Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Prof. Dr. Daniel Fulda
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Frühere Veranstaltungen

WiSe 2023/24

(VL) Grundlagen der Neueren Deutschen Literaturwissenschaft "Buddenbrooks" als Beispiel Mo 10-12 (HS XXII, Audimax)

BA/LA: Grundlagen der neueren deutschen Literaturwissenschaft
LAGr: Grundlagen der neueren deutschen Literaturwissenschaft
MA: Literaturtheorie, Poetologie und Ästhetik  
MA: Literaturtheorie, Poetologie und Ästhetik  Vertiefungsmodul

Für den Roman Buddenbrooks hat Thomas Mann den Nobelpreis für  Literatur erhalten, zudem hat ihn das Buch reich gemacht. Warum das Buch  sowohl eine leichte Lektüre als auch ein Vergnügen für anspruchsvolle  Leser sein kann, ist eine der Fragen, die wir besprechen werden. Die  Vorlesung dient zugleich der Einführung ins literaturwissenschaftliche  Lesen und Arbeiten. Behandelt werden u.a. Begriffe wie Werk, Autor, Fiktion, Realismus, Intertextuali-tät/Intermedialität, Gattung, Interpretation.

Ich empfehle, möglichst früh mit der Lektüre  des Romans (800  Seiten!) zu beginnen. Der beste Text ist der der Großen kommentierten  Frankfurter Ausgabe (auch als Fischer-Taschenbuch verfügbar,  16,00€). Noch preiswerter sind ältere, häufig antiquarisch angebotene  Ausgaben  (welche, ist in diesem Fall egal).

Ringvorlesung Politik der Aufklärung Di, 10-12 Uhr, IZEA, Thomasius-Zimmer

MA: Einführungsmodul: "Aufklärung-Religion-Wissen" als interdisziplinärer Forschungsgegenstand
MA: Kulturelle Diskurse
LA: Master Modul I
LA: Master Modul II
MA/LA: Schlüsselthemen
BA/LA: Literaturgeschichte. [17. Jh. bis zur Gegenwart] 10 LP
BA/LA: Literaturgeschichte. [17. Jh. bis zur Gegenwart] 5 LP
IKEAS: Aufbaumodul Kulturwissenschaft Deutschland 3 - Kulturkontakt/Kulturvergleich

‚Aufklärung‘ steht heute wieder im Mittelpunkt politischer Diskurse.  Angesichts der Terroranschläge vom November 2020 rief Emanuel Macron zu  einem „Combat pour les Lumières“ auf, Donald Trumps Umgang mit Medien  und öffentlicher Meinung wurde als „Assault on the Enlightenment“  bezeichnet und Angela Merkel bekannte sich bei der Bekämpfung von Covid  19 zu ihrem Glauben „an die Kraft der Aufklärung“. Gleichzeitig wird die  Aufklärung scharf angegriffen, weil ihr programmatischer Universalismus  faktisch hegemonial, wenn nicht repressiv sei; hinter ihrem allgemeinen  Geltungsanspruch stehen, so die postmoderne und vor allem postkoloniale  Kritik, partikulare Interessen und stillschweigende oder ausdrückliche  Exklusionen. Offensichtlich gewinnt der Begriff ‚Aufklärung‘ in dem  Moment wieder politische Kraft, in dem die Errungenschaften der  historischen Aufklärung bedroht erscheinen.
Die Ringvorlesung „Politik der Aufklärung“ fragt im Sinne des doppelten  Genitivs in ihrem Titel danach, wie Aufklärung Politik macht (genitivus   subjectivus) und wie Politik Aufklärung hervorbringt (genitivus  objectivus): Was bedeutete die Rede von ‚Aufklärung‘ politisch, was  wollte sie und will sie noch, was tat sie und was bewirkt sie heute? Und  wie hat sich das Verständnis von Aufklärung aus politischen  Diskussionen, Entscheidungen, Maßnahmen herausgebildet bzw. wie wird es  beständig entsprechend den jeweiligen Interessen, Positionen und  Deutungsansprüchen neu interpretiert? Diese Fragen richten sich an alle  Fächer, die mit der historischen Aufklärung und deren bis heute   andauernden Aktualisierungen befasst sind, und fordern Antworten in  einem breiten Spektrum fachspezifischer methodischer Zugriffe.

(S) Lektüreseminar im Einführungsmodul Kulturen der Aufklärung Di., 12-14 Uhr, IZEA,Thomasius-Zimmer

MA: Einführungsmodul: "Aufklärung-Religion-Wissen"
MA: Kulturelle Diskurse
MA: Schlüsselthemen
LA: Master Modul I
LA: Master Modul II

Themen: Ein neues Denken: Geschichtsphilosophie als Begründung und   Selbstreflexion von Aufklärung; Aufklärung als Lebensführung; Savoir   vivre. Das Vorbild Frankreich; Gelehrsamkeit für die Gesellschaft;   Bücher für ein breiteres Publikum; Die Entdeckung der Gefühle und der   ‚neue Mensch‘ der Empfind-samkeit; Pietismus und Aufklärung als   Antriebe, die Grenzen der gesellschaftlichen Ordnung zu überschreiten;   Was ist Aufklärung? Weiterhin umstritten: Aktuelle Debatten um   Aufklärung und Religions- oder Gesellschaftskritik.

(S) Begriffe - Metaphern - Bilder. Was sie auszeichnet und wie sie ineinander übergehen. Beispiel: Aufklärung Di, 16-18 Uhr, SR 21,LuWu

  • BA/LA: Literaturgeschichte (17. Jahrhundert bis Gegenwart) (10 LP)
  • BA/LA: Literaturgeschichte (17. Jahrhundert bis Gegenwart) (5 LP)
    - BA/LA: Literatur- und Gattungstheorie (10 LP) (FSQ integrativ)
    - BA/LA: Literatur- und Gattungstheorie (5 LP) (FSQ integrativ)
    - MA: Literaturtheorie, Poetologie und Ästhetik
    - MA: Literaturtheorie, Poetologie und Ästhetik Vertiefungsmodul
    - Master Modul I
    - Master Modul II
    - Literatur und Ästhetik II

Sprache und Bilder sind nicht so unabhängig voneinander, wie es ihre  grundlegende mediale Differenz nahelegt. Sprache kann bildliche  Vorstellungen evo-zieren, und aus Metaphern – die manchmal  ‚Sprachbilder‘ genannt werden – können Begriffe mit abstrakter Bedeutung   entstehen. Welche Übergänge es gibt zwischen Bildern, Metaphern und   Begriffen und darauf semantisch ‚passiert‘, untersucht das Seminar am  Beispiel von ‚Aufklärung‘, denn wenn man näher hinsieht, handelt es sich  um ein zwischen den drei genannten Repräsentationsformen schillerndes  Konzept. Die Quellengrundlage bilden Beispiele aus ganz  unterschiedlichen Verwendungszusammenhängen und Epochen, aus einem  Spektrum von politischen Machtkämpfen bis zu wissenschaftlichen  Debatten. Die Vorgehensweise im Seminar ist stark forschungsorientiert.  D.h. es wird z.T. mit noch unausgewertetem und nicht veröffentlichtem Quellen-material gearbeitet. Das Material stelle ich zur Verfügung oder nenne vielversprechende Quellenreservoire (u.a. Datenbanken); die Auswertung erfolgt teils durch Referate, teils durch die gemeinsame Arbeit im Seminar.
Ein detaillierter Seminarplan ist demnächst in Stud.IP verfügbar. Als ersten Einstieg in die Wortgeschichte vgl. Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wör-terbuch. Neubearbeitung. Hrsg. von der Berlin-Brandenburgischen  Akademie der Wissenschaften und der Akademie der Wissenschaften zu  Göttingen. Bd. 3. Stuttgart 2002, Sp. 559f. (s.v. aufklären), 561f. (s.v. Aufklärung). im Netz unter https://woerterbuchnetz.de/?sigle=DWB#2 abrufbar.

Forschungskolloquium Neuere deutsche Literaturwissenschaft Mo., 16-18 Uhr, SR 19, LuWu

MA: Forschungskolloquium Literaturwissenschaft mit Schwerpunkt 17. bis 19. Jahrhundert
MA: Forschungskolloquium Literaturwissenschaft mit Schwerpunkt 19. bis 21. Jahrhundert
MA KdA: Literatur und Ästhetik II
Modul MA: Literaturtheorie, Poetologie und Ästhetik
MA KdA: Vertiefungsmodul: Deutschsprachige Literatur und Musikästhetik im Kontext der Aufklärung

Das Kolloquium dient zum einen der Vorstellung und Diskussion  laufender  Forschungs- und entstehender Abschlussarbeiten  (Staatsexamens-, BA- und  MA-Arbeiten, Dissertationen,  Habilitationen). Zum anderen sollen  literarische Neuerscheinungen  besprochen werden. Vorschläge dafür sind  willkommen.
Studenten, die in nächster Zeit bei mir Examen machen möchten, ist die Teilnahme am Kolloquium dringend empfohlen.

SoSe 2023

(VL) Der historische Roman. Von der Goethezeit bis zur Gegenwart Mo 10–12 (HS IV, LuWu)

  • BA/LA: Grundfragen der Sprach- und Literaturwissenschaft (frei wählbare VL)
  • BA/LA: Literaturgeschichte (17. Jahrhundert bis Gegenwart) (10 LP)
  • BA/LA: Literaturgeschichte (17. Jahrhundert bis Gegenwart) (5 LP)
  • BA/LA: Literatur- und Gattungstheorie (10 LP) (FSQ integrativ)
  • BA/LA: Literatur- und Gattungstheorie (5 LP) (FSQ integrativ)
  • BA/LA: Themen, Stoffe und Motive
  • MA: Themen, Stoffe, Motive
  • MA: Literaturgeschichte
  • MA: Literaturtheorie, Poetologie und Ästhetik
  • MA: Literaturtheorie, Poetologie und Ästhetik Vertiefungsmodul

Der historische Roman ist beim breiteren Publikum die beliebteste literarische Gattung überhaupt. Bei einer ZDF-Umfrage  nach den „50 beliebtesten Büchern der Deutschen“ waren es zur Hälfte  historische Romane, die auf den ersten zwölf Plätzen landeten. Lange  Zeit weniger angesehen war die Gattung in der Literaturwissenschaft,  weil man ihr vorwarf, Fiktion und historische Darstellung unentwirrbar  zu mischen. Dieser Spieß lässt sich jedoch umdrehen: Der historische  Roman wirft hochinteressante literaturtheoretische Fragen auf,  insbesondere nach der Fähigkeit der Fiktion, Realität ‚darzustellen‘,  sowie der Konstruiertheit jeder Geschichte. Die Vorlesung wird dem  ebenso nachspüren wie den vielfältigen stofflichen Reizen des  historischen Romans, seien es Liebeshandlungen, Exotismen, nationale  Emotionen oder die ‚Schlüsselloch‘-Perspektive auf die Heroen der  Geschichte. Zugleich wird sie einen Überblick geben über die Geschichte  des historischen Romans von seiner Entstehung um 1800 bis zur Gegenwart.

Einen sehr guten Überblick über Geschichte und Ästhetik der Gattung  bietet Hans Vilmar Geppert: Der historische Roman. Geschichte umerzählt –  von Walter Scott bis zur Gegenwart. Tübingen: Francke 2009 (€ 24,90).

(S) Moderne Epen Mo., 14-16 Uhr (Raumangabe folgt)

  • BA/LA: Literaturgeschichte (17. Jahrhundert bis Gegenwart) (10 LP)
  • BA/LA: Literaturgeschichte (17. Jahrhundert bis Gegenwart) (5 LP)
  • BA/LA: Literatur- und Gattungstheorie (10 LP) (FSQ integrativ)
  • BA/LA: Literatur- und Gattungstheorie (5 LP) (FSQ integrativ)
  • MA: Literaturtheorie, Poetologie und Ästhetik
  • MA: Literaturtheorie, Poetologie und Ästhetik Vertiefungsmodul

„Episch“ hat es als lobendes Adjektiv bis in die Jugendsprache  geschafft. Doch was ist eigentlich ein Epos? Gibt es Epen, die (ganz  ohne Fantasy) in der modernen Welt, in einem alltäglichen Setting  spielen? Hegel und Lukács hielten dies für unmöglich, doch die  Geschichte der modernen Literatur beweist das Gegenteil. Sogar das  Versepos kann noch heute Begeisterung wecken, wie der Deutsche Buchpreis  2020 für Anne Webers Annette, ein Heldinnenepos zeigt. Im Seminar werden wir die Problematik und die Chancen moderner Epen anhand dieses Beispiels sowie Goethes Hermann und Dorothea (1797), Thomas Manns Gesang vom Kindchen (1919) sowie Hans Magnus Enzensbergers Untergang der Titanic (1978) diskutieren. Auffällig ist, dass diese modernen Epen, wie schon  ihre antiken Vorgänger (Homer, Vergil), politische Umbruchssituationen  gestalten und besonders revolutionäre Herausforderungen. Aber warum tun  sie dies in epischer Form und was folgt daraus?

(S) Gegenwartsliteratur und Identitätspolitik Do., 10-12, SR 22A, LuWu

  • BA/LA: Literaturgeschichte (17. Jahrhundert bis Gegenwart) (10 LP)
  • BA/LA: Literaturgeschichte (17. Jahrhundert bis Gegenwart) (5 LP)
  • MA/LA Gym:  Schlüsselthemen der Sprach- und Literaturwissenschaft
  • BA/LA: Themen, Stoffe und Motive
  • MA: Themen, Stoffe, Motive

Den schärfsten Streit in der Gesellschaft erzeugen heute  Identitätsthemen: Geschlecht, sexuelle Orientierung, Religion,  ethnische, soziale oder generationelle Zugehörigkeit. Literatur hat es  schon seit langem (spätestens seit den Leiden des jungen Werthers)  mit solchen Themen zu tun und bezieht einen beträchtlichen Teil ihres  Reizes daraus, dass sie einen Experimentierraum (oder „safe space“?) für  den Umgang mit ihnen bietet. Neu scheint die gegenwärtige Situation  insofern zu sein, dass literarischer und nicht-literarischer (z.B.  journalistischer oder aktivistischer) Diskurs stärker als herkömmlich  ineinander übergehen. Im Seminar wollen wir beiden Seiten gerecht  werden: der Spezifik literarischer Formung und der dadurch erzeugten  Komplexität ebenso wie der Bezugnahme auf gesellschaftliche Debatten und  Konflikte, sei es reflektierend oder intervenierend. Behandelt werden  Monika Maron: Pawels Briefe (1999), eine polnisch-jüdisch-deutsche Familiengeschichte in der NS- und DDR-Zeit, Mithu Sanyal: Identitti (2021), ein Roman aus dem Milieu postkolonial-feministischer Studien mit „cultural appropriation“-Skandal, sowie Dirk von Petersdorff: Gewittergäste (2022), eine Novelle über Ost-West-Identitäten.

Bitte bringen Sie alle drei Quellentexte zur ersten Sitzung am 13.04.  mit. Mindestens zwei davon sollten Sie bereits zu Semesterbeginn  gelesen haben. Zur Vorbereitung in sowohl literatur- und  kulturtheoretischer als auch soziologischer Hinsicht empfehle ich  Albrecht Koschorke: Identität, Vulnerabilität und Ressentiment.  Positionskämpfe in den Mittelschichten. In: Leviathan 50 (2022), S.  469–486, https://www.nomos-elibrary.de/10.5771/0340-0425-2022-3/leviathan-jahrgang-50-2022-heft-3?page=1     Zugang übers Uni-Netz).

Forschungskolloquium Neuere deutsche Literaturwissenschaft Do., 14-16 Uhr, SR 17, LuWu

MA: Forschungskolloquium Literaturwissenschaft 17.-19. Jahrhundert
MA: Forschungskolloquium Literaturwissenschaft 19.-21. Jahrhundert

Diskutiert werden soll in diesem Semester die scharfe Kritik an der  deutschen Gegenwartsliteratur – sie sei harmlos, selbstbezogen und  ästhetisch unambitioniert –, die Moritz Baßler in seinem Buch Populärer Realismus. Vom International Style gegenwärtigen Erzählens (München: Beck 2022, 24€) formuliert. Textauszüge werden zur Verfügung  gestellt. Darüber hinaus dient das Kolloquium wie üblich der Vorstellung  und Besprechung laufender Forschungs- und entstehender  Abschlussarbeiten (Staatsexamens-, BA- und MA-Arbeiten,  Dissertationen). Dringend empfohlen ist die Teilnahme am Kolloquium  allen Studenten, die in nächster Zeit bei mir Examen machen möchten.

WiSe 2022/23

VL Nachkriegsliteratur. Die deutsche Literatur seit 1945 im Schatten von Krieg und Völkermord Mo 10–12 in LuWu HS IV

Beginn:17.10.22

BA/LA: Literaturgeschichte. [17. Jh. bis zur Gegenwart] 10 LP
BA/LA: Literaturgeschichte. [17. Jh. bis zur Gegenwart] 5 LP
BA/LA: Literatur- und Gattungstheorie 10 LP
BA/LA: Literatur- und Gattungstheorie 5 LP
MA/LA: Literaturgeschichte (Vertiefungsmodul)
MA/LA: Literaturtheorie, Poetologie und Ästhetik (Vertiefungsmodul)
MA: Literaturgeschichte
MA: Literaturtheorie, Poetologie und Ästhetik

Seit dem 24. Februar 2022 gibt es mit dem russischen Angriff auf die  Ukraine zum ersten Mal seit 1945 wieder einen großangelegten, brutalen  Angriffskrieg in Europa. Gerade im friedensverwöhnten Deutschland hatte  man dies für unmöglich gehalten. In der deutschen Literatur allerdings  war der Krieg immer präsent, nämlich in Auseinandersetzung mit dem Leid  und den Gewaltsamkeiten des Zweiten Weltkriegs. Für die Zeit nach der  Wiedervereinigung gilt dies noch mehr als für die unmittelbare  Nachkriegszeit. Weltkrieg und NS Verbrechen sind gewissermaßen immer  aktuellere Themen der Literatur geworden, parallel zur Anerkennung  dieser Verbrechen in der deutschen Gesellschaft. Die literarische  Auseinandersetzung mit dem von Deutschen begonnenen Krieg und dem von  ihnen begangenen Völkermord hat das gesellschaftliche Bewusstsein  hierzulande sogar nicht selten geprägt und weiterentwickelt. Die  Vorlesung widmet sich dieser öffentlichen Rolle der Literatur ebenso wie  den ästhetischen Schwierigkeiten der literarischen Darstellung eines  Geschehens, von dem viele sagen, dass es die menschliche Fassenskraft  übersteige.
Besprochen werden u.a. Werke von Wolfgang Borchert (Draußen vor der  Tür), Paul Celan (Todesfuge), Heinrich Böll (Wanderer, kommst du nach  Spa…), Bruno Apitz (Nackt unter Wölfen), Günter Grass (Die  Blechtrommel), Peter Weiss (Die Ermittlung), Franz Fühmann (Vor  Feuerschlünden), Ruth Klüger (weiter leben), Marcel Beyer (Flughunde),  Monika Maron (Pawels Briefe), Stephan Wackwitz (Ein unsichtbares Land),  Ulla Hahn (Unscharfe Bilder), Verena Keßler (Die Gespenster von Demmin),  Anne Weber (Annette, ein Heldinnenepos). Ich empfehle, ein paar dieser  Texte bereits vor Vorlesungsbeginn zu lesen.

Ringvorlesung Kulturen der Aufklärung. Historische Grundlagen aktueller Probleme (Di 10-12) Di., 10-12, IZEA, Thomasius-Zimmer

  • MA: Einführungsmodul: "Aufklärung-Religion-Wissen" als interdisziplinärer Forschungsgegenstand
  • MA: Kulturelle Diskurse
  • LA: Master Modul I
  • LA: Master Modul II
  • MA/LA: Schlüsselthemen
  • MA: Literaturtheorie, Poetologie und Ästhetik
  • MA: Literaturtheorie, Poetologie und Ästhetik (vertiefungsmodul)
  • IKEAS: Aufbaumodul Kulturwissenschaft Deutschland 3 - Kulturkontakt/Kulturvergleich

Die Aufklärung ist die Epoche des take off der europäischen Moderne.  Ihrer Grundlegungswirkung, die sie in allen gesellschaftlichen Bereichen  hatte, kann nur ein interdisziplinärer Zugang gerecht werden. Daher  tragen neun Fächer zu dieser Ringvorlesung bei (Germanistik, Anglistik,  Romanistik, Allg. u. vergleich. Literaturwissenschaft, Geschichte,  Philosophie, Theologie, Judaistik, Musikwissenschaft). Das 18.  Jahrhundert wird dabei besonders unter dem Blickwinkel der  Transformation von Religiösem und Rationalem betrachtet, und zwar so,  dass die historischen Problemlagen zugleich als Ausgangspunkte aktuell  diskutierter Antworten erscheinen. Als Einführung aus germanistischer  Perspektive empfehle ich Iwan-Michelangelo D'Aprile, Winfried Siebers: Das 18. Jahrhundert. Zeitalter der Aufklärung. Berlin: Akademie 2008.

