandInnen und HabilitandInnen von Universitäten des Fernen Ostens (Universität Wladiwostok, Universität Chabarowsk, Hochschule Ussurijsk). Zur Vorstellung von Forschungsprojekten der russischen Teilnehmer und Teilnehmerinnen fand das Kolloquium „Probleme und Perspektiven der Germanistik im Fernen Osten“ statt, sowie ein runder Tisch zum Thema „Probleme der Germanistik und Möglichkeiten ihrer Lösung unter gegenwärtigen Bedingungen“.
Zusätzlich wurden von Jörg Wesche, Wolfgang Imo und Hannes Krauss Beratungsangebote für Studierende, DoktorandInnen und Postdocs angeboten, um laufende Arbeiten in Bezug auf Methodik, Theorie und zum aktuellen Stand der Forschungsliteratur zu diskutieren.
Neben den Vorträgen und Workshops fand zudem ein intensives Gespräch mit der Universitätsleitung der DWGGU über Fortsetzungsmöglichkeiten der Kooperation und den Ausbau von Forschungsaktivitäten statt. Über den gesamten Besuch der deutschen Delegation wurde durch mehrere Interviews, die Wolfgang Imo und Jörg Wesche gaben, intensiv auf russischen Radio- und Fernsehsendern berichtet.
Die Studentin Antonina Nagornaja aus Chabarowsk reiste für einen Studienaufenthalt nach Essen und nahm an dem Hochschulsommerkurs ‚Germanistik‘ teil. (30.7.2013 – 31.8.2013)
Inga Froter, eine Promovendin an der Universität Wladiwostok, reiste für einen Monat zu einem Forschungsaufenthalt nach Essen. (29.6.2013 – 04.8.2013)
Prof. Dr. Wolfgang Imo hält Seminare zur Gesprochene-Sprache-Forschung an der DWGGU in Chabarowsk (4.4. – 10.4.2013):
Prof. Dr. Wolfgang Imo reiste nach Chabarowsk, um dort zwei Seminare für Studierende abzuhalten, an denen auch im Sinne von Fortbildungserfahrungen Lehrende des germanistischen Lehrstuhls teilnahmen. Beide Seminare fokussierten auf den Umgang mit gesprochener Sprache, wobei die 10-stündige Veranstaltung „Syntax des Gesprochenen Deutsch“ auf Studienanfänger ausgelegt war. Anhand authentischer gesprochener Sprache wurde einerseits Hörverstehen geübt und andererseits Analysen syntaktischer Strukturen durchgeführt, die typisch für das gesprochene Deutsch sind. Das zweite Seminar mit dem Titel „Aktuelle syntaktische Tendenzen des heutigen Deutsch“ im Umfang von 12 Stunden richtete sich an fortgeschrittene Studierende und befasste sich hauptsächlich mit der Analyse. Es wurden Texte behandelt, die unterschiedliche Aspekte des dialogischen Kommunizierens reflektierten und anhand von authentischen Sprachdaten wurden eigene Analysen im Seminar durchgeführt und Methoden der sprachwissenschaftlichen Beschäftigung mit gesprochener Sprache vermittelt.
Neben den Seminaren wurden Sprechstunden für Studierende, DoktorandInnen und Lehrende abgehalten und in einer Informationsveranstaltung für die Mitglieder des germanistischen Lehrstuhls wurden zwei Datenbanken vorgestellt, die für den Einsatz in der Lehre im Ausland geeignet sind (die SMS-Datenbank und die vom DAAD geförderte „Datenbank gesprochenes Deutsch für die Auslandsgermanistik“). Mit den Projektverantwortlichen in Chabarowsk wurden darüber hinaus konkrete Pläne für die Fortführung der GIP besprochen.
Bei einem Besuch an dem „Gymnasium Nr. 6“ in Chabarowsk wurde zudem mit der Rektorin sowie einer Deutschlehrerin eine Kooperation vereinbart, die darin besteht, dass Studierende aus Essen in der Schule ein Schulpraktikum machen können und über Fortbildungen LehrerInnen an der Schule in die Aktivitäten der GIP und die in deren Rahmen angebotenen Veranstaltungen eingebunden werden sollen.
II. Abgeschlossene Drittmittelprojekte
1. Rhetorik-Projekt
Projektförderer:
Zentrum für Hochschul- und Qualitätsentwicklung (ZfH) Universität Duisburg-Essen
Förderzeitraum:
März - Oktober 2014
Projekttitel:
"Rhetorische Mittel: Redeschmuck - Multimodale Moodle-basierte Plattform zum Selbststudium rhetorischer Mittel in gesprochener Alltagssprache sowie Literatursprache"
Projektziel:
Aufbau einer Moodle-basierten Plattform mit einer für das Selbststudium ausgerichteten multimodalen Online-Lehreinheit / eines Open Course zum Thema „Rhetorische Mittel: Redeschmuck“, die sich an Lehramtsstudierende und Studierende des Studienzertifikats „Rhetorik und Aufführungspraxis“ richtet.
Kurzbeschreibung des Projekts:
Die von Prof. Dr. Jörg Wesche (Literaturwissenschaften) und Prof. Dr. Wolfgang Imo (Sprachwissenschaften) beantragte Plattform richtet sich an Studierende der Lehramts-Bachelorstudiengänge sowie Lehramts-Masterstudiengänge in der Literatur- und Sprachwissenschaft. Das Grundlagenwissen im Bereich rhetorischer Mittel ist Teil der Lehrpläne und sowohl für die Interpretation literarischer Texte (vor allem von Dramen und Gedichten) als auch für die Analyse von schriftlicher und mündlicher Alltagssprache (journalistische Textsorten, Bewerbungen etc.) unerlässlich. Das Angebot steht somit allen Lehramtsstudierenden in jeder Phase des Studiums bereit; die Zielgruppe ist maximal definiert.
Neben der Ausrichtung auf die Lehramtsstudiengänge findet das Angebot zusätzlich auch im Rahmen des Studienzertifikats „Rhetorik und Aufführungspraxis“ Verwendung, das seit dem Wintersemester 2013/14 im neu gegründeten Ruhrpodium bzw. Germanistischen Zentrum für Rhetorik und Aufführungspraxis angeboten wird (www.uni-due.de/germanistik/ruhrpodium). Im Rahmen dieses Studienzertifikats, das als Zielgruppe ebenfalls vor allem Lehramtsstudierende adressiert, die zusätzliche Kompetenzen in den Bereichen des Rhetorikwissens sowie der Aufführungspraxis (u.a. für die Leitung von Theater-AGs an Schulen) erwerben wollen, müssen die Studierenden ein theoretisches Seminar zur Rhetorik aus linguistischer oder literaturwissenschaftlicher Perspektive besuchen, wobei in beiden Fällen das rhetorische Grundinventar, d.h. die Kenntnis der rhetorischen Mittel des Redeschmucks, als Pflichtstoff behandelt wird.
2. DAAD-Fachtagung "Sprache in Interaktion"
Im Rahmen des DAAD-Programms "Deutsch-Italienische Dialoge" findet vom 8.-10. Oktober 2014 in der Villa La Collina (Italien) die von Sandro Moraldo und Wolfgang Imo organisierte Fachtagung „Sprache-in-Interaktion: Ansätze zur Erforschung interaktionaler Sprache und Überlegungen zur deren Didaktisierung im DaF-Unterricht“ statt.
Das Programm finden Sie hier .