Winckelmann. Moderne Antike.
Über das Ausstellungsprojekt
Jubiläumsausstellung zum 300. Geburtstag Johann Joachim Winckelmanns.
© KSW 2017
Johann Joachim Winckelmann (1717-1768) gilt heutzutage als Begründer der Archäologie und der modernen Kunstgeschichte und zudem als bedeutender Wegbereiter der klassizistischen Ästhetik in Europa. Aufgrund seines 300. Geburtstages widmet sich diese Jubiläumsausstellung der Humboldt-Professur für neuzeitliche Schriftkultur und europäischen Wissenstransfer der MLU und der Klassik Stiftung Weimar dem Wirken, Leben und Werk Winckelmanns. Raum dafür bietet das Neue Museum Weimar auf über 1000 Quadratmetern für mehr als 200 Exponate.
In einer lockeren Chronologie widmet sich der erste Teil der Ausstellung der vielschichtigen Genese von Winckelmanns Werk zwischen Tradition und Innovation. Mittels der Stichworte ›Lesen‹, ›Sehen‹ und ›Anfassen‹ werden die anfangs vornehmlich textuellen und dann zunehmend sinnlichen Grundlagen von Winckelmanns Zugang zur Antike in Dresden, Rom und Florenz gezeigt. Der zweite Teil erörtert die Produktivität der von Winckelmann aufgeworfenen Fragen in den künstlerischen, wissenschaftlichen und gesellschaftspolitischen Debatten des 19. und 20. Jahrhunderts. Der projektive Charakter, der bereits Winckelmanns Blick auf die Kunst der Antike kennzeichnet, ist auch für den Umgang der Moderne mit Winckelmann und seinen Ideen bestimmend. Anschaulich gemacht wird dies mit Blick auf die drei Themenbereiche ›Ästhetik‹, ›Anthropologie‹ und ›Politik‹, die exemplarisch für die sowohl affirmative als auch kritische Auseinandersetzung mit Winckelmann in der Moderne stehen.
Ausstellungsdaten
Ausstellungsdauer | 7. April - 2. Juli 2017 |
Ausstellungsort | Neues Museum Weimar |
Öffnungszeiten | Di, Mi, Fr, Sa, So: 10 - 18 Uhr Do 12 - 20 Uhr |
Kooperation der Ausstellung | Humboldt-Professur für neuzeitliche Schriftkultur und europäischen Wissenstransfer der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Klassik Stiftung Weimar |
Förderung | Kulturstiftung der Länder, Ernst von Siemens-Kunststiftung, Alexander von Humboldt-Stiftung |
Forschungs-Folgeprojekt zur Ausstellung
Die Ausstellung »Winckelmann. Moderne Antike« bildet den Auftakt zu einem Projekt – thematisch breiter aufgestellt unter dem Titel "Aufklärung, Klassizismus und Klassik" – das im Rahmen der Humboldt-Professur u. a. auch von den Kuratoren der Ausstellung mit jeweils eigenen Forschungsfragen weiterbetrieben wird. Wenn bereits im Zusammenhang der Schau die unterschiedlichen, mitunter widersprüchlichen Vorstellungen des Klassischen in Anlehnung oder Kritik an Winckelmann thematisch wurden, so setzt sich das Folgeprojekt zum Ziel, die Epochenbegriffe Aufklärung, Klassizismus und Klassik als historische Konstruktionen zu untersuchen und dabei nach ihrer Bedeutung für das retrospektive Verständnis des langen 18. Jahrhunderts zu fragen. Bei der Rekonstruktion der begriffs- und wissenschaftsgeschichtlichen Kontexte sollen insbesondere die international divergierenden Begriffstraditionen sowie die historischen Ungleichzeitigkeiten in Europa berücksichtigt werden.
Projektrahmen
Laufzeit | 2015-2020 |
Projektleiterin | Prof. Dr. Elisabeth Décultot |
Projektbearbeiter | Dr. Martin Dönike; Dr. des. Claudia Keller; Denis Stante M.A. |
Kontakt | martin.doenike@germanistik.uni-halle.de Telefon: 0345 55 21786 / 0345 55 23577 |
Weitere Informationen
... finden Sie auf der Homepage des Ausstellungs- und Forschungsprojekts und auf der Internetpräsenz der Klassik Stiftung Weimar .
Kontakt: webmaster@germanistik.uni-halle.de