(S) Lektüreseminar Di., 12-14 Uhr, IZEA, Thomasius-Zimmer

  • MA: Einführungsmodul: "Aufklärung-Religion-Wissen" als interdisziplinärer Forschungsgegenstand
  • BA/ LA: Themen, Stoffe, Motive
  • MA: Themen Stoffe Motive
  • MA/LA: Kulturelle Diskurse;
  • MA/LA:Schlüsselthemen der Sprach- und Literaturwissenschaft

Ein neues Denken: Geschichtsphilosophie als Begründung und  Selbstreflexion von Aufklärung; Aufklärung als Lebensführung; Savoir  vivre. Das Vorbild Frankreich; Gelehrsamkeit für die Gesellschaft;  Bücher für ein breiteres Publikum; Die Entdeckung der Gefühle und der  ‚neue Mensch‘ der Empfindsamkeit; Pietismus und Aufklärung als Antriebe,  die Grenzen der gesellschaftlichen Ordnung zu überschreiten, Was ist  Aufklärung? Weiterhin umstritten: Aktuelle Debatten um Aufklärung und  Religions- oder Gesellschaftskritik.

Forschungskolloquium Neuere deutsche Literaturwissenschaft Di. 16–18 Uhr in LuWu2, SR 17

Master: Forschungskolloquium Literaturwissenschaft 17.-19. Jahrhundert

Wissenschaft lebt von neuen Entdeckungen, neuen Sichtweisen,  auch neuen Akteuren. Was neu und interessant ist, wollen wir sowohl mit  Blick auf aktuelle Tendenzen in der (Neueren deutschen Literatur-)  Wissenschaft als auch mittels einiger Vorträge von  Kolloquiums¬teil¬nehmern (und  Gästen) über ihre laufenden Forschungs-  oder Abschlussarbeiten diskutieren. Vorschläge für gemeinsame Lektüren  sind willkommen. Dringend empfohlen ist die Teilnahme denjenigen, die in  nächster Zeit  bei mir Examen (BA/MA/LA) machen möchten.


SoSe 2022

S) Orte der Literatur. Autoren aus/in Mitteldeutschland (mit Exkursionen) Sem Orte der Literatur. Autoren aus/in Mitteldeutschland (mit Exkursionen)

Fr 10–12 Uhr in MEL HS E

BA/LA: Literaturgeschichte. [17. Jh. bis zur Gegenwart]
BA/LA: Literatur- und Gattungstheorie
LA Gym: Master Modul I
LA Gym: Master Modul II
MA/LA: Literaturgeschichte  + (Vertiefungsmodul)
MA/LA: Literaturtheorie, Poetologie und Ästhetik + Vertiefungsmodul
MA: Literaturtheorie, Poetologie und Ästhetik
MA KdA: Literatur und Ästhetik II

Das Kraftzentrum der deutschen Literatur liegt im 18. Jahrhundert im Gebiet der heutigen Bundesländer Sachsen-Anhalt,  Sachsen und Thüringen. Hier leben und schreiben die meisten wichtigen  Autoren, sei es in der bürgerlichen Universitätsstadt Leipzig, in der  Musenhofstadt Weimar oder in kleineren Orten wie Gleims Halberstadt. Das  Seminar geht den Gründen für diese Kulmination literarischer  Produktivität gerade in unserer Region nach und führt damit zugleich in  eine Epoche enormen kulturellen Aufschwungs ein. In ganztägigen  Exkursionen (jeweils freitags) wollen wir zwei solche ‚Orte der  Literatur‘ bereisen: Halberstadt und Weimar. Die Teilnahme an den  Exkursionen ist obligatorisch, die Anzahl der Seminarsitzungen in Halle  entsprechend reduziert. Teilnahmescheine  können durch Übernahme eines  Kurzreferats erworben werden, das möglichst ‚vor Ort‘ gehalten werden  soll. Zur ersten Information vgl. Günter  Mühlpfordt: Mitteldeutsche  Aufklärung. Eine Reformbewegung der Frühmoderne. (Zu Mitteldeutschlands  Schlüsselrolle in der Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit). In: Zur  Kultur- und Sozialgeschichte Sachsen-Anhalts. Hrsg. vom Landesheimatbund  Sachsen-Anhalt. Halle 1995, S. 50–72.

VL Klassiker. Was ist das und was kann man damit machen? Mo 12–14 in LuWu HS IV

BA/LA.: Grundlagen der neueren deutschen Literaturwissenschaft
BA/LA: Literaturgeschichte 17. Jh. bis Gegenwart
MA/LA Gym: Kulturelle Diskurse
MA/LA Gym: Literaturgeschichte  + Vertiefungsmodul
MA/LA Gym: Schlüsselthemen
MA KdA: Literatur und Ästhetik II

Der Klassiker ist ursprünglich nicht mehr als der Autor, der in der  Schul-Klasse  gelesen wird, vorbildlich in seiner Kunst, aber vielleicht  ein  bisschen zu vertraut. Eine Blütezeit erlebte er, als sich  Nationalstolz  darauf gründen ließ, in der eigenen Literatur Klassiker zu  haben, die  es mit den großen Autoren der anderen europäischen  Literaturen und der  Antike aufnehmen können. Auf Denkmalsockel stellt  man die Klassiker bei  uns aber schon seit längerem nicht mehr (siehe das  eher liegende  Heine-Denkmal auf dem hallischen Universitätsplatz).  Trotzdem ist  die Kategorie des Klassikers nach wie vor wichtig für die  Anerkennung  literarischer Autoren in der Gesellschaft. Es wird sogar  angewandt auf  Phänomene, die mit Literatur und Kunst nichts zu tun haben  (Radrennen,  Käse usw.). Wie es sich herausgebildet hat und wozu es  heute gebraucht  wird, ist das Thema der Vorlesung.

(S)  Was ist Aufklärung? Entstehung und Verwendung eines bis heute umstrittenen Begriffs Di. 12–14 Uhr in LuWu 2; SR 18

BA/ LA: Themen, Stoffe, Motive
MA/LA: Themen Stoffe Motive,
MA/LA: Kulturelle Diskurse,
MA/LA: Schlüsselthemen der Sprach- und Literaturwissenschaft
MA KdA: Einführungsmodul, Modul Wissen und Wissenstransfer

‚Aufklärung‘ ist ein sogenannter asymmetrischer Begriff, d.h. es  gibt keinen gleichwertigen Gegenbegriff. Dem Anspruch oder gar der  Aufforderung, die ihm innewohnt, kann man sich nicht leicht entziehen.  Entsprechend beliebt ist der Begriff: Er wird häufig nicht neutral-deskriptiv  gebraucht, sondern um das eigene Anliegen damit aufzuwerten. Das  Seminar beschäftigt sich mit Beispielen aus ganz  unterschiedlichen  Verwendungszusammenhängen und Epochen, aus einem  Spektrum von  politischen Machtkämpfen bis zu wissenschaftlichen Debatten. Die  Vorgehensweise im Seminar ist stark forschungsorientiert. D.h. es wird viel mit noch unausgewertetem und z.T.  nicht veröffentlichtem Quellenmaterial gearbeitet. Das Material stelle  ich zur Verfügung oder nenne vielversprechende Quellenreservoire (u.a.  Datenbanken); die Auswertung erfolgt teils durch Referate, teils durch  die gemeinsame Arbeit im Seminar. Ein detaillierter Seminarplan ist in  Stud.IP verfügbar und hängt aus.

Forschungskolloquium Neuere deutsche Literaturwissenschaft Mo. 16–18 Uhr in LuWu2, SR 19

Master: Forschungskolloquium Literaturwissenschaft 17.-19. Jahrhundert

Wissenschaft lebt von neuen Entdeckungen, neuen Sichtweisen,  auch neuen Akteuren. Was neu und interessant ist, wollen wir sowohl mit  Blick auf aktuelle Tendenzen in der (Neueren deutschen Literatur-)  Wissenschaft als auch mittels einiger Vorträge von  Kolloquiums¬teil¬nehmern (und  Gästen) über ihre laufenden Forschungs-  oder Abschlussarbeiten diskutieren. Vorschläge für gemeinsame Lektüren  sind willkommen. Dringend empfohlen ist die Teilnahme denjenigen, die in  nächster Zeit  bei mir Examen (BA/MA/LA) machen möchten.


WiSe 2021/22

Vorlesung Thomas Mann. Werk – Autor – Epoche (zugleich eine Einführung in die Literaturtheorie)

Mi. 13–14.30 Uhr im Audimax Hörsaal
BA/LA.: Grundlagen der neueren deutschen Literaturwissenschaft
MA/LA Gym.: Literaturtheorie, Poetologie und Ästhetik

Thomas Mann – der heute als Klassiker der Moderne schlechthin gilt –  schrieb mit Absicht sowohl für das breite Lesepublikum als auch für die  wenigen Kenner. Unter der sprachprunkenden Oberfläche eines  unverwechselbaren Stils verbergen sich ein höchst kunstvolles Spiel mit  Leitmotiven und ein beständiger Zweifel an der vernünftigen Einrichtung  der Welt. Vergnügen an diesem stets doppelbödigen Erzählen zu wecken ist  das Kernanliegen der Vorlesung, die zugleich als Einführung in  literaturtheoretische Grundbegriffe (Autor, Intertexualität und  Intermedialität, Erzählen, ‚Realismus‘, Fiktion) dient. Besonderes  Interesse gilt den vielfältigen Bezügen zwischen Leben und Literatur –  Thomas Mann gestaltete in seinen Werken häufig das, was er im Leben  nicht einmal auszusprechen wagte. Die Vorlesung gibt einen Überblick  über das Gesamtwerk ebenso wie über Manns politisches Engagement  zunächst im Kaiserreich, dann in der Weimarer Republik und schließlich  im Exil.

Wem Manns Werke wenig vertraut sind, nehme sich zunächst die Buddenbrooks vor; Fortgeschrittene sollten den Zauberberg oder/und den Doktor Faustus lesen sowie den Tod in Venedig oder  eine andere Novelle, möglichst schon vor Semesterbeginn. Als  unkonventionelle wissenschaftliche Einführung empfehle ich, auch zur  Anschaffung, Hermann Kurzke: Thomas Mann. Das Leben als Kunstwerk.  Fischer Tb. 4. Aufl. 2005.

Sem Doktor Faustus

Mo. 13–14.30 Uhr; LuWu2, SR 22A

BA/LA: Literatur- und Gattungstheorie; Literaturgeschichte 17. Jh. bis Gegenwart

MA/LA Gym: Literaturtheorie, Poetologie und Ästhetik + Vertiefung; Literaturgeschichte + Vertiefungsmodul

Thomas Manns Roman Doktor Faustus von 1947 ist der Versuch,  gleich zwei Schlüsselfragen der Moderne auf einmal zu beantworten: Wie  konnte sich der Nationalsozialismus gerade in einem von so feinsinniger  Bildung und avancierter Kunst geprägten Land wie Deutschland  durchsetzen? Und welche Möglichkeiten bleiben der modernen Kunst,  nachdem sie alle ihre Möglichkeiten durchgespielt zu haben scheint?  Beide Fragen sollte die Erzählung vom „Leben des deutschen Tonsetzers  Adrian Leverkühn“ (so der Untertitel) beantworten. Indem Leverkühns  Geschichte signifikante Parallelen zur Faustsage aufweist, wetteifert  der Roman überdies mit Goethes bekanntestem Drama. Aber nicht nur weil Doktor Faustus eines der ambitioniertesten literarischen Werke überhaupt ist, verdient  er, dass man sich ein ganzes Semester lang (und mehr) mit ihm  beschäftigt. Auf ihre Kosten kommen auch Nietzsche-Fans,  Lokalpatrioten aus Halle oder Naumburg (jene Stadt ist ein Schauplatz  des Romans, diese das Urbild für das fiktive Kaisersaschern), Musiker,  Kosmiker, Humanisten… Wer Genaueres erfahren möchte: Lesen Sie den Roman  – und zwar unbedingt schon vor Semesterbeginn! In der ersten regulären  Sitzung findet ein kleiner Textkenntnistest statt.

Zu Doktor Faustus gibt es seit 2007 einen über tausendseitigen Kommentar in der Großen kommentierten Frankfurter Ausgabe.  Den werden sich, aus Preisgründen, vermutlich die wenigsten anschaffen.  Die Benützung des Kommentars – der im Semesterapparat verfügbar sein  wird – ist bei diesem besonders anspielungsreichen Roman gleichwohl  ratsam. Ebenso empfehle ich, Thomas Manns eigenen ‚Begleitroman‘ Die Entstehung des Doktor Faustus. Roman eines Romans zu  lesen. Der vom Zweiten Weltkrieg bestimmte zeitgeschichtliche  Hintergrund wird hier ebenso plastisch wie Manns kunsttheoretische  Intentionen.

Ringvorlesung Kulturen der Aufklärung. Historische Grundlagen aktueller Probleme

zusammen mit Prof. Daniel Weidner u. a.

Di. 10–11.30 Uhr in HS IV, LuWu 2

BA/LA: Literaturgeschichte 17. Jh. bis Gegenwart

MA/LA Gym: Kulturelle Diskurse; Schlüsselthemen der Sprach- und  Literaturwissenschaft; Einführungsmodul (MA KdA); Rezeption, Produktion,  Translation u. Transfer (AVL)

Die Aufklärung ist die Epoche des take off der europäischen  Moderne. Ihrer Grundlegungs­wirkung, die sie in allen gesellschaftlichen  Bereichen hatte, kann nur ein interdisziplinärer Zugang gerecht werden.  Daher tragen neun Fächer zu dieser Ringvorlesung bei (Germanistik,  Anglistik, Romanistik, Geschichte, Philosophie, Theologie, Judaistik,  Erziehungswissenschaft, Musikwissenschaft). Das 18. Jahrhundert wird  dabei besonders unter dem Blickwinkel der Transformation von Religiösem  und Rationalem betrachtet, und zwar so, dass die historischen  Problemlagen zugleich als Ausgangspunkte aktuell diskutierter Antworten  verstehbar werden. Als Einführung aus germanistischer Perspektive  empfehle ich Iwan-Michelangelo D'Aprile, Winfried Siebers: Das 18.  Jahrhundert. Zeitalter der Aufklärung. Berlin: Akademie 2008. Eine  grandiose Lektüre ist die große Epochendarstellung von Steffen Martus:  Aufklärung. Das deutsche 18. Jahrhundert – ein Epochenbild. Berlin 2015.

Lektüreseminar im Einführungsmodul „Kulturen der Aufklärung“

Di. 13–14.30 Uhr, LuWu 2; SR 18

Module:

BA/ LA: Themen, Stoffe, Motive

MA/LA Gym: Themen Stoffe Motive, Kulturelle Diskurse; Schlüsselthemen  der Sprach- und Literaturwissenschaft; Einführungsmodul (MA KdA)

Themen: Ein neues Denken: Geschichtsphilosophie als Begründung und  Selbstreflexion von Aufklärung; Neue Impulse zur Lebensführung; Religiös  begründeter Fortschrittsoptimismus; Im Interesse der preußischen  Obrigkeit: Reformuniversität Halle; Savoir vivre. Das Vorbild  Frankreich; Gelehrsamkeit für die Gesellschaft – um 1700/um 2000; Bücher  für ein breiteres Publikum; Aufklärung als Lebensreform; Die Entdeckung  des Gefühls und der ‚neue Mensch‘ der Empfindsamkeit; Pietismus und  Aufklärung als Antriebe, die Grenzen der gesellschaftli­chen Ordnung zu  überschreiten; Ein Rückblick von 2015 auf die Anfänge der Aufklärung und  den Pietismus: Historizität durch Anachronismen; Was ist Aufklärung?;  Aktuelle Diskussionen über Aufklärung in Politik und Öffentlichkeit.

Forschungskolloquium Neuere deutsche Literaturwissenschaft

Mo. 15.30–17 Uhr, LuWu2, Besprechungsraum 1.10.0, 1. Etage

Module: Forsch.koll. Lit.wiss. 17.-19. Jh. (MA), Forsch.koll. Lit.wiss. 19.-21. Jh. (MA)

Das Kolloquium dient einerseits der Vorstellung von Examensarbeiten  (BA, MA, LA) und Dissertationen, an denen Teilnehmerinnen und Teilnehmer  gerade schreiben, und ist andererseits der Diskussion eines aktuellen  Themas oder grundlegenden Textes gewidmet. Im Wintersemester 2021/22  sollen literarische Neuerscheinungen zur derzeit heißumstrittenen  ‚Identitätspolitik‘ gelesen und diskutiert werden.

SoSe 2021

(V) Grundfragen der Sprach- und Literaturwissenschaft (do 08:00-09:30)

  • Modul: Grundfragen der Sprach- und  Literaturwissenschaft (LA Sek, LA Förd., LA Gymn., BA DSL 60 LP, BA DSL  90 LP)

WiSe 2020/21

(V) Die Bilder der Aufklärung Mi 11 - 13 Uhr (davon 3 + 1 Präsenzveranstaltungen)

Termine der Präsenz sind:

  • Mi., 04.11.2020 von 11-13 Uhr in der Händelhalle
  • Mi., 02.12.2020 von 11-13 Uhr im Steintor Varieté
  • Mi., 03.02.2021 von 11-13 Uhr in der Händelhalle

Die Klausur findet in Präsenz statt:

  • Mi., 17.02.2021 von 11-13 Uhr in der Händelhalle

Zur Lernorganisation:
Die VL wird vorwiegend, d.h. abgesehen von drei Präsenzterminen, als Online-Veranstaltung laufen. Sie können entweder

  • einen Leistungsnachweis erwerben (durch Teilnahme an der Abschlussklausur) oder
  • eine Studienleistung erbringen (durch Bestehen eines kleinen Online-Test am Ende, der obligatorisch ist für alle Teilnehmer).

Module:
BA/LA.: Literatur und Gattungstheorie; Literaturgeschichte 17. Jh. bis Gegenwart; Themen, Stoffe, Motive
MA/LA Gym.: Literaturtheorie, Poetologie und Ästhetik + Vertiefung; Kulturelle Diskurse; Schlüsselthemen der Sprach- und Lit.wiss; Literatur und Ästhetik II (KdA)

Die Aufklärung gilt mit einigem Recht als Epoche eines besonders  großen Vertrauens in die Macht des Wortes. Um für ihre Anliegen und  Versprechen zu werben, war jedoch eine Metaphorik besonders beliebt, die  auf verbesserte Sichtbarkeit durch Enthüllung oder die  Verbreitung von Licht abhebt. Auch der Epochenbegriff bezieht sich auf  ‚mehr Licht‘, bewirkt durch das Sich-verziehen von Wolken, die die Sonne verdeckt hatten, denn ‚Aufklärung‘ bezeichnet ursprünglich ein Wetterphänomen. Auf die visuelle Erzeugung von Erkenntnis zielt ebenso die Erstellung von Überblicken,  die das enorm angewachsene Wissen beherrschbar machen sollten. All dies  erweist die Bewegung und die Epoche der Aufklärung – entgegen der  üblichen Ansicht sowohl in der Wissenschaft als auch in der  Öffentlichkeit – als produktiv auf das Auge und die Bilder bezogen.  Unserer Zeit, die man als ‚Wiederkehr der Bilder‘ (insbesondere in den  ‚Neuen Medien‘) charakterisiert hat, steht sie damit näher als vermutet.

Da die coronabedingten Mehrbelastungen im Sommersemester es vielen  Studierenden unmöglich gemacht haben, bei der Vorlesung ‚am Ball zu  bleiben‘, werde ich sie im WS noch einmal halten. Zur Einführung und als  Überblick vgl. Daniel Fulda (Hrsg.): Aufklärung fürs Auge. Ein neuer  Blick auf das 18. Jahrhundert. Halle 2020.

(RV) Kulturen der Aufklärung. Historische Grundlagen aktueller Probleme Di. 10:30 - 12 Uhr

Es ist geplant diese VL als Präsenz-Veranstaltung im HS IV (Lu-Wu-Str.  2) durchzuführen.

Module:
BA/LA: Literaturgeschichte 17. Jh. bis Gegenwart
MA/LA Gym: Kulturelle Diskurse; Schlüsselthemen der Sprach- und  Literaturwissenschaft; Einführungsmodul (MA KdA); Rezeption, Produktion,  Translation u. Transfer (AVL)
Modul BA/LA/LAGr: Grundlagen der neueren deutschen Literaturwissenschaft

Die Aufklärung ist die Epoche des take off der europäischen  Moderne. Ihrer Grundlegungs­wirkung, die sie in allen gesellschaftlichen  Bereichen hatte, kann nur ein interdisziplinärer Zugang gerecht werden.  Daher tragen neun Fächer zu dieser Ringvorlesung bei (Germanistik,  Anglistik, Romanistik, Geschichte, Philosophie, Theologie, Judaistik,  Erziehungswissenschaft, Musikwissenschaft). Das 18. Jahrhundert wird  dabei besonders unter dem Blickwinkel der Transformation von Religiösem  und Rationalem betrachtet, und zwar so, dass die historischen  Problemlagen zugleich als Ausgangspunkte aktuell diskutierter Antworten  verstehbar werden. Als Einführung aus germanistischer Perspektive  empfehle ich Iwan-Michelangelo D'Aprile, Winfried Siebers: Das 18.  Jahrhundert. Zeitalter der Aufklärung. Berlin: Akademie 2008. Eine  grandiose Lektüre ist die neue große Epochendarstellung von Steffen  Martus: Aufklärung. Das deutsche 18. Jahrhundert – ein Epochenbild.  Berlin 2015.

(K) Forschungskolloquium Neuere deutsche Literaturwissenschaft Mo. 15.30 - 17 Uhr

Die Veranstaltung ist als Präsenz-Lehre geplant und soll in der Emil-Abderhalden-Str. 26-27 im SR 9 stattfinden.

Module:
Forsch.koll. Lit.wiss. 17.-19. Jh. (MA)

Das Kolloquium dient einerseits der Vorstellung von Examensarbeiten  (BA, MA, LA) und Dissertationen, an denen Teilnehmerinnen und Teilnehmer  gerade schreiben, und ist andererseits der Diskussion eines aktuellen  Themas oder grundlegenden Textes gewidmet. Als im Wintersemester 2020/21  zu diskutierenden Text schlage ich den Aufsatz „Literaturgeschichte als  geschichtlicher Auftrag“ von Werner Krauss vor. Der 1900 geborene  Krauss war der international renommierteste Literaturwissenschaftler der  DDR; sein 1950 publizierter Aufsatz formuliert eine scharfe Kritik der  ‚bürgerlichen‘ Wissenschaft, die zu bedenken sich heute noch lohnt – und  vielleicht besonders 30 Jahre nach dem Ende des Staates, zu dem Krauss  sich bekannte, obschon er an ihm litt.
In das Kolloquium integriert ist eine Doppelsitzung am 11. Januar 2021 (14.30–17.45  Uhr) – Achtung: neuer Termin! – mit unserem Gastprofessor Dr. Martin  Ruehl (Universität Cambridge). Mit Prof. Ruehl werden wir Ausschnitte  aus Thomas Manns Roman Doktor Faustus besprechen, der zur selben Zeit  wie Krauss’ Essay entstand und ebenfalls eine kritische Revision der  deutschen Geistestradition vor dem Hintergrund des Nationalsozialismus  unternimmt (Kapitel XIV und XXXIV in einer beliebigen Ausgabe).

(S) Lektüreseminar im Einführungsmodul „Kulturen der Aufklärung“ Di. 13 - 14.30 Uhr

Die Veranstaltung ist als Präsenz-Lehre geplant und soll im HS III in der Emil-Abderhalden-STr. 26-27 stattfinden.

Module:

BA/ LA: Themen, Stoffe, Motive
MA/LA Gym: Themen Stoffe Motive, Kulturelle Diskurse; Schlüsselthemen  der Sprach- und Literaturwissenschaft; Einführungsmodul (MA KdA);  Rezeption, Produktion, Translation und Transfer (AVL)

Themen: Ein neues Denken: Geschichtsphilosophie als Begründung und  Selbstreflexion von Aufklärung; Neue Impulse zur Lebensführung; Religiös  begründeter Fortschrittsoptimismus; Im Interesse der preußischen  Obrigkeit: Reformuniversität Halle; Savoir vivre. Das Vorbild  Frankreich; Gelehrsamkeit für die Gesellschaft – um 1700/um 2000; Bücher  für ein breiteres Publikum; Aufklärung als Lebensreform; Die Entdeckung  des Gefühls und der ‚neue Mensch‘ der Empfindsamkeit; Pietismus und  Aufklärung als Antriebe, die Grenzen der gesellschaftli­chen Ordnung zu  überschreiten; Ein Rückblick von 2015 auf die Anfänge der Aufklärung und  den Pietismus: Historizität durch Anachronismen; Was ist Aufklärung?;  Aktuelle Diskussionen über Aufklärung in Politik und Öffentlichkeit.

(S) Johann Christoph Gottsched, der erste deutsche Literaturpapst, und  seine Frau Luise Adelgunde Victorie, die erste deutsche Komödienautorin Di. 15.30 - 17 Uhr
Die Veranstaltung ist als Präsenz-Lehre geplant und soll im SR 4 in der Emil-Abderhalden-STr. 26-27 stattfinden.

Module:
Modul BA/LA/LAGr: Grundlagen der neueren deutschen Literaturwissenschaft

Johann Christoph Gottsched (1700–1766) beherrschte die deutsche  Literatur seiner Zeit, wie es wohl keinem Autor zuvor oder danach  gelang. Ein umfassendes Reformprogramm für das literarische Leben suchte  er als Poetiker, Autor, Herausgeber und Kritiker durchzusetzen. Sein  Anspruch, die Regeln ‚guten Dichtens‘ zu definieren, stieß noch zu  seinen Lebzeiten auf heftige Kritik und ist uns heute sehr fremd. Die  Auseinandersetzung damit ist jedoch höchst geeignet, um sich kontrastiv  die Strukturen des modernen Literaturbetriebs klar zu machen.

Anzuschaffen ist: Johann Christoph Gottsched: Schriften zur  Literatur. Hrsg. von Horst Steinmetz. Stuttgart: Reclam 1782 u.ö.  (Universal-Bibliothek. 9361/9365), antiquarisch z.B. über zvab.de erhältlich.


SoSe 2020

(V) Die Bilder der Aufklärung Mo. 12–14 Uhr in LuWu 2, HS IV

  • Modul B.A./LA: Literaturgeschichte. [17. Jh. bis zur Gegenwart]
  • Modul B.A./LA: Literaturgeschichte 19. Jh. bis zur Gegenwart (alte Ordn.)
  • Modul B.A./LA: Literaturgeschichte 17. bis 19. Jahrhundert (alte Ordn.) / Themen, Stoffe, Motive
  • Modul LA: Wahlpflicht-Modul I / Wahlpflicht-Modul II
  • Modul MA/LA: Literaturgeschichte (Vertiefungsmodul) / Themen,  Stoffe, Motive (Vertiefungsmodul) /Schlüsselthemen der Sprach- und Lit.wiss.
  • Modul MA: Kulturelle Diskurse / Literaturgeschichte / Literatur und  Ästhetik II / Wissenskommunikation / Wissen und Wissenstransfer)

Die Aufklärung gilt mit einigem Recht als Epoche eines besonders großen Vertrauens in die Macht des Wortes. Um für ihre Anliegen und Versprechen zu werben, war jedoch eine Metaphorik besonders beliebt, die auf verbesserte Sichtbarkeit durch Enthüllung oder die Verbreitung von Licht abhebt. Auch der Epochenbegriff bezieht sich auf ‚mehr Licht‘, bewirkt durch das Sich-verziehen von Wolken, die die Sonne verdeckt hatten, denn ‚Aufklärung‘ bezeichnet ursprünglich ein Wetterphänomen. Auf die visuelle Erzeugung von Erkenntnis zielt ebenso die Erstellung von Überblicken, die das enorm angewachsene Wissen beherrschbar machen sollten. All dies erweist die Bewegung und die Epoche der Aufklärung – entgegen der üblichen Ansicht sowohl in der Wissenschaft als auch in der  Öffentlichkeit – als produktiv auf das Auge und die Bilder bezogen. Unserer Zeit, die man als ‚Wiederkehr der Bilder‘ (insbesondere in den ‚Neuen Medien‘) charakterisiert hat, steht sie damit näher als vermutet.

Den recht unterschiedlichen Bildern, die Aufklärung vorantreiben sollten und in denen sie sich entworfen hat, wird die Vorlesung nachgehen. Als ersten Überblick vgl. Carsten Zelle: Was ist und was war Aufklärung? In: Herbert Beck, Peter C. Bol, Maraike Bückling (Hrsg.):  Mehr Licht. Europa um 1770. Die bildende Kunst der Aufklärung. München 1999, S. 449–459.

(K) Forschungskolloquium Neuere deutsche Literaturwissenschaft Mo. 16–18, SR 19, LuWu 2

Module:

  • Forsch.koll. Lit.wiss. 17.-19. Jh. (MA)

Wissenschaft lebt von neuen Entdeckungen, neuen Sichtweisen, auch neuen Akteuren. Was neu und interessant ist, wollen wir sowohl mit Blick auf aktuelle Tendenzen in der (Neueren deutschen Literatur-) Wissenschaft als auch mittels einiger Vorträge von  Kolloquiums­teil­nehmern (und Gästen) über ihre laufenden Forschungs- oder Abschlussarbeiten diskutieren. Vorschläge für gemeinsame Lektüren sind willkommen. Ein Thema soll die Abhängigkeit literaturhistorischen Erinnerns in der Öffentlichkeit von ‚runden‘ Jubiläen sein (z.B. mit dem 250. Geburtstag Friedrich Hölderlins in diesem Jahr). Dringend empfohlen ist die Teilnahme den Studenten, die in nächster Zeit bei mir Examen machen möchten.

(S) Die DDR in der Gegenwartsliteratur Do., 12-14, LuWu2, SR 20

  • Modul BA/LA: Literaturgeschichte. [17. Jh. bis zur Gegenwart] /  Literaturgeschichte. 19. Jhd. bis zur Gegenwart (alte Ordn.) / Themen,  Stoffe, Motive
  • Modul LA: Wahlpflicht-Modul I / Wahlpflicht-Modul II
  • Modul MA/LA: / Literaturgeschichte (Vertiefungsmodul) / Themen,  Stoffe, Motive (Vertiefungsmodul) / Schlüsselthemen der Sprach- und  Literaturwiss.
  • Modul MA: Literaturgeschichte /Themen, Stoffe, Motive)

Die DDR ist wieder Thema. ‚Wie es damals war‘ und wie sich heute davon erzählen lässt, ist derzeit eine Frage von Brisanz – in Familien,  in der Öffentlichkeit, in der Politik und auch in der Literatur. Der zunehmende zeitliche Abstand zu ihrem Untergang 1989/90 schlägt sich in der Literatur in einer Tendenz zur Einbettung der DDR-Verhältnisse in langfristige historische Prozesse und Dispositionen nieder, soll heißen: Die DDR-Zeit wird einerseits an die NS-Zeit, andererseits an das vereinigte Deutschland angebunden; Kontinuitäten werden aufgezeigt. Dementsprechend haben Romanformen wie die Familien- oder Generationenerzählung Hochkonjunktur. Im Seminar sollen gleichwohl unterschiedliche Erzähl- und Zugangsweisen erkundet werden. Drei Romane und ein Essay werden in gemeinsamen Diskussionen erarbeitet: Christoph  Hein: Landnahme, 2004; Eugen Ruge: In Zeiten des abnehmenden Lichts, 2011; Ingo Schulze: Peter Holtz. Sein glückliches Leben erzählt von ihm selbst, 2017; Ines Geipel: Umkämpfte Zone. Mein Bruder, Osten und der Hass, 2019. Diese Texte sind vor Seminarbeginn zu lesen; in der ersten  Sitzung findet ein kleiner Lektüretest statt. Weitere Texte werden in kleinen Gruppen erarbeitet und in 20-minütigen Referaten vorgestellt. Titelvorschläge dafür sind willkommen!

Eine Gesamtdarstellung der jüngsten literarischen Auseinandersetzungen mit der DDR gibt es noch nicht. Eine fulminante Darstellung des ersten Nachwende-Jahrzehnts gibt Arne Born: Literaturgeschichte der deutschen Einheit 1989–2000. Fremdheit zwischen Ost und West. Hannover 2019.

(S) Orte der Literatur. Autoren aus/in Mitteldeutschland (mit Exkursion) Fr. 10-12, LuWu2, HS V

  • Modul BA/LA: Literaturgeschichte. [17. Jh. bis zur Gegenwart] / Literaturgeschichte.
  • 17. -19. Jahrhundert (alte Ordn.) / Literaturtheorie / Literatur- und Gattungstheorie
  • Modul LA: Wahlpflicht-Modul I / Wahlpflicht-Modul II
  • Modul MA/LA: / Literaturgeschichte (Vertiefungsmodul) / Literaturtheorie, Poetologie und Ästhetik (Vertiefungsmodul)
  • Modul MA: Literaturgeschichte / Literatur und Ästhetik II / Literaturtheorie, Poetologie und Ästhetik

Das Kraftzentrum der deutschen Literatur liegt im 18. Jahrhundert im Gebiet der heutigen Bundesländer Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen. Hier leben und schreiben die meisten wichtigen Autoren, sei es in der bürgerlichen Universitätsstadt Leipzig, in der Musenhofstadt Weimar oder in kleineren Orten wie Gleims Halberstadt. Das Seminar geht den Gründen für diese Kulmination literarischer Produktivität gerade in unserer Region nach und führt damit zugleich in eine Epoche enormen kulturellen Aufschwungs ein. In ganztägigen Exkursionen (jeweils freitags, voraussichtlich am 5. Juni und 10. Juli) wollen wir zwei solche ‚Orte der Literatur‘ bereisen: Halberstadt und Weimar. Die Teilnahme an den Exkursionen ist obligatorisch, die Anzahl der Seminarsitzungen in Halle entsprechend reduziert. Teilnahmescheine können durch Übernahme eines Kurzreferats erworben werden, das möglichst ‚vor Ort‘ gehalten werden soll. Zur ersten Information vgl. Günter Mühlpfordt: Mitteldeutsche Aufklärung. Eine Reformbewegung der Frühmoderne. (Zu Mitteldeutschlands Schlüsselrolle in der Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit). In: Zur Kultur- und Sozialgeschichte Sachsen-Anhalts. Hrsg. vom Landesheimatbund Sachsen-Anhalt. Halle 1995, S. 50–72.

WiSe 2019/20

(V) Was leistet Literatur? Mo. 12–14 Uhr in LuWu 2, HS IV, (außer am 14.10!)

Module:

  • Literaturgeschichte 17. Jh. bis Gegenwart (BA/LA),
  • Literaturtheorie (BA, alte Ordng.),
  • Literaturgeschichte 19. bis Gegenwart (BA/LA, alte Ordnung),
  • Literatur und und Ästhetik II (MA KdA),
  • Literaturtheorie, Poetologie und Ästhetik + Vertiefung (MA),
  • Schlüsselthemen der Sprach- und Literaturwissenschaft (MA/LA Gymn),
  • Literaturgeschichte + Vertiefungsmodul (MA/LA),
  • Wissen und Wissenstransfer (MA KdA),
  • Einführung in die germanistische Literaturwissenschaft (LAGr)

Literatur soll nützen und erfreuen, heißt es bereits in der Antike. Lange Zeit hat man darunter Belehrung und Unterhaltung verstanden. In der Formierungsphase der Moderne (dem 18. Jahrhundert) werden der Literatur komplexere Aufgaben zugewiesen: Seitdem soll sie Selbst­bildung ermöglichen und Weltbilder problematisieren, damit das moderne Subjekt und die moderne Gesellschaft mit ihren chronischen Sinndefiziten zurechtkommen. Diese funktionale Leistung wird der Literatur zugemutet, obwohl ihr zugleich erstmals Autonomie, d.h. die Unabhängigkeit von gesellschaftlichen Anforderungen, zugeschrieben wird. Ihre Autonomie gilt sogar als Voraussetzung dafür, dass die Literatur jene Leistung für die Gesellschaft erbringen kann.

Die Vorlesung wird diesen Funktionswandel anhand einer Reihe von Textanalysen mit Berücksichtigung der jeweiligen Entstehungs- und Wirkungsumstände verfolgen; die ausgewählten Texte stammen von Gottsched, Lessing, Klopstock, Goethe, Schiller u. a, so dass die Vorlesung zugleich als Einführung in die deutsche Literatur vom späten 17. bis zum frühen 19. Jahrhundert dient. Zur vorbereitenden bzw.  begleitenden Lektüre empfehle ich Karl Eibl: Die Entstehung der Poesie. Frankfurt, Leipzig 1995.

(K) Forschungskolloquium Neuere deutsche Literaturwissenschaft Mo. 16–18, SR 17, LuWu 2

Module:

  • Forsch.koll. Lit.wiss. 17.-19. Jh. (MA),
  • Forsch.koll. Lit.wiss. 19.-21. Jh. (MA),

Das Kolloquium dient einerseits der Vorstellung von Examensarbeiten (BA, MA, LA) und Dissertationen, an denen Teilnehmerinnen und Teilnehmer gerade schreiben, und ist andererseits einem Thema gewidmet, das gesellschaftlich wie literarisch von brennender Aktualität ist: Was haben die Unruhe und die Missstimmung besonders in Ostdeutschland mit der DDR, deren Zusammenbruch nun 30 Jahre zurückliegt, zu tun? Und was können literarische Texte dazu beitragen, die Beschädigungen wie Leistungen, die Versäumnisse und die Aufgaben, die sowohl vor als auch nach 1989/90 entstanden sind, zur Sprache zu bringen und sie verstehbar und hoffentlich auch bearbeitungsfähig zu machen? Als gemeinsam zu analysierenden und zu diskutierenden Text schlage ich zunächst vor: Ines Geipel: Umkämpfte Zone. Mein Bruder, der Osten und der Hass. Stuttgart: Klett-Cotta 2019. Textvorschläge aus dem Teilnehmerkreis sind willkommen!

(V)  Ringvorlesung Kulturen der Aufklärung. Historische Grundlagen aktueller Probleme zus. mit K. Berndt u. a.

Di. 10–12 Uhr im IZEA (Thomasius-Zimmer)

Module:

  • Literaturgeschichte 17. Jh. bis Gegenwart (BA/LA),
  • Literaturgeschichte 17. Jh. bis 19. Jh. (BA, alte Ordnung),
  • Kulturelle Diskurse (MA),
  • Schlüsselthemen der Sprach- und Literaturwissenschaft (MA/LA Gymn),
  • Master Kulturen der Aufklärung: Einführungsmodul (MA KdA),

Die Aufklärung ist die Epoche des take off der europäischen Moderne. Ihrer Grundlegungs­wirkung, die sie in allen gesellschaftlichen Bereichen hatte, kann nur ein interdisziplinärer Zugang gerecht werden. Daher tragen neun Fächer zu dieser Ringvorlesung bei (Germanistik, Anglistik, Romanistik, Geschichte, Philosophie, Theologie, Judaistik, Erziehungswissenschaft, Musikwissenschaft). Das 18. Jahrhundert wird dabei besonders unter dem Blickwinkel der Transformation von Religiösem und Rationalem betrachtet, und zwar so, dass die historischen Problemlagen zugleich als Ausgangspunkte aktuell diskutierter Antworten verstehbar werden. Als Einführung aus germanistischer Perspektive empfehle ich Iwan-Michelangelo D'Aprile, Winfried Siebers: Das 18. Jahrhundert. Zeitalter der Aufklärung. Berlin: Akademie 2008. Eine grandiose Lektüre ist die neue große Epochendarstellung von Steffen Martus: Aufklärung. Das deutsche 18. Jahrhundert – ein Epochenbild. Berlin 2015.

(S) Lektüreseminar im Einführungsmodul „Kulturen der Aufklärung“

Di. 12–14 Uhr im IZEA (Thomasius-Zimmer)

Module:

  • Themen, Stoffe, Motive (BA/LA),
  • Themen Stoffe Motive (MA/LA),
  • Kulturelle Diskurse (MA),
  • Schlüsselthemen der Sprach- und Literaturwissenschaft (MA/LA Gymn),
  • Master Kulturen der Aufklärung: Einführungsmodul (MA KdA)

Themen: Ein neues Denken: Geschichtsphilosophie als Begründung und Selbstreflexion von Aufklärung; Neue Impulse zur Lebensführung; Religiös begründeter Fortschrittsoptimismus; Im Interesse der preußischen Obrigkeit: Reformuniversität Halle; Savoir vivre. Das Vorbild Frankreich; Gelehrsamkeit für die Gesellschaft – um 1700/um 2000; Bücher für ein breiteres Publikum; Aufklärung als Lebensreform; Die Entdeckung des Gefühls und der ‚neue Mensch‘ der Empfindsamkeit; Pietismus und Aufklärung als Antriebe, die Grenzen der gesellschaftli­chen Ordnung zu überschreiten; Ein Rückblick von 2015 auf die Anfänge der Aufklärung und den Pietismus: Historizität durch Anachronismen; Was ist Aufklärung? Aktuelle Diskussionen über Aufklärung in Politik und Öffentlichkeit.

(S) Ende offen. Warum und wie manche Texte den Abschluss verweigern

Fr. 10–12, SR 20, LuWu2

Module:

  • Literatur- und Gattungstheorie (BA/LA),
  • Literaturheorie (BA, alte Ordng.),
  • Literaturgeschichte 17. Jh. bis Gegenwart (BA/LA),
  • Literaturtheorie, Poetologie und Ästhetik + Vertiefung (MA),
  • Literaturgeschichte + Vertiefungsmodul (MA/LA)

Texte können kurz oder lang, haben aber stets einen Anfang und ein Ende. Das unterschei­det sie von dem Leben, das sie darstellen, und von den Sinngebungsprozessen, an denen sie mitwirken. Texte müssen sich konzentrieren, und die Literatur hat dafür Schemata entwickelt, die  Texte als vollständig erscheinen lassen, obwohl sie eigentlich nur Bruchstücke sind. Jedoch hat es immer auch Texte gegeben, die den ‚guten Schluss‘ (worunter nicht nur das Happy end zu verstehen ist) verweigern. In neuerer Zeit sind diese den Abschluss verweigernden Text besonders zahlreich. Das Seminar fragt danach, warum manche literarischen Texte offene Enden haben und welcher Appell davon auf die Leser ausgeht. Zugleich gibt das Seminar eine Einführung in die Poetiken der offenen/geöffneten Form in Absetzung von Poetiken der geschlossenen Form; dramatische und erzählende Formen werden gleichermaßen behandelt. Gemeinsam gelesen werden Aristoteles: Poetik (Ausschnitte), Luise Adelgunde Viktorie Gottsched: Die ungleiche Heirath (1743), Bertolt Brecht: Der gute Mensch von Sezuan (1943), Walter Kempowski: Das Echolot. Barbarossa 1941. Ein kollektives Tagebuch (2002); Robert Menasse: Die Hauptstadt (2017), Dirk von Petersdorff: Wie bin ich denn hierhergekommen (2018). Die teilweise umfangreichen epischen Texte empfehle ich bereits vor Seminarbeginn zu lesen.

SoSe 2019

(V) Goethes Lyrik Mo. 12–14 Uhr in LuWu 2, HS IV

Module:

  • Themen, Stoffe und Motive (BA/LA/MA)
  • Literaturgeschichte 17.-19. Jh.,
  • Literaturgeschichte 17. Jh. – Gegenwart (BA/LA),
  • Literaturgeschichte (DSL),
  • Gattungen (BA/LA),
  • Literaturtheorie (BA/LA),
  • Literaturtheorie, Poetologie, Ästhetik (MA),
  • Literatur und Ästhetik II (MA KdA)

Goethes Gedichte haben nicht nur wesentlich die gängige Vorstellung davon geprägt, was Lyrik ausmacht. Vielmehr darf man Goethe den vielseitigsten und auch den innovativsten nennen unter allen deutschen Lyrikern nennen. Ihm verdanken wir eine seinerzeit ganz neue Sprache scheinbar unmittelbarer Gefühlsäußerung ebenso wie subtil anspielungsreiche Wiederbelebungen klassisch-antiker Formen, Naturerlebnisse und -erkenntnis von höchster Intensität ebenso wie raffinierte Formen künstlerischer Selbstreflexion. Die Vorlesung analysiert Gedichte aus allen Phasen von Goethes Leben, d.h. aus mehr als sechs Jahrzehnten. Da Goethe sich ganz unterschiedlicher lyrischer Formen bedient hat, bietet die Vorlesung zugleich eine Einführung in die Poetik des Gedichts.

Goethes Gedichte sind in zahlreichen Ausgaben verfügbar. Empfohlen wird die Anschaffung der umfassenden und ausführlich kommentierten Ausgabe von Karl Eibl: Johann Wolfgang von Goethe: Gedichte. Bd. 1–2.  Text und Kommentar. Frankfurt am Main: Deutscher Klassiker Verlag im  Taschenbuch 2010. Eine Reihe guter Interpretation versammelt der Reclam-Band: Bernd Witte (Hrsg.): Gedichte von Johann Wolfgang Goethe. Stuttgart: Reclam 2009 (Universal-Bibliothek. 17504: Interpretationen). Das einschlägige Standardwerk ist: Bernd Witte (Hrsg.): Goethe-Handbuch in vier Bänden. Bd. 1: Gedichte. Hrsg. von Regine Otto und B. W. Stuttgart, Weimar: Metzler 1996.

(K) Forschungskolloquium Neuere deutsche Literaturwissenschaft Mo. 16–18, SR 19, LuWu 2

Module:

  • Forsch.koll. Lit.wiss. 17.-19. Jh. (MA),
  • Forsch.koll. Lit.wiss. 19.-21. Jh. (MA),
  • Literatur und Ästhetik II (MA KdA)

Was ist neu und verspricht neue Erkenntnisse, sei es in der Literatur oder ihrer Erforschung? Diskutieren wollen wir dies sowohl aufgrund gemeinsamer Lektüre von Neuerscheinungen als auch mittels einiger Vorträge von Kolloquiums­teil­nehmern über ihre laufenden Forschungs- oder Abschlussarbeiten. Vorschläge für gemeinsame Lektüren sind willkommen. Studenten, die in nächster Zeit bei mir Examen machen möchten, ist die Teilnahme dringend empfohlen

(S) Aktuell!? Literatur der letzten fünf Jahre Mi 10–12, SR 22 A, LuWu 2

Module:

  • Themen, Stoffe und Motive (BA/LA, MA),
  • Gattungen (BA/LA),
  • Literaturgeschichte 19.-21. Jh. (BA/LA),
  • Literaturgeschichte 17. Jh. – Gegenwart (BA/LA)

Wird für irgendetwas Aktualität reklamiert, so handelt es sich  meist um etwas, das nicht der Gegenwart angehört, trotzdem aber als  relevant für sie anzusehen sei. Das Seminar operiert quasi ‚andersherum‘ und fragt, ob das Zeitgenössische zwingend immer auch als aktuell gelten kann, oder genauer: ob und wie (auch) bei zeitgenössischen Texten Aktualität durch bestimmte Darstellungsweisen und Kommunikationsstrategien erzeugt werden muss. Als zeitgenössische Texte werden dabei, zugegebenermaßen ein wenig willkürlich, solche behandelt, die in den vergangenen fünf Jahren erschienen sind, hauptsächliche Epik (Romane, (auto-)biographische Texte sowie ein fingiert faktualer Text) und ein wenig Lyrik. Weitere Textvorschläge sind willkommen!

Bereits vor Seminarbeginn zu lesen: Angela Steidele: Rosenstengel. Ein Manuskript aus dem Umfeld Ludwigs II. Berlin 2015; Juli Zeh: Unter Leuten. München 2016; Daniel Kehlmann: Tyll. Reinbek 2017; Robert Menasse: Die Hauptstadt. Berlin 2017; Bettina Wilpert: nichts, was uns passiert. Berlin 2018. In der ersten Seminarsitzung am 3. April findet ein Textkenntnistest statt. Teilnahme obligatorisch.

Eine empfehlenswerte Einführung ist Leonhard Herrmann, Silke Horstkotte: Gegenwartsliteratur. Eine Einführung. Stuttgart 2016.

(S) Literatur & Religion Mi 12–14, SR 22 A, LuWu 2

Module:

  • Literaturgeschichte (MA DSL),
  • Kulturelle Diskurse (MA DSL/DLK),
  • Schlüsselthemen (MA DSL/DLK),
  • Literatur und Ästhetik II (MA KdA),
  • Wissenstransfer (MA KdA)

Literatur und Religion sind Weltdeutungs- und Sinnver(un)sicherungsinstitutionen, die in erheblichem Maße ähnlich  verfahren: geschichtenerzählend, in Sprachbildern und Gleichnissen  redend, mit einer Referenz auf Wirklichkeit, die weniger direkt und weniger zuverlässig ist als die der Alltagsrede, der Wissenschaft, des  Rechts usw. Es gibt daher eine intensive – und wechselvolle – Beziehungsgeschichte zwischen beiden: Konnte die Religion in der  europäischen Vormoderne eine gesamtgesellschaft­liche Führungsrolle beanspruchen, so trat die Literatur zu Beginn der Moderne (im Zeitalter der Aufklärung) aus ihrer dienenden Funktion heraus und avancierte zu  einer eigenständigen Weltdeutungsinstitution, die für viele Gebildete bald wichtiger war als überholt scheinende Glaubensinhalte und -praktiken. Wie wir im Seminar sehen werden, wäre ein solches Sukzessionsmodell jedoch unzureichend: zum einen weil die Literatur ihrerseits quasi religiöse Funktionen übernahm, zum anderen weil es  weiterhin Einflüsse der Religion auf die Literatur gab und gibt. Im  Seminar werden wir Texte vom Barock bis zur Gegenwart behandeln. Ein  Schwerpunkt liegt auf dem Aufklärungsjahrhundert als der entscheidenden  Umschwungphase ‚von der Religion zur Literatur‘.

Nicht nur Vorab-Information empfehlenswert: Daniel Weidner (Hrsg.): Handbuch Literatur und Religion. Stuttgart: Metzler 2016.

WiSe 2018/19

(V) 1918/19 – eine Revolution der Literatur? Weltkriegsende und Republikgründung   Mo. 12–14 Uhr, LuWu 2, HS IV

Module:

  • Themen, Stoffe, Motive (BA)
  • Themen, Stoffe, Motive + Vertiefung (LA/MA)
  • Literaturgeschichte 17. Jh. bis Gegenwart (BA/LA)
  • Literaturgeschichte + Vertiefung (MA/LA)
  • Literaturgeschichte Vertiefungsmodul (MA/LA)
  • Literaturgeschichte 19. Jhd. bis zur Gegenwart (alte Ordn.)

Der Wechsel zu Republik und Demokratie 1918/19 ist nicht allen Schriftstellern leichtgefallen. Sowohl ‚Linke‘ als auch ‚Rechte‘ hatten am neuen Staat einiges auszusetzen. Die Vorlesung geht der Auffächerung des politischen Spektrums mit ihren Radikalisierungstendenzen ebenso nach wie der Frage, in welchem Maße sie Entsprechungen in ästhetischer Hinsicht haben. Schrieben die Demokraten der ‚Mitte‘ anders als ihre Zeitgenossen rechts und links? Besprochen werden Texte u.a. von  Alfred Döblin, Thomas Mann, Ernst Jünger, Ernst Toller, Hugo von  Hofmannsthal, Stefan George, Marieluise Fleißer und Erich Kästner.

Das Referenzwerk (1300 Seiten!) zum Thema ist Helmuth Kiesel: Geschichte der deutschsprachigen Literatur 1918 bis 1933. München: Beck  2017.

(K) Forschungskolloquium Neuere deutsche Literaturwissenschaft   Mo. 16–18, Steintorcampus, SR 9, E-Abderhalden-Str. 26-27

Module:

  • Forschungskolloquium Literaturgeschichte 17.-19. Jh. (Master DSL 120/Master DLK 45/75/Master KdA)
  • Literatur und Ästhetik II (MA KdA)

Wissenschaft lebt von neuen Entdeckungen, neuen Sichtweisen, auch neuen Akteuren. Was neu und interessant ist, wollen wir sowohl mit Blick auf aktuelle Tendenzen in der (Neueren deutschen Literatur-) Wissenschaft als auch mittels einiger Vorträge von Kolloquiums­teil­nehmern über ihre laufenden Forschungs- oder Abschlussarbeiten diskutieren. Vorschläge für gemeinsame Lektüren sind willkommen. Studenten, die in nächster Zeit bei mir Examen machen  möchten, ist die Teilnahme dringend empfohlen.

(S) Liebeslyrik   Mi. 12-14 Uhr, LuWu2, SR 21

Module:

  • Literatur- und Gattungstheorie (BA/LA)
  • Themen, Stoffe, Motive (BA)
  • Themen, Stoffe, Motive +Vertiefung (MA/LA)
  • Literaturtheorie (alte Ordng.) (BA)
  • Literaturgeschichte 19.- Gegenwart (alte Ordng.) (BA/LA)
  • Literaturgeschichte (MA/LA)
  • Literaturgeschichte Vertiefungsmodul (MA/LA)

Liebe ist wohl das beliebteste Motiv der Lyrik, und das nicht erst, seitdem man dieser Gattung vorzüglich den individuellen Ausdruck von Gefühlen zuschreibt. Als kunstvollste Formung von Sprache scheint Lyrik  solchem Gefühlsausdruck zugleich aber zu widerstreiten. Diese Spannung zwischen Form und Inhalt macht Liebeslyrik so faszinierend. Das Seminar geht dem anhand einer vom Barock bis zur Gegenwart reichenden Textreihe nach; ergänzende Teilnehmervorschläge sind willkommen. Teilnahmebedingung ist die Übernahme einer kurzen Gedichtinterpretation, die im Seminar vorzutragen ist. Um die nötigen Grundbegriffe der Lyrikanalyse zu rekapitulieren, empfehle ich dringend die Anschaffung  und das Durcharbeiten von Dieter Burdorf: Einführung in die Gedichtanalyse. 3., akt. u. erw. Aufl. Stuttgart, Weimar: Metzler 2015.

(V) Ringvorlesung: Einführung in die germanistische Sprach- und Literaturwissenschaft im europäischen Kontext

  • Beginn: Do. 18.10.2018 Eröffnungsveranstaltung 8-10 Uhr, Ort:
    B.A. DSL 60/90
    LA Gymnasium/LA Sek.- und Förderschule
    LA Grundschule Deutsch
  • ab Do. 25.11.10 von 8-10, HS XXIII (Audimax)
    B.A. DSL 60/90
    LA Gymnasium/LA Sek.- und Förderschule

(S) Lektüreseminar im Einführungsmodul "Kulturen der Aufklärung"

Di. 12-14 Uhr, im IZEA, Thomasius-Zimmer

Module:

  • Kulturelle Diskurse (MA)
  • Schlüsselthemen der Sprach- und Literaturwissenschaft (LA/MA)
  • Master Kulturen der Aufklärung (Einführungsmodul MA KdA)

Themen: ‚Kultur‘ – eine Erfindung der Aufklärung; Aufklärung als Lebensführung; Savoir vivre. Das Vorbild Frankreich; Gelehrsamkeit für die Gesellschaft; Neue Impulse zur religiösen Lebensführung; Die Entstehung der Marktgesellschaft; Beispiel Buchmarkt; Geschichte als Fortschritt; Die Entdeckung der Gefühle und der ‚neue Mensch‘ der Empfindsamkeit; Was ist Aufklärung? Weiterhin umstritten: Aktuelle Debatten um Aufklärung und Religions- oder Gesellschaftskritik.

(V) Ringvorlesung Kulturen der Aufklärung. Historische Grundlagen aktueller Probleme   zus. mit  D. Cyranka u. a.

Di. 10-12 Uhr im IZEA, Thomasius-Zimmer

Module:

  • Kulturelle Diskurse (MA)
  • Schlüsselthemen der Sprach- und Literaturwissenschaft (LA/MA)
  • Master Kulturen der Aufklärung (Einführungsmodul MA KdA)

Die Aufklärung ist die Epoche des take off der europäischen Moderne. Ihrer Grundlegungswirkung, die sie in allen gesellschaftlichen Bereichen hatte, kann nur ein interdisziplinärer Zugang gerecht werden. Daher tragen elf Fächer zu dieser Ringvorlesung bei (Germanistik, Anglistik, Romanistik, Allg. u. vergleich. Literaturwissenschaft, Geschichte, Philosophie, Theologie, Religionswissenschaft, Pädagogik, Musikwissenschaft). Das 18. Jahrhundert wird dabei besonders unter dem Blickwinkel der Transformation von Religiösem und Rationalem betrachtet, und zwar so, dass die historischen Problemlagen zugleich als Ausgangspunkte aktuell diskutierter Antworten erscheinen. Als Einführung  aus germanistischer Perspektive empfehle ich Iwan-Michelangelo D'Aprile, Winfried Siebers: Das 18. Jahrhundert. Zeitalter der Aufklärung. Berlin: Akademie 2008. Eine grandiose Lektüre ist die neue große Epochendarstellung von Steffen Martus: Aufklärung. Das deutsche 18. Jahrhundert – ein Epochenbild. Berlin 2015.

SoSe 2018

(VL) Der große Krieg. Vier Jahrhunderte Literaturgeschichte des Dreißigjährigen Krieges   Mo 12–14, Ludwig-Wucherer-Str. 2, HS IV

Aufgrund meiner Gastprofessur an der École Normale Supérieure de Lyon beginnt die Lehrveranstaltung erst am 16.4.18.

Literaturgeschichte 17. Jh. bis Gegenwart (BA/LA)
Literaturgeschichte + Vertiefung (MA/LA)
Literatur- und Gattungstheorie (BA/LA)
Schlüsselthemen (MA)
Themen, Stoffe, Motive (BA)
Themen, Stoffe, Motive + Vertiefung (LA/MA)

Bevor im 20. Jahrhundert die beiden Weltkriege maximale Gewalt, Zerstörung und Vernichtung brachten, wurde der Dreißigjährige Krieg (1618–1648) als größte derartige Katastrophe wahrgenommen. Für die Literatur stellte er von Anfang an eine enorme Herausforderung dar: Wie lässt sich die extreme Gewalt, die er über große Teile Mitteleuropas verbreitete, in die Sprache der Literatur fassen? Und was vermag die Literatur ihr entgegenzusetzten? Auf diese Fragen reagierten Autoren bereits während des Kriegs (Gryphius u.a.), und sie sind bis in unsere Gegenwart hinein immer wieder aufgenommen worden (Daniel Kehlmann, Tyll, 2017). Die Vorlesung wird Texte aus vier Jahrhunderten und aller drei Großgattungen (Drama, Epik, Lyrik) behandeln. Sie eignet sich daher zugleich als Einführung in die Gattungspoetik

(K) Forschungskolloquium Neuere deutsche Literaturwissenschaft   Mo. 16–18, Ludwig-Wucherer-Str. 2, SR 20

Aufgrund meiner Gastprofessur an der École Normale Supérieure de Lyon beginnt die Lehrveranstaltung erst am 16.4.18.

Forschungskolloquium Literaturgeschichte 17.-19. Jh. (MA)
Literatur und Ästhetik II (MA KdA)

Wissenschaft lebt von neuen Entdeckungen, neuen Sichtweisen, auch neuen Akteuren. Was neu und interessant ist, wollen wir sowohl mit Blick auf aktuelle Tendenzen in der (Neueren deutschen Literatur-) Wissenschaft als auch mittels einiger Vorträge von  Kolloquiums­teil­nehmern (und Gästen) über ihre laufenden Forschungs-  oder Abschlussarbeiten diskutieren. Vorschläge für gemeinsame Lektüren  sind willkommen. Studenten, die in nächster Zeit bei mir Examen machen möchten, ist die Teilnahme dringend empfohlen.

(VL) Kulturelle Identität? Herausforderungen der Moderne (Ringvorlesung  der Philosophischen Fakultät II in Kooperation mit dem IZEA) Di 10–12 Uhr, HS IV (LuWu 2), Beginn: 10. April

Literatur- und Gattungstheorie (BA/LA)
Schlüsselthemen (MA)
Themen, Stoffe, Motive (BA)
Themen, Stoffe, Motive +Vertiefung (LA/MA)
Kulturelle Diskurse (MA)
Wissen und Wissenstransfer (MA KdA)

Unsere Gesellschaft sehen gegenwärtig viele in einer tiefgreifenden  Krise: Identitäten scheinen verloren zu gehen, Vielstimmigkeit wird vornehmlich als Dissonanz wahrgenommen, Konflikte scheinen die Gesellschaft nicht mehr voranzubringen, sondern zu zerbrechen. An dieser  Stelle sind die Geistes- und Kulturwissenschaften mehr denn je gefordert. Sie können und sollen die neuerdings aufgebrochenen Spannungen weder lösen noch wegerklären, denn solche Spannungen gehören konstitutiv zur Moderne. Doch können das Wissen und die Methoden unserer Fächer dazu beitragen, ein Verständnis von Kultur und  gesellschaftlicher Sinnbildung zu verbreiten, das Veränderung, ‚Fremdes‘ und Dissonanz nicht als Bedrohung, sondern als produktive Faktoren einer dynamischen, lebenswerten Gesellschaft begreifen lässt.

Die Geistes- und Kulturwissenschaften sind nicht allein deshalb Orientierungswissenschaften, weil sie Kennt­nisse über die vom Menschen geschaffenen Sinngebilde vermitteln, sondern ebenso ihrer Methodiken wegen. Denn ihre Methoden machen die dynamische, nie zu einem Abschluss kommende Produktion wie Problematisierung von kulturellen Ordnungen durchschaubar. In der Vorlesung werden Vertreter der verschiedenen  Fächer der Philosophischen Fakultät II ihre Methoden als Beitrag zur Analyse und zum Verstehen kultureller Identitätsproduktion vorstellen. Die Ringvorlesung wird in Kooperation von Philosophischer Fakultät II und IZEA organisiert, denn es sind insbesondere die von der Aufklärung ausgehenden Ordnungen der modernen Gesellschaft, die unter Beschuss geraten sind und eine wissenschaftliche Antwort darauf verlangen.

(VL) Die Bilder der Aufklärung   Do 16-18, Ludwig-Wucherer-Str. 2, HS IV

Aufgrund meiner Gastprofessur an der École Normale Supérieure de Lyon beginnt die Lehrveranstaltung erst am 19.4.18.

Literaturgeschichte 17.-19. Jh. (BA/LA)
Literaturgeschichte 17. Jh. bis Gegenwart (BA/LA)
Kulturelle Diskurse (MA)
Literaturgeschichte + Vertiefung (MA/LA)
Schlüsselthemen (MA/LA Gym)
Literatur und Ästhetik II (MA KdA)
Wissen und Wissenstransfer (MA KdA)
Wissenskommunikation (MA/LA)
Themen, Stoffe und Motive (BA/LA)
Themen, Stoffe, Motive + Vertiefung (MA/LA)

Die Vorlesung setzt die im SoSe 2017 gehaltene Vorlesung über dasselbe Thema fort, bezieht sich aber auf anderes Material und rückt  neue Aspekte in den Vordergrund. Sie eignet sich sowohl für Hörer der  2017er-VL als auch für neu Hinzukommende.

Die Aufklärung gilt mit einigem Recht als Epoche eines besonders großen Vertrauens in die Macht des Wortes. Bildliche Medien haben demgegenüber viel weniger Beachtung gefunden, obwohl sie von den Aufklärern gerne genutzt wurden zur Propagierung ihrer Ideen. Die Leitfrage der Vorlesung ist die nach der Korrelation zwischen aufklärerischer Programmatik und bildlichem Ausdruck. Welcher Visualisierungen bedienten sich die Aufklärer zur Veranschaulichung und Verbreitung ihres kritischen Reformprogramms? An dem Bild, das wir uns von der Aufklärung machen, ergeben sich aus einem geschärften Blick auf  die ‚Bilder der Aufklärung‘ jedenfalls erhebliche Korrekturen.

Als ersten Überblick vgl. Carsten Zelle: Im Licht der Vernunft? Zu  Bild und Begriff der Aufklärung. In: Diagonal. Zs. der Universität  Siegen 2002,1, S. 164–187 oder James Schmidt: Hans Blumenberg on Light  & Truth, with Some Thoughts on Eighteenth-century Frontispieces. In: Persistent Enlightenment, 18.05.2014 ( https://persistentenlightenment.com/2014/05/18/blumenberg_light/     ).

(S) Seminar Moderne   Do 12–14, E.-Abderhalden-Str. 9, SR Indologie

Aufgrund meiner Gastprofessur an der École Normale Supérieure de Lyon beginnt die Lehrveranstaltung erst am 19.4.18.

Literaturgeschichte 17. Jh. bis Gegenwart (BA/LA)
Literaturgeschichte + Vertiefung (MA/LA)
Kulturelle Diskurse (MA)
Schlüsselthemen (MA)
Literatur und Ästhetik II (MA KdA)

Die ‚Moderne‘ zählt zu den in Wissenschaft und Öffentlichkeit  beliebtesten Makrobegriffen, aber auch zu den schillernsten. Teils wird  der Begriff deskriptiv verwandt, teils wird mit ihm ein positiver Wertanspruch verbunden. Welche Literatur lässt sich sinnvoll als modern bezeichnen? Welche Rolle spielt der Begriff in der Selbstpositionierung literarischer Autoren? Was lässt sich von anderen Fächern für einen gehaltvollen, literaturanalytischen Modernebegriff lernen? Aufgekommen ist die Rede von den ‚Modernen‘ (Autoren) um 1700, und sie spielt für  Entwicklung des Fortschrittsstrebens, das Literatur und Gesellschaft  seitdem prägt, eine wesentliche Rolle. Weitere Schlüsselphasen sind die  Jahrhundertwende um 1800 und um 1900. Das Seminar wird den Zeiträumen um 1700, um 1800, um 1900 sowie der Gegenwart in etwa gleiche  Aufmerksamkeit schenken.

Folgende Texte sind unbedingt vor Seminarbeginn zu lesen und durchzuarbeiten: Fontenelle: Exkurs über die Alten und die Modernen; Schiller: Über naive und sentimentalische Dichtung; Schiller: Die Braut von Messina; Hermann Bahr: Die Moderne; Heinrich Hart: Die Moderne; Friedrich Michael Fels: Die Moderne; Arno Holz/Johannes Schlaf: Die Familie Selicke; Hofmannsthal: Elektra. Hartmut Rosa: Resonanz. Eine Soziologie der Weltbeziehung. Ffm 2016, S. 517–614. Die Texte müssen im Seminar in Papierform vorliegen. In der ersten Sitzung findet eine Überprüfung der Textkenntnis statt, Teilnahme obligatorisch!

Einen informativen Überblick über die Begriffsgeschichte bietet Hans-Ulrich Gumbrecht: Modern, Modernität, Moderne. In: Otto Brunner, Werner Conze  u. Reinhart Koselleck (Hrsg.): Geschichtliche Grundbegriffe. Historisches Lexikon zur politisch-sozialen Sprache in Deutschland. Bd. 1–8 (in 9). Stuttgart 1972–1997, Bd. 4, S. 93–131. Zum literaturwissenschaftlichen Gebrauch des Begriffs vgl. Annette Simonis, Linda Simonis: Literaturwissenschaften. In: Friedrich Jaeger, Wolfgang  Knöbl, Ute Schneider (Hrsg.): Handbuch Moderneforschung. Stuttgart 2015, S. 154–165.


WiSe 2017/18

(V)  Der historische Roman. Von der Goethezeit bis zur Gegenwart

Mo., 12-14 Uhr, Hörsaal IV (Raum E.22), LuWu 2
Beachte Raumänderung am 23.10.17. Die Vorlesung findet an diesem Tag im Hörsaal XIV a/b [Löw] statt.

Module:
Literaturgeschichte 19. Jahrhundert bis Gegenwart (BA/LA)
Literaturgeschichte 17. Jh. - Gegenwart (BA/LA)
Literaturtheorie (BA/LA)
Gattungen- und Gattungstheorie (BA/LA)
Literatur- und Gattungstheorie (BA/LA)
Themen Stoffe Motive (BA/LA)
Literaturgeschichte (MA)
Literaturgeschichte Vertiefungsmodul (MA)
Themen Stoffe Motive ( LA/MA)
Themen, Stoffe, Motive Vertiefungsmodul (LA/MA)
Literaturtheorie Poetologie und Ästhetik (MA)
Schlüsselthemen der Sprach- und Literaturwissenschaft (LA/MA)

Der historische Roman ist beim breiteren Publikum wohl die beliebteste literarische Gattung überhaupt. Bei einer ZDF-Umfrage nach den „50 beliebtesten Büchern der Deutschen“ waren es zur Hälfte historische Romane, die auf den ersten zwölf Plätzen landeten. Lange Zeit weniger angesehen war die Gattung in der Literaturwissenschaft, weil man ihr vorwarf, Fiktion und historische Darstellung unentwirrbar  zu mischen. Dieser Spieß lässt sich jedoch umdrehen: Der historische Roman wirft hochinteressante literaturtheoretische Fragen auf, insbesondere nach der Fähigkeit der Fiktion, Realität ‚darzustellen‘. Die Vorlesung wird dem ebenso nachspüren wie den vielfältigen stofflichen Reizen des historischen Romans, seien es Liebeshandlungen, Exotismen, nationale Emotionen oder die ‚Schlüsselloch‘-Perspektive auf die Heroen der Geschichte. Zugleich wird sie einen Überblick geben über die Geschichte des historischen Romans von seiner Entstehung um 1800 bis zur Gegenwart.

Einen sehr guten Überblick über Geschichte und Ästhetik der Gattung bietet Hans Vilmar Geppert: Der historische Roman. Geschichte umerzählt –  von Walter Scott bis zur Gegenwart. Tübingen: Francke 2009 (€ 24,90).

(S) Wie Literatur ausdrückt, worüber sich nicht sprechen lässt. Liebe und Sexualität im Drama des bürgerlichen Zeitalters

Mo. 16-18 Uhr, Seminarraum 20 (Raum 2.11) [LuWu 2]

Module:
Literaturgeschichte 17. - 19. Jh. (BA/LA)
Literaturgeschichte 19. Jh. - Gegenwart (BA/LA)
Themen, Stoffe, Motive (BA/LA)
Literatur- und Gattungstheorie (BA/LA)
Gattungen- und Gattungstheorie (BA/LA)

Literaturgeschichte (LA/MA)
Literaturgeschichte Vertiefungsmodul (LA/MA)
Schlüsselthemen der Sprach- und Literaturwissenschaft (LA/MA)
Themen, Stoffe, Motive (LA/MA)
Themen, Stoffe, Motive Vertiefungsmodul (LA/MA)

Im Drama wird quasi ohne Pause geredet. Wie aber lässt sich etwas besprechen, worüber gemäß gesellschaftlicher Konvention nicht gesprochen werden darf? Liebe ist eines der wichtigsten Themen im Drama, doch insbesondere ihre sexuellen Aspekte konnten zwischen spätem 18. und mittlerem 20. Jahrhundert nur verschlüsselt thematisiert werden. Das verleiht den einschlägigen Dramen eine eigentümlich reizvolle subkutane Spannung, der wir im Seminar genauer nachgehen wollen.

Folgende Dramen sind unbedingt vor Seminarbeginn zu lesen und durchzuarbeiten:

Grillparzer: Die Jüdin von Toledo, Hebbel: Judith, ders.: Herodes und Mariamne, Hauptmann: Rose Bernd, Schnitzler: Der Reigen, Hofmannsthal: Elektra, ders.: Der Schwierige. Herodes und Mariamne wird als Datei zur Verfügung gestellt.

Alle anderen Texte sind als Reclam- oder Taschenbücher verfügbar. Die  Texte müssen im Seminar in Papierform vorliegen. In der ersten Sitzung  am 9.10. findet eine Überprüfung der Textkenntnis statt, Teilnahme  obligatorisch!

Als Analysehilfe empfehle ich Franziska Schößler: Einführung in die Dramenanalyse. Stuttgart, Weimar: Metzler 2012, 2. Aufl. 2017. Zum historisch-kulturellen Hintergrund Peter Gay: Die zarte Leidenschaft. Liebe im bürgerlichen Zeitalter. München: Beck 1987

(V) Ringvorlesung Kulturen der Aufklärung. Historische Grundlagen aktueller Probleme

Di. 10–12 Uhr im IZEA (Thomasius-Zimmer)

Module:
Literaturgeschichte 17.- Gegenwart (BA/LA),
Literaturgeschichte 17.-19. Jh. (BA/LA)
Kulturelle Diskurse (MA/LA)
Schlüsselthemen (MA/LA)
Einführungsmodul Kulturen der Aufklärung (MA KdA)

Die Aufklärung ist die Epoche des take off der europäischen  Moderne. Ihrer Grundlegungswirkung, die sie in allen gesellschaftlichen Bereichen hatte, kann nur ein interdisziplinärer Zugang gerecht werden. Daher tragen zehn Fächer zu dieser Ringvorlesung bei (Germanistik,  Anglistik, Romanistik, Allg. u. vergleich. Literaturwissenschaft, Geschichte, Philosophie, Theologie, Religionswissenschaft, Musikwissenschaft). Das 18. Jahrhundert wird dabei besonders unter dem Blickwinkel der Transformation von Religiösem und Rationalem betrachtet, und zwar so, dass die historischen Problemlagen zugleich als Ausgangspunkte aktuell diskutierter Antworten erscheinen. Als Einführung aus germanistischer Perspektive empfehle ich Iwan-Michelangelo D'Aprile, Winfried Siebers: Das 18. Jahrhundert. Zeitalter der Aufklärung. Berlin: Akademie 2008. Eine grandiose Lektüre ist die neue große Epochendarstellung von Steffen Martus: Aufklärung. Das deutsche 18. Jahrhundert – ein Epochenbild. Berlin 2015

(S) Lektüreseminar im Einführungsmodul "Kulturen der Aufklärung"

Di. 12-14 Uhr, im IZEA (Thomasius-Zimmer)

Module:
Kulturelle Diskurse (MA)
Schlüsselthemen der Sprach- und Literaturwissenschaft (LA/MA)
Kulturen der Aufklärung (Einführungsmodul MA KdA)

Themen: ‚Kultur‘ – eine Erfindung der Aufklärung; Aufklärung als Lebensführung; Savoir vivre. Das Vorbild Frankreich; Gelehrsamkeit für  die Gesellschaft; Neue Impulse zur religiösen Lebensführung; Die  Entstehung der Marktgesellschaft; Beispiel Buchmarkt; Geschichte als Fortschritt; Die Entdeckung der Gefühle und der ‚neue Mensch‘ der  Empfindsamkeit; Was ist Aufklärung? Weiterhin umstritten: Aktuelle Debatten um Aufklärung und Religions- oder Gesellschaftskritik.


(K) Forschungskolloquium: Neuere deutsche Literaturwissenschaft

Di. 16-18 Uhr im IZEA (Thomasius-Zimmer)
Module:
Forschungskolloquium Literaturwissenschaft 17.-19. Jahrhundert (LA/MA)
Modul MA: Literatur und Ästhetik II (MA Kulturen der Aufklärung)

Wissenschaft lebt von neuen Entdeckungen, neuen Sichtweisen, auch neuen Akteuren. Was neu und interessant ist, wollen wir sowohl mit Blick auf aktuelle Tendenzen in der (Neueren deutschen Literatur-) Wissenschaft als auch mittels einiger Vorträge von  Kolloquiums­teil­nehmern (und Gästen) über ihre laufenden Forschungs-  oder Abschlussarbeiten diskutieren. Vorschläge für gemeinsame Lektüren sind willkommen. Studenten, die in nächster Zeit bei mir Examen machen möchten, ist die Teilnahme dringend empfohlen.

SoSe 2017

(V) „Es werde Licht!“. Bilder der Aufklärung

Mo., 12-14 Uhr, Hörsaal IV (Raum E.22), LuWu 2

Module:
Literaturgeschichte  17.-19. Jahrhundert (BA/LA)
Literaturgeschichte 17. Jh. - Gegenwart (BA/LA)
Themen Stoffe Motive (BA/LA)
Literaturgeschichte (MA)
Literaturgeschichte Vertiefungsmodul (MA)
Literatur und Ästhetik II  (MA Kulturen der Aufklärung)
Themen Stoffe Motive ( LA/MA)
Themen, Stoffe, Motive Vertiefungsmodul (LA/MA)
Wissenskommunikation (LA/MA)
Wissen und Wissenstransfer (MA KDA)
Schlüsselthemen der Sprach- und Literaturwissenschaft (LA/MA)

Die Aufklärung gilt mit einigem Recht als Epoche eines besonders  großen Vertrauens in die Macht des Wortes. Um für die Anliegen und  Versprechen der Aufklärung zu werben, war jedoch eine Metaphorik  besonders beliebt, die auf verbesserte Sichtbarkeit durch die  Verbreitung von Licht abhebt. Auch der Epochenbegriff bezieht sich auf  ‚mehr Licht‘, bewirkt durch das Sich-verziehen von Wolken, die die Sonne  verdeckt hatten. Andere Möglichkeiten des gewünschten Mehr an Licht  sind das Aufgehen der Sonne oder der Einsatz künstlicher Lichtquellen  wie z. B. einer Fackel. Den verschiedenen Bildern, in denen sich die  Aufklärung entworfen hat, wird die Vorlesung nachgehen, und zwar primär  anhand von Bildquellen, denen die Forschung viel weniger Aufmerksamkeit  gewidmet hat als schriftlichen Quellen. Als ersten Überblick vgl.  Carsten Zelle: Im Licht der Vernunft? Zu Bild und Begriff der  Aufklärung. In: Diagonal. Zs. der Universität Siegen 2002,1, S. 164–187.

Forschungskolloquium: Neuere deutsche Literaturwissenschaft

Mo. 16–18 Uhr im IZEA (Thomasius-Zimmer)
Module:
Forschungskolloquium Literaturwissenschaft 17.-19. Jahrhundert (LA/MA)
Modul MA: Literatur und Ästhetik II (MA Kulturen der Aufklärung)

Wissenschaft lebt von neuen Entdeckungen, neuen Sichtweisen, auch  neuen Akteuren. Was neu und interessant ist, wollen wir sowohl mit Blick  auf aktuelle Tendenzen in der (Neueren deutschen Literatur-)  Wissenschaft als auch mittels einiger Vorträge von  Kolloquiumsteil­nehmern (und Gästen) über ihre laufenden Forschungs-  oder Abschlussarbeiten diskutieren. Vorschläge für gemeinsame Lektüren  sind willkommen. Dringend empfohlen ist die Teilnahme den Studenten, die  in nächster Zeit bei mir Examen machen möchten.

(V) Klassiker. Was ist das und was kann man damit machen?

Mi. 10-12, Hörsaal IV (Raum E.22), LuWu 2

Module:
Literaturgeschichte 17. - 19. Jh. (BA/LA)
Literaturgeschichte 17. Jh. - Gegenwart (BA/LA)
Themen, Stoffe, Motive (BA/LA)
Literaturgeschichte (LA/MA)
Literaturgeschichte Vertiefungsmodul (LA/MA)
Kulturelle Diskurse (MA)
Schlüsselthemen der Sprach- und Literaturwissenschaft (LA/MA)
Literatur und Ästhetik II (MA Kulturen der Aufklärung
Themen, Stoffe, Motive (LA/MA)
Themen, Stoffe, Motive Vertiefungsmodul (LA/MA)

Der Klassiker ist ursprünglich nicht mehr als einer der in der  Schul-Klasse gelesen Autoren, vorbildlich in seiner Kunst, aber  vielleicht ein bisschen zu vertraut. Eine Blütezeit erlebte er, als sich  Nationalstolz darauf gründen ließ, in der eigenen Literatur Klassiker  zu haben, die es mit den großen Autoren der anderen europäischen  Literaturen und der Antike aufnehmen können. Auf Denkmalsockel stellt  man die Klassiker bei uns aber schon seit längerem nicht mehr (siehe das  eher liegende Heine-Denkmal auf dem Halleschen Universitätsplatz).  Trotzdem ist die Kategorie des Klassikers nach wie vor wichtig für die  Anerkennung literarischer Autoren in der Gesellschaft. Es wird sogar  angewandt auf Phänomene, die mit Literatur und Kunst nichts zu tun haben  (Radrennen, Käse usw.). Wie es sich herausgebildet hat und wozu es  heute gebraucht wird, ist das Thema der Vorlesung.

(S) Orte der Literatur. Autoren aus/in Mitteldeutschland (mit Exkursion)

Fr. 10-12 Uhr Semimarraum 7 (Raum 1.32) [EA 26-27]

Module:
Literaturgeschichte. [17. Jh. bis zur Gegenwart] (BA/LA)
Literaturgeschichte 17. - 19. Jahrhundert (alte Ordnung) (BA/LA)
Literatur und Gattungstheorie (BA/LA)
Literaturtheorie (alte Ordnung) (BA/LA)
Literaturgeschichte (LA/MA)
Literaturgeschichte Vertiefungsmodul) (LA/MA)
Literaturtheorie, Poetologie und Ästhetik (MA)
Literaturtheorie, Poetologie und Ästhetik Vertiefungsmodul (MA)
Literatur und Ästhetik II (MA Kulturen der Aufklärung)

Das Kraftzentrum der deutschen Literatur liegt im 18. Jahrhundert im  Gebiet der heutigen Bundesländer Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen.  Hier leben und schreiben die meisten wichtigen Autoren, sei es in der  bürgerlichen Universitätsstadt Leipzig, in der Musenhofstadt Weimar oder  in kleineren Orten wie Gleims Halberstadt. Das Seminar geht den Gründen  für diese Kulmination literarischer Produktivität gerade in unserer  Gegend nach und führt damit zugleich in eine Epoche enormen kulturellen  Aufschwungs ein. In zwei ganztägigen Exkursionen (jeweils freitags,  voraussichtlich am 19. Mai und 30. Juni) wollen wir eine Auswahl von  derartigen ‚Orten der Literatur‘ bereisen. Die Anzahl der  Seminarsitzungen ist entsprechend reduziert. Teilnahmescheine können  durch Übernahme eines Kurzreferats erworben werden, das möglichst ‚vor  Ort‘ gehalten werden soll. Zur ersten Information vgl. Jens-Fietje Dwars  (Hrsg.): Dichter-Häuser in Sachsen-Anhalt. Bucha 1999, S. 104-217.

WiSe 2016/17

Forschungskolloquium: Neuere deutsche Literaturwissenschaft (mo 16-18) Mo. 16–18 Uhr im IZEA (Thomasius-Zimmer)
Module:
Forschungskolloquium Lit.wiss. 17.-19. Jh. (MA)
Forschungskolloquium Lit.wiss. 19.-21. Jh. (MA)
Literatur und Ästhetik II (MA KdA),
Literaturtheorie (BA)

Wissenschaft lebt von neuen Entdeckungen, neuen Sichtweisen, auch neuen Akteuren. Was neu und interessant ist, wollen wir sowohl mit Blick auf aktuelle Tendenzen in der (Neueren deutschen Literatur-) Wissenschaft als auch mittels einiger Vorträge von  Kolloquiums­teil­nehmern (und Gästen) über ihre laufenden Forschungs-  oder Abschlussarbeiten diskutieren. Vorschläge für gemeinsame Lektüren sind willkommen. Studenten, die in nächster Zeit bei mir Examen machen möchten, ist die Teilnahme dringend empfohlen.

Ringvorlesung Kulturen der Aufklärung. Historische Grundlagen aktueller Probleme zus. mit D. Cyranka u. a. (di 10-12) Di. 10–12 Uhr im IZEA (Thomasius-Zimmer)
Module:
Literaturgeschichte 17. - 19. Jh. (BA/LA),
Literaturgeschichte 17. Jh. - Gegenwart (BA/LA),
Kulturelle Diskurse (MA),
Master Kulturen der Aufklärung: Einführungsmodul

Die Aufklärung ist die Epoche des take off der europäischen Moderne. Ihrer Grundlegungswirkung, die sie in allen gesellschaftlichen Bereichen hatte, kann nur ein interdisziplinärer Zugang gerecht werden. Daher tragen zehn Fächer zu dieser Ringvorlesung bei (Germanistik, Anglistik, Romanistik, Allg. u. vergleich. Literaturwissenschaft,  Geschichte, Philosophie, Theologie, Religionswissenschaft,  Musikwissenschaft). Das 18. Jahrhundert wird dabei besonders unter dem  Blickwinkel der Transformation von Religiösem und Rationalem betrachtet, und zwar so, dass die historischen Problemlagen zugleich als Ausgangspunkte aktuell diskutierter Antworten erscheinen. Als Einführung aus germanistischer Perspektive empfehle ich Iwan-Michelangelo D'Aprile, Winfried Siebers: Das 18. Jahrhundert. Zeitalter der Aufklärung. Berlin: Akademie 2008. Eine grandiose Lektüre ist die neue große Epochendarstellung von Steffen Martus: Aufklärung. Das deutsche 18. Jahrhundert – ein Epochenbild. Berlin 2015.

Lektüreseminar im Einführungsmodul „Kulturen der Aufklärung“ (di 12-14)  Di. 12–14 Uhr im IZEA (Thomasius-Zimmer)

Module:
Kulturelle Diskurse (MA),
Master Kulturen der Aufklärung: Einführungsmodul

Themen: ‚Kultur‘ – eine Erfindung der Aufklärung; Aufklärung als Lebensführung; Savoir vivre. Das Vorbild Frankreich; Gelehrsamkeit für  die Gesellschaft; Neue Impulse zur religiösen Lebensführung; Die Entstehung der Marktgesellschaft; Beispiel Buchmarkt; Geschichte als Fortschritt; Die Entdeckung der Gefühle und der ‚neue Mensch‘ der Empfindsamkeit; Was ist Aufklärung? Weiterhin umstritten: Aktuelle Debatten um Aufklärung und Religions- oder Gesellschaftskritik.

Vorlesung Lessing und die Literatur der Aufklärung (mi 12-14) Mi. 12–14 Uhr , HS IV, Lu-Wu2
Module:
Literaturgeschichte 17.–19. Jh. (BA/LA),
Literaturgeschichte 17. Jh. - Gegenwart (BA/LA),
Literaturtheorie (BA),
Literaturgeschichte (MA),
Literaturgeschichte (MA Vertiefung),
Literaturtheorie, Poetologie und Ästhetik (MA),
Literaturtheorie, Poetologie und Ästhetik (MA Vertiefungsmodul),
Literatur und Ästhetik II (MA KdA),
Modul BA/LA: Themen, Stoffe, Motive,
Modul MA/LA: Themen, Stoffe, Motive,
Modul MA/LA: Themen, Stoffe, Motive (Vertiefungsmodul)

Mit Lessing gelangt die deutsche Literatur auf ein international konkurrenzfähiges Niveau. An Klarheit und Scharfsinn, auch an  Vielseitigkeit wird er von kaum einem anderen Autor der deutschen Literaturgeschichte übertroffen. Wie sehr er sich über die Literatur seiner Zeit erhebt und zugleich ein Produkt der Aufklärungsepoche ist, soll in der Vorlesung dargelegt werden. Auch auf Lessings nach wie vor bekannte Stücke wie Nathan der Weise werden dabei neue Blicke geworfen.

Als konzentrierte Einführung empfehle ich Friedrich Vollhardt: Gotthold Ephraim Lessing. München 2016 (Beck Wissen), 8,95€

SoSe 2016

S) Das Neue. Eine Leitkategorie der Moderne im Literaturdiskurs (mo 10-12) Emil-Abderhalden-Str. 26-27, Raum 5
Modul BA/LA: Literaturgeschichte. [17. Jh. bis zur Gegenwart]
Modul MA/LA: Schlüsselthemen der Sprach- und Literaturwissenschaft
Modul MA: Literaturtheorie, Poetologie und Ästhetik
Modul MA: Literaturgeschichte
Modul MA: Literaturgeschichte (Vertiefungsmodul)
Modul MA Kulturen der Aufklärung: Literatur und Ästhetik II

„Es geschieht nichts Neues unter Sonne“ – was wir heute noch als  Sprichwort kennen, war die längste Zeit die allgemeine Überzeugung. Erst seit dem 18. Jahrhundert hält man prinzipiell Neues überhaupt für möglich. Heute weckt das Neue oder als neu Ausgegebene quasi automatisch Interesse und Sympathie. Das gilt besonders für das kulturelle, künstlerische und literarische Feld, auf dem sich vornehmlich durch Innovation Ansehen gewinnen lässt. Im Seminar soll zum einen die Durchsetzung des im 18. Jahrhundert neuen Prinzips des Neuen vor allem im literarischen Feld verfolgt, aber auch historisch kontextualisiert werden, u.a. am Beispiel des jungen Goethe. Zum anderen werden wir Literatur lesen, die den modernen Kult des Neuen kritisch reflektiert (u.a. Stephan Wackwitz: Neue Menschen, 2005).
Zum Einlesen in den Themenbereich: Boris Groys: Über das Neue. Versuch einer Kultur­ökonomie. München, Wien: Hanser 1992.

(K) Forschungskolloquium: Neuere deutsche Literaturwissenschaft (mo 16-18) IZEA, Thomasius-Zimmer
Modul MA: Forschungskolloquium Literaturwissenschaft 17.-19. Jahrhundert
Modul MA Kulturen der Aufklärung: Literatur und Ästhetik II

Wissenschaft lebt von neuen Entdeckungen, neuen Sichtweisen, auch neuen Akteuren. Was neu und interessant ist, wollen wir sowohl mit Blick auf aktuelle Tendenzen in der (Neueren deutschen Literatur-) Wissenschaft als auch mittels einiger Vorträge von Kolloquiumsteil­nehmern (und Gästen) über ihre laufenden Forschungs- oder Abschlussarbeiten diskutieren. Vorschläge für gemeinsame Lektüren  sind willkommen. Studenten, die in nächster Zeit bei mir Examen machen möchten, ist die Teilnahme dringend empfohlen.

(S) Lesen, Zitieren, Plagiieren (di 12-14) zus. mit Prof. E. Décultot
IZEA, Thomasius-Zimmer
Modul BA/LA: Literaturtheorie
Modul MA/LA: Schlüsselthemen der Sprach- und Literaturwissenschaft
Modul MA: Literaturtheorie, Poetologie und Ästhetik
Modul MA: Literaturgeschichte
Modul MA: Literaturgeschichte (Vertiefungsmodul)
Modul MA Kulturen der Aufklärung: Literatur und Ästhetik II

Hauptanliegen des Seminars ist es, die Transformationen der Lese- und Schreibpraktiken im Blick auf die Praktiken des Zitierens und  Plagiierens im Übergang von der Frühen Neuzeit zur Moderne in gesamteuropäischer Perspektivierung zu beleuchten. Dabei soll dem Exzerpieren als Bindeglied zwischen Lese- und Schreibpraxis besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden. Zunächst soll der historische Traditionszusammenhang beleuchtet werden, in dem die Praktiken des Zitierens und Plagiierens sowie deren gesellschaftliche Wahrnehmung  eingebettet sind. Über diese diachronische Dimension hinaus sollen auch Vergleiche zwischen verschiedenen europäischen Regionen und Sprachräumen vorgenommen werden, die es ermöglichen, eine differenzierte  Kulturgeschichte der Text- und Wissenszirkulation zu erstellen. Schließlich soll danach gefragt werden, wie die Praktiken des Zitierens und Plagiierens sich zu einigen Kern­begriffen unseres modernen Literaturverständnisses (Autor, Original und Originalität, Nach­ahmung, Kopie, Erfindung) verhalten. Das 18. Jahrhundert als Übergangsepoche zwischen humanistischer Tradition und Moderne wird dabei besonders berücksichtigt. Zu der im Rahmen des Seminars besprochenen Primärliteratur gehören u.a. Texte von Jean Paul, Thomas Mann und Bertolt Brecht.
Die Teilnehmer am Seminar sollten bis zum Semesterbeginn folgende Texte gelesen haben:
Hellmut Rosenfeld: [Art.] Plagiat. In: Reallexikon der deutschen Literaturgeschichte. 2. Aufl., Begr. von Paul Merker und Wolfgang Stammler. Hrsg. von Werner Kohlschmidt u.a.  Bd. 3. Berlin, New York: de Gruyter 1977, S. 114 – 126; Elisabeth  Décultot: Einleitung: Die Kunst des Exzerpierens. Geschichte, Probleme, Perspektiven. In: Dies. (Hg.): Lesen, Kopieren, Schreiben,  Berlin: Ripperger und Kremers, 2014, S. 7 – 47; Helmut Zedelmaier: Wissen sammeln. Die Geschichte des Exzerpierens. In: Ders.: Werkstätten des Wissens zwischen Renaissance und Aufklärung, Tübingen: Mohr Siebeck, 2015, S. 45–61.

(V) DAS ANDERE ESSEN.
Eine Motiv- und Funktionsgeschichte literarischer Anthropophagie (mi 10-12)
Ludwig-Wucherer-Str. 2, Hörsaal IV
Modul BA/LA: Literaturgeschichte. [17. Jh. bis zur Gegenwart]
Modul BA/LA: Literaturgeschichte 19. Jh. bis zur Gegenwart (alte Ordn.)
Modul BA/LA: Literaturgeschichte 17. bis 19. Jahrhundert (alte Ordn.)
Modul BA/LA: Themen, Stoffe, Motive
Modul MA/LA: Themen, Stoffe, Motive
Modul MA/LA: Themen, Stoffe, Motive (Vertiefungsmodul)
Modul MA/LA: Literaturgeschichte
Modul MA/LA: Literaturgeschichte (Vertiefungsmodul)
Modul MA/LA: Schlüsselthemen der Sprach- und Literaturwissenschaft
Modul MA: Kulturelle Diskurse

Kein anderes Verbot der abendländischen Kultur zieht so scharfe Grenzen wie das Kannibalismustabu: Wer Menschen isst, ist kein Mensch. Da kann es überraschen, wie häufig Anthropophagiemotive in der Literatur sind, gerade auch in kanonischen Texten wie der Odyssee, dem Robinson Crusoe, der Penthesilea, dem ZauberbergZur ersten Orientierung: Die Vorlesung gibt einen Überblick über die typischen Ausprägungen des  Anthropophagiemotivs und dessen Funktionen in der Literatur und der gesellschaftlichen Selbstverständigung: vom Spiel mit – erotisch-sexuellen oder politischen – Vereinigungssehnsüchten bis zur Problematisierung sprachlicher Verständigung (vermittelt über das gemeinsame Werkzeug des Mundes); von der Stigma­tisierung des Fremden bis zur Versinnbildlichung eines ganz Anderen, das oft das versteckte Eigene ist. Damit stehen zugleich verschiedene Kultur-, Subjekt- und Literaturkonzepte zur De­batte. Besonderes Interesse gilt der auffälligen Prominenz des Kannibalismusmotivs in der Gegenwartskultur (Hannibal Lecter, Patrick  Bateman u. a. Figuren).
Daniel Fulda: Kannibalismus. In:  Bettina von Jagow und Florian Steger (Hrsg.): Literatur und Medizin im europäischen Kontext. Ein Lexikon. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2005, Sp. 480-485; als Materialsammlung: Christian W. Thomsen: Menschenfresser in Mythen, Kunst und fernen Ländern. Erftstadt: area  2006; zur Vertiefung: D. F., Walter Pape (Hrsg.): Das Andere Essen. Kannibalismus als Motiv und Metapher in der Literatur. Freiburg/Br.: Rombach 2001.

WiSe 2015/16

(V) Im Schatten von Krieg und Völkermord. Literatur seit 1945 (mi 12-14)
Ludwig-Wucherer-Str. 2, HS IV (Raum E 22)

Modul B.A./LA: Literaturgeschichte. [17. Jh. bis zur Gegenwart]
Modul B.A/LA: Literaturgeschichte 19. Jhd. bis zur Gegenwart
Modul B.A./LA: Themen, Stoffe, Motive
Modul MA: Literaturgeschichte
Modul MA/LA: Literaturgeschichte (Vertiefungsmodul)
Modul MA/LA: Schlüsselthemen der Sprach- und Literaturwissenschaft
Das Ende des Zweiten Weltkriegs, das in diesem Jahr wieder viel öffentliche Aufmerksamkeit findet, hat in den letzten 70 Jahren stark sich wandelnde Beurteilungen erfahren. Die Literatur ist dabei von Anfang an und bis heute ein wichtiger Faktor. Ihre Auseinandersetzung mit dem Krieg und dem Völkermord, die 1945 endlich endeten, hat das gesellschaftliche Bewusstsein nicht selten geprägt und weiterentwickelt. Die Vorlesung widmet sich dieser öffentlichen Rolle der Literatur ebenso wie den ästhetischen Schwierigkeiten der literarischen Darstellung eines Geschehens, von dem viele sagen, dass es die menschliche Fassenskraft übersteige. Besprochen werden u.a. Werke von W. Borchert, H. Böll, B. Apitz, G. Grass, P. Weiss, R. Klüger, M. Beyer und St. Wackwitz.

(V) Ringvorlesung: Kulturen der Aufklärung. Historische Grundlagen aktueller Probleme (di 10-12)
zusammen mit Dr. Cyranka u. a.
IZEA, Thomasiuszimmer

Modul B.A./LA: Literaturgeschichte. [17. Jh. bis zur Gegenwart]
Modul B.A./LA: Literaturgeschichte 17.-19. Jahrhundert
Modul Master: Kulturelle Diskurse
Modul Master KdA: Einführungsmodul: „Kulturen der Aufklärung“
Die Aufklärung ist die Epoche des take off der europäischen Moderne. Ihrer Grundlegungswirkung, die sie in allen gesellschaftlichen Bereichen hatte, kann nur ein interdisziplinärer Zugang gerecht werden. Daher tragen elf Fächer zu dieser Ringvorlesung bei (Germanistik, Anglistik, Romanistik, Allg. u. vergleich. Literaturwissenschaft, Geschichte, Medizingeschichte, Philosophie, Theologie, Religionswissenschaft, Musikwissenschaft sowie Medien- und Kommunikationswissenschaft). Das 18. Jahrhundert wird dabei besonders unter dem Blickwinkel der Transformation von Religiösem und Rationalem betrachtet, und zwar so, dass die historischen Problemlagen zugleich als Ausgangspunkte aktuell diskutierter Antworten erscheinen. Als Einführung aus germanistischer Perspektive empfehle ich Iwan-Michelangelo D'Aprile, Winfried Siebers: Das 18. Jahrhundert. Zeitalter der Aufklärung. Berlin: Akademie 2008.

(V) Ringvorlesung: Einführung in die germanistische Sprach- und Literaturwissenschaft im europäischen Kontext, (do 08-10)
(Modul B.A./LA: Einführung in die germanistische Sprach- und Literaturwissenschaft im europäischen Kontext)
Prof. G. Antos, Prof. M. Ballod, Prof. D. Fulda, Prof. A. Jäger, Prof. W. Nell, Prof. H.-J. Solms
Melanchthonianum, HS XX MEL
B.A. DSL 60/90
LA Gymnasium/LA Sek.- und Förderschule
LA Grundschule Deutsch

(S) Lektüreseminar im Einführungsmodul „Kulturen der Aufklärung“ (di 12-14)
IZEA, Thomasiuszimmer
Modul Master: Kulturelle Diskurse

Modul Master KdA: Einführungsmodul
Themen: ‚Kultur‘ – eine Erfindung der Aufklärung; Aufklärung als Lebensführung; Savoir vivre. Das Vorbild Frankreich; Gelehrsamkeit für die Gesellschaft; Neue Impulse zur religiösen Lebensführung; Die Entstehung der Marktgesellschaft; Beispiel Buchmarkt; Geschichte als Fortschritt; Die Entdeckung der Gefühle und der ‚neue Mensch‘ der Empfindsamkeit; Was ist Aufklärung? Weiterhin umstritten: Aktuelle Debatten um Aufklärung und Religions- oder Gesellschaftskritik.

(S) Forschungskolloquium
Neuere deutsche Literaturwissenschaft „Das Plagiat als Gegenstand der Literaturwissenschaft" (di 16-18)   
IZEA, Thomasiuszimmer

Modul Master: Forsch.koll. Lit.wiss. 17.-19. Jh.
Modul Master/LA: Lit.wiss. 19.-21. Jhd.
Modul Master: Literatur und Ästhetik II
Modul BA/LA: Literaturtheorie
Erste Sitzung: 13.10.15
Das Kolloquium dient zum einen der Vorstellung und Diskussion laufender Forschungs- und entstehender Abschlussarbeiten (Dissertation, BA- und MA-Arbeiten). Zum anderen wollen wir das Plagiat als literarisches Verfahren thematisieren. Während wir vor einigen Semestern, als mehrerewissenschaftliche Plagiate von Politikern in den Schlagzeilen standen, bereits die wissenschaftsethische Problematik besprochen haben, soll es diesmal um die produktive Rolle sowie ästhetische Aspekte von Plagiaten  im Bereich der (weit verstandenen) Literatur gehen.
Studenten, die in nächster Zeit bei mir Examen machen möchten, ist die Teilnahme dringend empfohlen.

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SoSe 2015

(VL) Poetik und Praxis dramatischer Gattungen

Mo. 10:15 - 11:45; Ort: Hörsaal E.22 (LuWu 2)
Erster Termin: Mi., 13.04.2015

Modul B.A./LA: Literatur und Gattungstheorie [FSQ integrativ]
Modul B.A./LA: Gattungen und Gattungstheorie (Dramentheorie) alte Ordn.
Modul B.A./LA: Literaturgeschichte. [17. Jh. bis zur Gegenwart]
Modul B.A./LA: Literaturgeschichte 17. bis 19. Jahrhundert (alte Ordn.)
Modul B.A./LA: Literaturgeschichte 19. Jh. bis zur Gegenwart (alte Ordn.)
Modul B.A./LA:  Literaturtheorie
Modul MA: Literaturtheorie, Poetologie und Ästhetik
Modul MA/LA: Literaturtheorie, Poetologie und Ästhetik (Vertiefungsmodul)
Modul MA: Literaturgeschichte
Modul MA/LA: Literaturgeschichte (Vertiefungsmodul)

Gattungsformen ermöglichen es literarischen Texten, bestimmte Erwartungen beim Publikum abzurufen oder auch sich davon abzusetzen. Für die Kontinuität der literaturgeschichtlichen Entwicklung sind sie  ebenso grundlegend wie für poetische Innovationen. Jeder  Literaturwissenschaftler muss daher typische Gattungsmerkmale sowie die Hauptstationen der Gattungsgeschichte kennen. Die Vorlesung führt in die Theorie und Geschichte der beiden wichtigsten dramatischen Gattungen –  Komödie und Tragödie – ein.
Zur vorbereitenden, begleitenden und nacharbeitenden Lektüre empfehle ich Franziska Schößler: Einführung in die Dramenanalyse. Unter Mitarb. von Christine Bähr und Nico Theisen. Stuttgart, Weimar: Metzler 2012. Für das Gattungsmodul kann in der Vorlesung ein Schein erworben werden (Klausur).

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WiSe 2014/15

Einführungsseminar Wiener Moderne

BA/LA Einführung in die germanistische Sprach- und  Literaturwissenschaft im europäischen Kontext. Einführung in die  Literaturwissenschaft

Mi 12–14 in ÜR B

Wien um 1900 gilt als ‚Labor der Moderne’. Die Literatur der Zeit stellt sich der Epochenproblematik, dass vertraute Konzepte bzw. Instrumente wie das Subjekt oder die Sprache erodieren. Daraus entstehen Texte, die zu den feinsinnigsten der deutschen Literatur zählen. Indem das Seminar in die Wiener Moderne einführt, übt es in den literaturwissenschaftlichen Umgang mit Texten ein, die stärker als  frühere (und viele spätere) die Basisannahmen der bürgerlichen Gesellschaft und unseres Alltagswissens herausfordern. Gemeinsam analysiert werden Dramen, Lyrik, Prosa und programmatische Texte von  Hofmannsthal, Schnitzler, Bahr u.a.
Zur Anschaffung und zum Einlesen empfohlen: Gotthart Wunberg (Hrsg.  unter Mitarb. von Johannes J. Braakenburg): Die Wiener Moderne. Literatur, Kunst und Musik zwischen 1890 und 1910. Stuttgart: Reclam 1981 (Universal-Bibliothek. 7742), € 16; Dagmar Lorenz: Wiener  Moderne. 2., aktual. u. überarb. Aufl. Stuttgart, Weimar: Metzler 2007  (Slg. Metzler. 290), € 14,95.

Erste Sitzung: 29.10.

VL Der Erste Weltkrieg: „Urkatastrophe“ auch für die Literatur?
Mo 12–14 in XIV (Löwengebäude)

  • BA/LA: Literaturgesch. 19. Jh. – Geg.
  • BA/LA: Literaturgesch. 17. Jh.bis zur Gegenwart
  • BA/LA: Literaturtheorie
  • BA/LA: Themen, Stoffe, Motive
  • MA (DSL, DLK): Literaturgeschichte + Vertiefungsmodul
  • MA (DSL, DLK): Themen, Stoffe, Motive
  • MA;Schlüsselthemen der Sprach- u. Literaturwiss.
  • MA: Lit.theorie, Poetologie u. Ästhetik + Vertiefungsmodul

Der Erste Weltkrieg gilt Historikern als „Urkatastrophe des 20.  Jahrhunderts“. Ob sich ihm eine so weitreichende Bedeutung auch in literarischer Hinsicht zumessen lässt, versucht die Vorlesung zu klären. Dabei wird es nicht hauptsächlich um begeisterte oder warnende, bellizistische oder pazifistische Stellungnahmen zu diesem neuartig opferreichen Krieg gehen, sondern um Wahrnehmungsveränderungen, die  womöglich eine Folge der Kriegserfahrung waren und nach neuartigen  Schreibverfahren verlangten, sowie um die Erschütterung der bürgerlichen  Daseinssicherheit, die nun zu einem beherrschenden Thema der Literatur  wurde. Besprochen werden Texte aller Gattungen; berücksichtigte Autoren  sind Trakl, Heym, Kästner, Thomas Mann, Jünger, Walter Flex, Remarque,  Arnold Zweig, Hofmannsthal u.a.
Erste Sitzung: 27.10.

Forschungskolloquium Neuere deutsche Literaturwissenschaft
Mo 16–18 Uhr im IZEA (Thomasius-Zimmer)
Forsch.koll. Lit.wiss. 17.-19. Jh. (MA), Forsch.koll. Lit.wiss. 19.-21. Jh. (MA), Literatur und Ästhetik II (MA KdA)
Wissenschaft lebt von neuen Entdeckungen, neuen Sichtweisen, auch  neuen Akteuren. Was neu und interessant ist, wollen wir sowohl mit Blick  auf aktuelle Tendenzen in der (Neueren deutschen Literatur-)  Wissenschaft als auch mittels einiger Vorträge von  Kolloquiumsteilnehmern (und Gästen) über ihre laufenden Forschungs- oder  Abschlussarbeiten diskutieren. Vorschläge für gemeinsame Lektüren sind  willkommen. Studenten, die in nächster Zeit bei mir Examen machen  möchten, ist die Teilnahme dringend empfohlen.
Erste Sitzung: 27.10.

Ringvorlesung Kulturen der Aufklärung. Historische Grundlagen aktueller Probleme
zus. mit D. Cyranka u. a.
Di. 10–12 Uhr im IZEA (Thomasius-Zimmer)
Module: Literaturgeschichte 17.-19. Jh. (BA/LA), Kulturelle Diskurse (MA)
Master Kulturen der Aufklärung: Einführungsmodul
Die Aufklärung ist die Epoche des take off der europäischen Moderne. Ihrer Grundlegungswirkung, die sie in allen gesellschaftlichen  Bereichen hatte, kann nur ein interdisziplinärer Zugang gerecht werden.  Daher tragen zehn Fächer zu dieser Ringvorlesung bei (Germanistik,  Anglistik, Romanistik, Allg. u. vergleich. Literaturwissenschaft,  Geschichte, Medizingeschichte, Philosophie, Theologie, Religionswissenschaft, Musikwissenschaft). Das 18. Jahrhundert wird  dabei besonders unter dem Blickwinkel der Transformation von Religiösem  und Rationalem betrachtet, und zwar so, dass die historischen  Problemlagen zugleich als Ausgangspunkte aktuell diskutierter Antworten  erscheinen. Als Einführung aus germanistischer Perspektive empfehle ich  Iwan-Michelangelo D'Aprile, Win­fried Siebers: Das 18. Jahrhundert. Zeitalter der Aufklärung. Berlin: Akademie 2008.
Beginn der Vorlesung: 14.10.

Lektüreseminar im Einführungsmodul „Kulturen der Aufklärung“
Di. 12–14 Uhr im IZEA (Thomasius-Zimmer)
Module: Kulturelle Diskurse (MA)
Master Kulturen der Aufklärung: Einführungsmodul
Beginn: 14. Oktober
Themen: ‚Kultur‘ – eine Erfindung der Aufklärung; Aufklärung als Lebensführung; Savoir vivre. Das Vorbild Frankreich; Gelehrsamkeit für  die Gesellschaft; Neue Impulse zur religiösen Lebensführung; Die Entstehung der Marktgesellschaft; Beispiel Buchmarkt; Geschichte als  Fortschritt; Die Entdeckung der Gefühle und der ‚neue Mensch‘ der Empfindsamkeit; Was ist Aufklärung?; Gab es die Aufklärung?; Weiterhin umstritten: Aktuelle Debatten um Aufklärung und Religions- oder Gesellschaftskritik.

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SoSe 2014

VL „Bretter, die die Welt bedeuten.“
Drama und Theater zwischen gesellschaftlichem Zweck und ästhetischer Freiheit    

Do 12-14 im Audimax – HS XXII

  • Literaturtheorie (BA/LA),
  • Literaturtheorie, Poetologie, Ästhetik (MA),
  • Literaturtheorie, Poetologie, Ästhetik- Vertiefungsmodul (MA/LA),
  • Literatur und Gattungstheorie -FSQ integrativ- (BA/LA),
  • Gattungen und Gattungstheorie - Dramentheorie- (BA/LA),
  • Literaturgeschichte 17. Jh. bis 19. Jahrhundert (BA/LA),
  • Literaturgeschichte (MA),
  • Literaturgeschichte-Vertiefungsmodul (MA, LA),
  • Literatur und Ästhetik II (MA ARW)

Welche Gattung bewegt ihre Rezipienten am stärksten und vermag sie am  besten auf ein Ziel hin zu lenken, das der Autor definiert? Drama und  Theater gelten gemeinhin als publikumsnähere Formen der Literatur und  ihrer Vermittlung als Epik und Lyrik. Immer wieder hat man ihnen daher  die Aufgabe zugewiesen, in die Gesellschaft hinein zu wirken, teils mit  moralischem, teils mit revolutionärem Impetus (Schiller, Wagner, Brecht,  Kroetz u.a.). Aufgekommen sind solche Versuche, die dramatische und  theatrale Kunst gesellschaftlich eingreifen zu lassen, freilich erst in  einer real späten Epoche der Theatergeschichte, als die öffentliche  Rolle des Theaters bereits eingeschränkt war zugunsten einer Bühne, die  als abgeschlossen gegen die Umwelt gedacht wird.
Die Vorlesung geht zurück in Epochen, in denen das Theater noch  öffentliche Angelegenheit war (antikes Athen, Barock), verfolgt dann die  Autonomisierung von Drama und Theater als Kunst (seit dem 18.  Jahrhundert), um schließlich verschiedene Versuche zu erörtern, die  „Bretter, die die Welt bedeuten“, wieder unmittelbarer mit dieser zu  verbinden. Zum Einlesen empfehle ich: Erika Fischer-Lichte: Kurze  Geschichte des deutschen Theaters. Tübingen, Basel: Francke 1993/99.

Seminar: Nicht-fiktionale Literatur    

Do 16-18 in ÜR A, Herweghstr. 96

• Literaturgeschichte 17. Jh. bis zur Gegenwart (BA/LA),
• Literaturgeschichte 19. bis zur Gegenwart (BA/LA),
• Literaturgeschichte (MA),
• Literaturgeschichte-Vertiefungsmodul (LA/MA),
Literaturtheorie, Poetologie, Ästhetik (MA),
Literaturtheorie, Poetologie, Ästhetik- Vertiefungsmodul (MA/LA),
• Literaturtheorie (BA/LA)

Zeichnen sich literarische Texte durchweg durch ihre Fiktionalität  aus? Ein solches Missverständnis ist verbreitet, übersieht jedoch, dass  es eine Reihe von Gattungen gibt, deren Texte nicht-fiktional und  gleichwohl literarisch sein können: die Autobiographie, ästhetische  Programme und Manifeste, Gelegenheitsgedichte, Reiseliteratur, Essays  u.a.m. Sind die Verfasser solche Autoren, die vor allem durch fiktionale  Texte bekannt sind, werden gerne auch Briefe, Tagebücher und Reden zu  ihrem literarischen Werk gerechnet; ebenso kann Geschichtsschreibung  Literatur sein. Wie man sieht, bildet nicht-fiktionale Literatur  keineswegs nur einen Randbereich. Für alle o.g. Gattungen werden im  Seminar Beispiele besprochen. Eine Leitfrage wird sein, welche Kriterien  Texte erfüllen müssen, um als literarisch zu gelten, obwohl sie nicht  fiktional sind.

Vorweg zu lesen sind: Schiller „Über das Erhabene“, Goethe „Dichtung  und Wahrheit“ (bis zum Ende des 2. Buchs), Büchner „Der Hessische  Landbote“, Nietzsche „Die Geburt der Tragödie“ (1. bis 15. Kap.), Thomas  Mann „Von deutscher Republik“, Stephan Wackwitz „Osterweiterung“ (1.  und 2. Essay), Ruth Klüger „weiter leben“ (bis einschließlich des  Kapitels „Auschwitz“). Im Seminar kommen noch kürzere Texte hinzu. Die  Kenntnis der genannten Texte wird in der ersten Sitzung (10.04.) in  einem kleinen Test überprüft – Teilnahme obligatorisch.

Forschungskolloquium Neuere deutsche Literaturwissenschaft    

Di 10-12 im IZEA, Thomasius-Zimmer

• Forschungskolloquium Literaturwissenschaft 17.-19. Jh. (MA),
• Literaturt und Ästhetik II (MA ARW),

Wissenschaft lebt von neuen Entdeckungen, neuen Sichtweisen, auch  neuen Akteuren. Was neu und interessant ist, wollen wir sowohl mit Blick  auf aktuelle Tendenzen in der (Neueren deutschen Literatur-)  Wissenschaft als auch mittels einiger Vorträge von  Kolloquiums­teil­nehmern (und Gästen) über ihre laufenden Forschungs-  oder Abschlussarbeiten diskutieren. Vorschläge für gemeinsame Lektüren  sind willkommen. Studenten, die in nächster Zeit bei mir Examen machen  möchten, ist die Teilnahme dringend empfohlen.

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WiSe 2013/14

VL Funktionen der Literatur im kommunikativen/kulturellen Gedächtnis  Mi 12-14 in Mel XX

  • Literaturtheorie (BA/LA)
  • Lit.theorie, Poetologie, Ästhetik (MA),
  • • Lit.theorie, Poetologie, Ästhetik- Vertiefungsmodul (MA/LA),
  • Themen, Stoffe, Motive (BA/LA/MA),
  • Themen, Stoffe, Motive - Vertiefungsmodul (LA Gym),
  • Lit.geschichte (MA),
  • Lit.geschichte-Vertiefungsmodul (MA, LA)

Erinnerung ist nicht allein eine individuelle Kompetenz, sondern auch  eine gesellschaftliche Leistung. Jan Assmann (Das kulturelle  Gedächtnis, 1992) bestimmt sogar ‚Kultur‘ insgesamt als  institutionalisiertes Gedächtnis eines Kollektivs mit wissenssichernder  und normgebender Funktion. Die Literatur bildet ein Medium des  ‚kulturellen Gedächtnisses‘ und ebenso des ‚kommunikativen  Gedächtnisses‘ (in dem sich eine Kommunikationsgemeinschaft über  Selbsterlebtes verständigt). Diese Konzepte, die entscheidend zur  Erweiterung der Literaturwissenschaft zur Kulturwissenschaft beitragen  haben, werden in der Vorlesung mit dem Ziel vorgestellt, den  spezifischen Beitrag des Literarischen schärfer als üblich zu  profilieren. Leitfragen sind: Was folgt daraus, wenn es literarische  Texte sind, die als Speicher kulturellen Wissens fungieren oder  Gedächtnisprozesse inszenieren und gegebenenfalls problematisieren, und  wie verhalten sich bestimmte literarische Formen zu bestimmten  Gedächtnisleistungen? Neben dem meist privilegierten Erinnern rückt die  Vorlesung auch das Vergessen als eine Leistung des Gedächtnisses in den  Blick. An Beispieltexten werden die griechischen Anfänge der  abendländischen Literatur und vor allem deutschsprachige Texte vom  Spätmittelalter bis zur Gegenwart behandelt.Zur ersten Einführung  empfehle ich: Aleida Assmann: Erinnerungsräume. Formen und Wandlungen  des kulturellen Gedächtnisses. München: Beck 1999 (und weit. Aufl.), S.  12–23, als Überblick Astrid Erll, Ansgar Nünning (Hrsg.): Gedächtnis-konzepte  der Literaturwissenschaft. Theoretische Grundlegung und  Anwendungsperspektiven. Unter Mitarb. von Hanne Birk u. Birgit Neumann.  Berlin, New York: de Gruyter 2005.

VL Klassik und Nation. Entstehung und Bestand eines Sinnstiftungskomplexes  Do 12-14 in Mel XX

• Lit.gesch. 17.-19. Jh. (BA/LA),
• Lit.gesch. 19.-21. Jh. (BA/LA),
• Lit.gesch. (MA),
• Lit.geschichte-Vertiefungsmodul (LA/MA),
• Kulturelle Diskurse (MA),
• Schlüsselthemen (MA/LA Gym),
• Literatur und Ästhetik II (MA ARW)

Zum Konzept ‚Literatur‘ gehört regelmäßig der Bezug auf eine  ‚Klassik‘, in der die besten und daher vorbildlichen Autoren und Texte  geballt auftreten. Die neuzeitlichen Literaturen Europas erkennen solche  Klassiken zunächst im antiken Rom und Griechenland, bemühen sich aber  auch energisch darum, eine eigene Klassik zu schaffen. Dabei sehen sie  sich im Wettbewerb sowohl mit den ‚Alten‘ als auch mit den anderen  Nationen. ‚Klassik‘ ist also ein Konzept des nationalen  Selbstwertgefühls. In jüngerer Zeit ist es deswegen bezweifelt worden;  trotzdem hat es seine Funktion für das öffentliche Reden über Literatur  keineswegs eingebüßt. Die Vorlesung verfolgt die Entstehung der (von den  Weimarer Autoren um 1800 gebildeten) ‚deutschen Klassik‘ im Wettbewerb  vor allem mit den französischen Klassikern, zeichnet deren  kulturpolitische Funktion bis heute nach und mündet in die Frage: Wozu  noch Klassiker?Nützlich zum Einlesen: Hans-Joachim Simm (Hrsg.): Literarische Klassik. Ffm 1988 (suhrkamp taschenbuch materialien. 2084).

Seminar: Resonanzen. Literatur als Medium subjektiver Welterfahrung  Do 16-18 Herweghstr. 96, ÜR A

• Literaturtheorie (BA/LA),
• Literaturtheorie, Poetologie, Ästhetik (MA),
• Literaturtheorie, Poetologie, Ästhetik- Vertiefungsmodul (MA/LA),
• Themen, Stoffe, Motive (BA/LA/MA),
• Themen, Stoffe, Motive - Vertiefungsmodul (LA Gym),
• Literaturgeschichte (MA), Literaturgeschichte-Vertiefungsmodul (LA/MA),
• Schlüsselthemen (MA/LA Gym)

Das Gefühl der Getragenheit, des Aufgehobenseins in einer  antwortenden (Um-)Welt gehört ebenso zu den menschlichen  Grunderfahrungen wie das Gefühl des Fremd- und Ausgesetzt–seins in einer  indifferenten oder feindlichen Welt. In der Literatur finden sich diese  Grundmodi immer wieder thematisiert, gestaltet und moderiert. Dabei  bringt Literatur Geworfen- oder Getragensein nicht allein durch die  narrative Entfaltung modellhafter Geschichten oder lyrische Evokation  zum Ausdruck. Vielmehr erzeugt sie Resonanzerfahrungen vor allem auch  ästhetisch, d.h. durch ihre spezifischen Formen. Das Seminar geht  dem besonderen Gestaltungspotential der Literatur für solche Erfahrungen  nach, um zugespitzt zu fragen, ob Literatur wesentlich die Funktion  hat, Resonanzerfahrungen zu vermitteln. Behandelt werden literarische  Texte vom Barock bis zur Gegenwart, nicht zuletzt Gedichte. Vorbereitend  zu lesen ist: Die Leiden des jungen Werthers von Goethe sowie Hartmut  Rosa: Geworfen oder getragen? Subjektive Weltbeziehungen und moralische  Landkarten. In: ders.: Weltbeziehungen im Zeitalter der Beschleunigung.  Umrisse einer neuen Gesellschaftskritik. Berlin 2012 (stw. 1977), S.  374–413. Bitte studieren Sie beide Texte bereits vor Seminarbeginn. Die  Textkenntnis wird in der ersten Sitzung (10.10.) in einem kleinen Test überprüft – Teilnahme obligatorisch.

Ringvorlesung Aufklärung – Religion – Wissen. Historische Grundlagen aktueller Probleme zus. mit D. Cyranka u. a  Di. 10-12 Uhr im IZEA (Thomasius-Zimmer)

• Literaturgeschichte 17.-19. Jh. (BA/LA),
• Kulturelle Diskurse (MA),
• Master Aufklärung – Religion – Wissen: Einführungsmodul (MA)

Die Aufklärung ist die Epoche des take off der europäischen Moderne.  Ihrer Grundlegungswirkung, die sie in allen gesellschaftlichen Bereichen  hatte, kann nur ein interdisziplinärer Zugang gerecht werden. Daher  tragen zehn Fächer zu dieser Ringvorlesung bei (Germanistik, Anglistik,  Romanistik, Allg. u. vergleich. Literaturwissenschaft, Geschichte,  Medizingeschichte, Philosophie, Theologie, Religionswissenschaft,  Musikwissenschaft). Das 18. Jahrhundert wird dabei besonders unter dem  Blickwinkel der Transformation von Religiösem und Rationalem betrachtet,  und zwar so, dass die historischen Problemlagen zugleich als  Ausgangspunkte aktuell diskutierter Antworten erscheinen. Als Einführung  aus germanistischer Perspektive empfehle ich Iwan-Michelangelo D'Aprile, Winfried Siebers: Das 18. Jahrhundert. Zeitalter der Aufklärung. Berlin: Akademie 2008.Beginn der Vorlesung: 8.10.13

Lektürekurs  Di. 12-14 Uhr im IZEA (Thomasius-Zimmer)

  • Einführungsmodul Aufklärung – Religion – Wissen (MA)
  • Kulturelle Diskurse      (MA)
  • Themen, Stoffe und      Motive (MA, LA)

Das Seminar vertieft die Ringvorlesung durch die gemeinsame Lektüre  ‚klassischer‘ Texte des 18. Jahrhunderts, der Aufklärungsrezeption sowie  der Aufklärungsforschung. Die Teilnahme ist aber auch unabhängig von  der Vorlesung möglich.

Forschungskolloquium Neuere deutsche Literaturwissenschaft  Di 16-18 im IZEA, Thomasius-Zi.

• Forsch.koll. Lit.wiss. 17.-19. Jh. (MA),
• Forsch.koll. Lit.wiss. 19.-21. Jh. (MA),
• Literatur und Ästhetik II (MA ARW)

Wissenschaft lebt von neuen Entdeckungen, neuen Sichtweisen, auch  neuen Akteuren. Was neu und interessant ist, wollen wir sowohl mit Blick  auf aktuelle Tendenzen in der (Neueren deutschen Literatur-)  Wissenschaft als auch mittels einiger Vorträge von  Kolloquiumsteilnehmern (und Gästen) über ihre laufenden Forschungs- oder  Abschlussarbeiten diskutieren. Vorschläge für gemeinsame Lektüren sind  willkommen. Studenten, die in nächster Zeit bei mir Examen machen  möchten, ist die Teilnahme dringend empfohlen. Erste Sitzung: 15.10.13

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SoSe 2013

VL Poetik und Praxis dramatischer Gattungen
Mi 12-14 in Mel XX
Module:

  • Gattungen und Gattungstheorie - Dramentheorie (BA/LA),
  • Literaturtheorie (BA/LA),
  • Literaturgeschichte (MA),
  • Literaturgeschichte-Vertiefung (MA/LA,
  • Literaturtheorie Poetologie, Ästhetik (MA),
  • Literaturtheorie Poetologie, Ästhetik-Vertiefung (MA/LA)

Gattungsformen ermöglichen es literarischen Texten, bestimmte Erwartungen beim Publikum abzurufen oder auch sich davon abzusetzen. Für die Kontinuität der literaturgeschichtlichen Entwicklung sind sie ebenso grundlegend wie für poetische Innovationen. Jeder Literaturwissenschaftler muss daher typische Gattungsmerkmale sowie die Hauptstationen der Gattungsgeschichte kennen. Die Vorlesung führt in die Theorie und Geschichte der beiden wichtigsten dramatischen Gattungen – Komödie und Tragödie – ein.Zur vorbereitenden, begleitenden und nacharbeitenden Lektüre empfehle ich Franziska Schößler: Einführung in die Dramenanalyse. Unter Mitarb. von Christine Bähr und Nico Theisen. Stuttgart, Weimar: Metzler 2012. Für das Gattungsmodul kann in der Vorlesung ein Schein erworben werden (Klausur).Wegen meiner Gastprofessur in Paris beginnt die Vorlesung erst am 24.04.

VL Literatur in Schwellenzeiten. Die Jahrhundertwenden von 1700, 1800, 1900 und 2000
Do 10-12 in Mel XX   
Module:

  • Literaturgeschichte 17.-19. Jh. (BA/LA),
  • Literaturgeschichte 19. Jh. bis zur Gegenwart (BA/LA),
  • Literaturgeschichte (MA),
  • Literaturgeschichte-Vertiefungsmodul (MA/LA),
  • Literaturtheorie (BA/LA),
  • Kulturelle Diskurse (MA),
  • Schlüsselthemen der Sprach- und Literaturwissenschaft (MA/LA)

Zu den Kennzeichen der im 18. Jahrhundert einsetzenden westlichen Moderne gehört das Denken im Modus der ‚Geschichte’. Alles als prozessförmig zu verstehen und seinen Sinn von der jeweiligen Stellung im Prozess der Geschichte her zu bestimmen gehört seitdem zu den Selbstverständlichkeiten des gesellschaftlichen wie des individuellen Selbstverständnisses. Die Literatur hat daran auf zwei grundlegende Weisen Anteil: zum einen indem ihre Geschichten Muster zur Verfügung stellen, in denen ‚reale’ Geschichtsverläufe konfiguriert und interpretiert werden, zum anderen indem sie als Experimentierfeld für die Auffassung und Deutung von Geschichte fungiert – beispielsweise kann Geschichte im Drama als tragisch oder als versöhnt gedeutet werden; erzähltechnisch kann sie alternativ als ‚realistische’ Abbildung oder als imaginative Konstruktion ausgegeben werden. Geschichte ist, wie man zuspitzend sagen kann, einerseits genuin durch literarische Techniken bedingt und wird andererseits laufend in literarischen Verfahren reflektiert.Die Vorlesung geht diesem doppelten Verwiesensein der Geschichte auf die Literatur in vier Stationen nach, beginnend bei der Entstehung des modernen Geschichtsdenkens an der Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert. Ihre Zielperspektive wird von der Frage markiert, wie viel kulturelle Kraft die moderne, als kontinuierlicher Prozess gedachte Geschichte in der Gegenwart noch hat bzw. in der Literatur zeigt.Wegen meiner Gastprofessur in Paris beginnt die Vorlesung erst am 25.04.

Seminar: Richard Wagner: Dichtung und Drama.Eine literaturwissenschaftliche Annäherung zum 200. Geburtstag
Do 16-18 im ÜR A
Module:

  • Literaturgeschichte 19. Jh. bis zur Gegenwart (BA/LA),
  • Literaturtheorie, Poetologie, Ästhetik (MA),
  • Literaturtheorie, Poetologie, Ästhetik-Vertiefungsmodul(MA/LA),
  • Literaturtheorie (BA/LA),
  • Literaturgeschichte (MA),
  • Literaturgeschichte-Vertiefung (MA/LA)

Umfassend ist der Anspruch, den Richard Wagner mit seinem Werk erhob, auch in der Hinsicht, dass seine Musikdramen eine Art Summe der Weltliteratur zu ziehen versuchen. Stofflich und motivisch schöpfen sie aus der antiken Tragödie, der germanischen Heldensage, der mittelalterlichen Ritterepik sowie der frühneuzeitlichen Meisterdichtung; ästhetisch basieren sie auf Wagners intensiver Auseinandersetzung mit der Kunsttheorie der Weimarer Klassik. Erstaunlicherweise hat ihre internationale Wirkung diesen hybriden Anspruch sogar eingelöst: Rezeptionsgeschichtlich sind Wagners Musikdramen als bedeutendster deutscher Beitrag zur Weltliteratur nach Goethe einzuschätzen. Gleichwohl hat sich die Literaturwissenschaft wenig mit ihnen beschäftigt – in Reaktion wohl auch auf die politische Instrumentalisierung Wagners im Nationalsozialismus. Wagners 200. Geburtstag bietet nun die Gelegenheit, sein Werk stärker als üblich als Teil der Literaturgeschichte zu begreifen.Ich empfehle, mindestens eine der vielen aktuellen Wagner-Inszenierungen zu besuchen. In der Oper Halle wird Der Ring des Nibelungen am 3., 5., 7. und 9. März zyklisch aufgeführt, während der Vorlesungszeit aber leider nicht mehr.Bitte studieren Sie die Texte der Meistersinger von Nürnberg, des Rings des Nibelungen sowie des Parsifal bereits vor Seminarbeginn. Zur Anschaffung empfehle ich die kommentierten Textausgaben des Atlantis-Musikbuch-Verlages. Die Textkenntnis wird in der Sitzung in einem kleinen Test überprüft – Teilnahme obligatorisch.

Forschungskolloquium: Historisierung und Subjektkonfiguration II
Di 10-12 im IZEA, Thomasius-Zi.
Module:

  • Forschungskolloquium Literaturwissenschaft 17.-19. Jh. (MA),
  • Literatur und Ästhetik II (MA ARW)

Wie üblich dient das Forschungskolloquium dazu, im Entstehen befindliche Abschlussarbeiten und Dissertationen der Teilnehmer (und vereinzelt auch von auswärtigen Gästen) vorzustellen. Darüber hinaus wird das Thema aus dem Doktorandenkolloquium des Wintersemesters weiter diskutiert. ‚Historisierung‘ sei dabei als Versuch verstanden, durch die Einsicht in das Gewordensein aller Verhältnisse und Geltungsansprüche Distanz und somit Offenheit für Neues zu gewinnen und dies mit der Formulierung von Zielen für das eigene Handeln in einem Horizont sinnvoller geschichtlich-sozialer Entwicklung zu verbinden. Zur ‚Subjektkonfiguration‘ trägt dies bei, wenn das Wesen und die Individualität jedes Einzelnen als vom Lebens- und Geschichtsprozess bedingt gedacht werden. In das Kolloquium einbezogen werden zwei Workshops mit Prof. Dr. Karen Feldman (Berkeley) und Prof. Dr. Peter Fritzsche (Chicago), die im Sommersemester Kollegiaten des Landesforschungsschwerpunktes „Aufklärung – Religion – Wissen“ sein werden.Wegen meiner Gastprofessur in Paris findet die erste Sitzung am 23.04. statt.

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WiSe 2012/13

  • VL Goethe
    Do 12-14 in Mel XX
    Beginn: 11.10.2012

Module:
Literaturgeschichte  17. bis 19. Jh. (BA/MA/LA),
Literaturtheorie (BA/LA),
Literaturgeschichte  (MA),Literatur und Ästhetik II (MA ARW),
Literaturtheorie, Poetologie, Ästhetik (MA)
Themen, Stoffe und Motive (BA/MA/LA)

Goethe ist der – heute kaum noch bestrittene – Spitzenautor der  deutschen Literatur. Diesen Rang verdankt er nicht nur seiner  einzigartig ausdauernden, sich über mehr als 60 Jahre erstreckenden  Schaffenskraft, sondern mehr noch seiner Fähigkeit, immer wieder neue  Maßstäbe zu setzen und sowohl sich als auch die Leistungen und  Erwartungen der Zeitgenossen zu überbieten. Goethe hat den Deutschen  mehrfach eine ‚neue Sprache‘ gegeben, sei mit der Gefühlsemphase seiner  Sturm-und-Drang-Werke, sei es mit der souveränen  Reflexion der „Iphigenie“, sei es mit der modernen Archaik des „Faust“,  sei es… – hier wäre noch einiges anfügen, was dann in der Vorlesung  geschehen soll. Die Vorlesung kann Goethes unerschöpfliches Werk  selbstverständlich nur in Ausschnitten vorstellen, doch werden alle  Gattungen und Schaffensperioden zur Sprache kommen.

Als gut lesbare und zuverlässige Einführung empfehle ich Karl Otto  Conrady: Goethe. Leben und Werk. 1982 u.ö. (derzeit nicht im Buchhandel,  aber antiquarisch leicht und preiswert zu erwerben).

  • Einführungsseminar Wiener Moderne
    Do 16-18 in der Herweghstr., ÜR A
    Beginn: 11.10.2012

Modul:
Einführung in die germanistische Literaturwissenschaft (BA/LA)

Wien um 1900 gilt als ‚Labor der Moderne’. Die Literatur der Zeit  stellt sich der Epochenproblematik, dass vertraute Konzepte bzw.  Instrumente wie das Subjekt oder die Sprache erodieren. Daraus entstehen  Texte, die zu den feinsinnigsten der deutschen Literatur zählen. Indem  das Seminar in die Wiener Moderne einführt, übt es in den  literaturwissenschaftlichen Umgang mit Texten ein, die stärker als  frühere (und viele spätere) die Basisannahmen der bürgerlichen  Gesellschaft und unseres Alltagswissens herausfordern. Gemeinsam  analysiert werden Dramen, Lyrik, Prosa und programmatische Texte von  Hofmannsthal, Schnitzler, Bahr u.a.

Zur Anschaffung und zum Einlesen empfohlen: Gotthart Wunberg (Hrsg.  unter Mitarb. von Johannes J. Braakenburg): Die Wiener Moderne.  Literatur, Kunst und Musik zwischen 1890 und 1910. Stuttgart: Reclam  1981 (Universal-Bibliothek. 7742), € 16; Dagmar Lorenz: Wiener  Moderne. 2., aktual. u. überarb. Aufl. Stuttgart, Weimar: Metzler 2007  (Slg. Metzler. 290), € 14,95.

  • S Klassik-Kolleg 2012: Illusion und Tragik. Schillers inszenierte Geschichte
    Blockseminar 22.–26.10. in Weimar zusammen mit StudentInnen der Universität Paris IV-Sorbonne (Prof. Dr. Gérard Laudin) und der Universität Jena (Jun.-Prof. Dr. Nina Birkner)
    obligator. Vorbesprechung am 15.10., 10–12 Uhr in der Herweghstr.,ÜR B

Module:
Lit.gesch. 17. bis 19. Jh. (BA/MA),
Lit.gesch. (MA),
Lit.theorie, Poetologie, Ästhetik (MA),
Kulturelle Diskurse (MA),
Schlüsselthemen (MA/LA Gymn),
Themen, Stoffe, Motive (BA/MA),
Literaturtheorie (Vertiefungsmodul MA/LA Gym),
Literatur und Ästhetik II (MA ARW),
Wissen (MA ARW)

Unter den Weimarer Klassikern gilt Schiller seit jeher als „Dichter  der Geschichte“. In der Tat erproben seine Dramen immer neue Modelle des  geschichtlichen Prozesses. Seine dazwischen entstandene Historiographie  führt zudem auf eine seinerzeit neuartige Weise vor, wie sich  Geschichte erzählen und dadurch erklären lässt. Gleichwohl werden  Schillers historiographische und dramatische Gestaltungen von Geschichte  selten im Zusammenhang behandelt. Hier setzt das Klassik-Kolleg 2012 an, indem es einen Bogen spannt vom ersten Versdrama Don Karlos (1787) bis zum letzten Dramenfragment Demetrius und auch die Rezeption von Schillers Geschichtsinszenierungen in  Kleists wenig später entstehender Dramatik sowie auf der Bühne des 19.  Jahrhunderts berücksichtigt. Im Zentrum steht Schillers größtes und  geschichtsbildlich ergiebigstes Drama, die Wallenstein-Trilogie (1798/99). Sie soll ebenso in ihren Bezügen zu Schillers stofflich entsprechender Historiographie, der Geschichte des dreyßigjährigen Kriegs (1791-93), analysiert werden wie Don Karlos im Zusammenhang mit der Geschichte des Abfalls der vereinigten Niederlande (1788).

Wesentlich neu an Schillers dramatischer wie historiographischer  Gestaltung von Geschichte ist seine Einsicht, dass diese nicht objektiv  gegeben ist, sondern durch ästhetische Formung konstituiert wird. Bei  Schiller ist Geschichte etwas, das erst durch – zugleich retrospektive und vergegenwärtigende – Inszenierung entsteht. Dieser Gemachtheit  (Poietizität) der dargestellten Geschichte korrespondiert auf der Ebene  der in der Geschichte handelnden Akteure das Bestreben, den Verlauf des  Geschehens zum eigenen Vorteil zu lenken (und insofern ‚Geschichte zu  machen‘). In Schillers Texten erweist sich dieses Bestreben jedoch  regelmäßig als illusionär, denn die Interessen der verschiedenen Akteure  verflechten sich in einer so komplexen Weise, dass sie unbeherrschbar  werden. Gleichsam ‚über‘ den Akteursinteressen entsteht so eine  Eigendynamik des geschichtlichen Prozesses, der die Figuren, die  selbständig zu handeln versuchen, tragisch zum Opfer fallen. Ob dem  übergeordneten Geschichtsprozess zugleich ein ‚höherer Sinn‘ innewohnt,  ist in der Schiller-Interpretation seit jeher umstritten und wird im Kolleg zu diskutieren sein.

Das Kolleg wird organisatorisch und finanziell durch die Klassik  Stiftung Weimar unterstützt. Nach den Seminarsitzungen besuchen wir  gemeinsam die Weimarer Dichterhäuser, die Anna-Amalia-Bibliothek  sowie voraussichtlich eine Theatervorstellung. Als Eigenbeteiligung  sind € 40 für die Pausen- und Mittagsverpflegung sowie das  Abschlussabendessen zu zahlen. Aus Halle können sieben StudentInnen  teilnehmen. Verbindliche Anmeldung (mit Zahlung der Eigenbeteiligung bei  Frau Reinhardt) bis spätestens zum 30. September – wer zuerst kommt,  ist dabei! Das Seminarprogramm, eine Literaturliste und Material sind  über Stud.IP abrufbar.

  • Doktorandenkolloquium „Historisierung und Subjektivität“
    zus. mit Prof. Dr. Jörg Dierken (Theol. Fak.)
    Mo 16-18 (14-täglich) im IZEA, Thomasius-Zi.
    Beginn: 15.10.2012

Modul:
Forschungskolloquium Literaturwissenschaft  17.-19. Jh. (MA)

‚Historisierung’ und ‚Subjektivität‘ sollen als zwei  charakteristische Dimensionen von Aufklärungspraktiken diskutiert  werden. ‚Historisierung‘ meint dabei, durch die Einsicht in das  Gewordensein von normativen Erwartungen und Geltungsansprüchen Distanz  und Offenheit für Neues zu gewinnen und dies mit der Formulierung von  Zielen für das eigene Handeln in einem Horizont sinnvoller  geschichtlich-sozialer Entwicklung zu verbinden. ‚Subjektivität‘  steht dafür, die Erfahrung, Teilhabe und Selbstbestimmung der Einzelnen  als unhintergehbar anzuerkennen, ohne damit weitere Bildung,  Verfeinerung und Selbsteinsicht abzuweisen. Das Kolloquium steht allen  offen, die an einer auf dem skizzierten Feld angesiedelten  Qualifikationsschrift arbeiten. Persönliche Anmeldung erbeten!

  • Ringvorlesung Aufklärung – Religion – Wissen.
    Historische Grundlagen aktueller Probleme zus. mit D. Cyranka u. a. Di. 10-12 Uhr im IZEA (Thomasius-Zimmer)
    Beginn: 09.10.2012

Module:

Literaturgeschichte 17.-19. Jh. (BA/LA),
Kulturelle Diskurse (MA),
Master Aufklärung – Religion – Wissen: Einführungsmodul

Die Aufklärung ist die Epoche des take off der europäischen  Moderne. Ihrer Grundlegungswirkung, die sie in allen gesellschaftlichen  Bereichen hatte, kann nur ein interdisziplinärer Zugang gerecht werden.  Daher tragen elf Fächer zu dieser Ringvorlesung bei (Germanistik,  Anglistik, Romanistik, Allg. u. vergleich. Literaturwissenschaft,  Geschichte, Medizingeschichte, Philosophie, Theologie,  Religionswissenschaft, Musikwissenschaft sowie Medien- und  Kommunikationswissenschaft). Das 18. Jahrhundert wird dabei besonders  unter dem Blickwinkel der Transformation von Religiösem und Rationalem  betrachtet, und zwar so, dass die historischen Problemlagen zugleich als  Ausgangspunkte aktuell diskutierter Antworten erscheinen. Als  Einführung aus germanistischer Perspektive empfehle ich Iwan-Michelangelo D'Aprile, Win­fried Siebers: Das 18. Jahrhundert. Zeitalter der Aufklärung. Berlin: Akademie 2008.

  • Forschungskolloquium
    Di 16-18 im IZEA, Thomasius-Zi.
    Beginn: 16.10.2012

Modul:
Forschungskolloquium Literaturwissenschaft  17.-19. Jh. (MA),
Literatur und Ästhetik II (MA ARW)

Wissenschaft lebt von neuen Entdeckungen, neuen Sichtweisen, auch  neuen Akteuren. Was neu und interessant ist, wollen wir sowohl mit Blick  auf aktuelle Tendenzen in der (Neueren deutschen Literatur-)  Wissenschaft als auch mittels einiger Vorträge von  Kolloquiumsteilnehmern (und Gästen) über ihre laufenden Forschungs- oder  Abschlussarbeiten diskutieren. Vorschläge für gemeinsame Lektüren sind  willkommen. Studenten, die in nächster Zeit bei mir Examen machen  möchten, ist die Teilnahme dringend empfohlen

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SoSe 2012

  • Vorlesung: Was leistet Literatur?
    Do 10 -12 in Mel XX
    Beginn: 12.04.2012

Module
Literaturgeschichte 17. - 19. Jhd. (BA/LA)
Lit.geschichte, (MA)
Lit.geschichte - Vertiefungsmodul (MA/LA Gym)
Literaturtheorie (BA/LA)
Literaturtheorie, Poetologie u. Ästhetik (MA)
Literaturtheorie, Poetologie u. Ästhetik - Vertiefung (MA/(LA Gym)
Schlüsselthemen der Sprach- u. Lit. wiss. (MA/LA Gym)
Pflichtmodul Literatur und Ästhetik II (MA ARW)

Literatur  soll nützen und erfreuen, heißt es bereits bei Horaz. Lange Zeit hat  man diese Maxime als Belehrung und Unterhaltung ausbuchstabiert. In der  Formierungsphase der Moderne (dem 18. Jahrhundert) werden der Literatur  hingegen komplexere Aufgaben zugewiesen: Seitdem soll sie Selbstbildung  ermöglichen und Weltbilder problematisieren, damit das moderne Subjekt  ebenso wie die moderne Gesellschaft mit ihrem konstitutiven Sinndefizit  zurechtkommen. Diese Leistung wird der Literatur zugemutet, obwohl ihr  zur selben Zeit erstmals Autonomie zugeschrieben wird. Ihre  künstlerische Unabhängigkeit von gesellschaftlichen Anforderungen gilt  sogar als Voraussetzung dafür, dass sie eine solche Leistung für die  Gesellschaft erbringen kann.

Die Vorlesung wird diesen Wandel  anhand einer Reihe von Textanalysen mit Berücksichtigung der jeweiligen  Entstehungs- und Wirkungsumstände verfolgen; die ausgewählten Texte  stammen von Gottsched, Lessing, Klopstock, Goethe, Schiller u. a, so  dass die Vorlesung zugleich als Einführung in die deutsche Literatur vom  späten 17. bis zum frühen 19. Jahrhundert dient. Zur vorbereitenden  bzw. begleitenden Lektüre empfehle ich Karl Eibl: Die Entstehung der  Poesie. Ffm, Lpz 1995.

  • Seminar: S Geld oder Leben. Literarische Verhandlungen einer immer aktuellen Frage
    Do 16-18 im Institut, Herweghstr. 96, ÜR B
    Beginn 12.04.2012

Module
Kulturelle Diskurse (MA)
Schlüsselthemen (MA/LA Gym)
Themen, Stoffe, Motive (BA/LA/MA)

In  der Literatur steht das Geld meist für niedere Interessen, denen  moralische Werte oder ästhetische Valeurs entgegengesetzt werden, sowie  für die Verführung zu einem falschen Leben: „Nach Golde drängt, / Am  Golde hängt / Doch alles. Ach wir Armen!“ seufzt Gretchen im Faust.  Gleichwohl spielen ökonomische Fragen auch in der Literatur – und  besonders in den ‚niederen’ Gattungen Komödie und Roman – eine Rolle  bzw. entwerfen literarische Texte ihre eigenen ökonomischen Modelle (sei  es der Belohnung erwiesener Tugend, der unaufhaltsamen Dekadenz oder  einer märchenhaften Beschenkung). Und noch in einer zweiten Hinsicht ist  Geld kein literarisches Motiv oder Thema wie jedes andere. Denn mit dem  Geld ist die Frage der Geltung verknüpft, die sich auch der Literatur  stellt: Beide Medien geben – durchaus unsichere – Wertversprechen. Eine  zweite, historisch und systematisch zu verfolgende Leitfrage des  Seminars lautet daher: Wie verhalten sich die Wertversprechen einerseits  des Geldes, andererseits der Literatur zueinander? Im Seminar gelesen  werden Texte verschiedener Gattungen vom 17. Jahrhundert bis zur  Gegenwart.

Zur allerersten Einführung empfehle ich Jochen Hörisch:  Die Lesbarkeit von Welt und Geld. In: ders.: Kopf oder Zahl. Die Poesie  des Geldes. Ffm 1996 u.ö. (es. 1998), S. 53-71.

  • Seminar: Orte der Literatur. Autoren aus/in Mitteldeutschland
    20.4. und 27.4., jeweils 10-12; Herweghstr. 96, ÜR C
    Exkursionen: 1.6., 8.6. und 13.7., jeweils 8-18

Module
Literaturgeschichte 17. bis 19. Jh. (BA/MA)
Literaturgeschichte (MA)
Literaturgeschichte –  Vertiefungsmodul (MA/LA Gym)
Lit.theorie, Poetologie und Ästhetik (MA)
Lit.theorie, Poetologie und Ästhetik u. Vertiefungsmodul (MA), (LA Gym)
Pflichtmodul Literatur und Ästhetik. II (MA ARW)

Das Kraftzentrum der deutschen Literatur liegt im 18. Jahrhundert im Gebiet der heutigen Bundesländer Sachsen-Anhalt,  Sachsen und Thüringen. Hier leben und schreiben die meisten wichtigen  Autoren, sei es in der bürgerlichen Universitätsstadt Leipzig, in der  Musenhofstadt Weimar oder in kleineren Orten wie Gleims Halberstadt. Das  Hauptseminar geht den Gründen für diese Kulmination literarischer  Produktivität gerade in unserer Gegend nach und führt damit zugleich in  eine Epoche enormen kulturellen Aufschwungs ein. In drei Exkursionen  wollen wir eine Auswahl von derartigen ‚Orten der Literatur’ bereisen,  auch mit Blick darauf, wie sich solche Exkursionen in den  Schulunterricht einbauen ließen. Teilnahmescheine können durch Übernahme  eines Kurzreferats erworben werden, das möglichst ‚vor Ort’ gehalten  werden soll. Zur ersten Information vgl. Jens-Fietje Dwars (Hrsg.): Dichter-Häuser in Sachsen-Anhalt. Bucha 1999, S. 104-217.

  • Kolloqium: Forschungskolloquium Performativität
    Di 16 - 18 im IZEA, Thomasius-Zi.
    Beginn: 17.04.12

Module
Forschungskolloquium m. Schwerpunkt Lit.wiss. 17.-19. Jh. (MA)
Pflichtmodul Literatur und Ästhetik II (MA ARW)

Seit  einigen Jahren ist Performativität zu einem Schlüsselbegriff der  Literatur- und Kulturwissenschaften avanciert. Sein Reiz liegt darin,  dass er nicht vermeintlich feststehende Strukturen in den Blickpunkt  rückt, sondern die immer wieder neue Erzeugung von Bedeutung in  konkreten Aussage- und Darstellungsakten. In gemeinsamer Lektüre wollen  wir uns mit dem Performativitätsbegriff vertraut machen und seinen  möglichen Nutzen diskutiert (zur ersten Information vgl. den Artikel in  Nünnings Lexikon der Literatur- und Kulturtheorie, neuere  Auflagen). Wie üblich wird daneben über laufende Forschungs- oder  Abschlussarbeiten von Kolloquiumsteilnehmern (und Gästen) berichtet.  Vorschläge fürs Programm werden in der ersten Sitzung gemacht und  angenommen. Dringend empfohlen wird der Besuch des Kolloquiums allen,  die im Sommer- oder folgenden Wintersemester bei mir Examen ablegen  möchten.

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WiSe 2011/12

Vorlesung: Der historische Roman. Von der Goethezeit bis zur Gegenwart

Do. 12-14 Uhr, Hörsaal XX (Mel)
Beginn 13.10.11
Module:
Gattungen und Gattungstheorie (BA/LA),
Themen, Stoffe und Motive (BA/LA, MA),
Literaturtheorie (BA/LA, MA),
Literaturgeschichte 19.-21. Jh. (BA/LA),
Literaturgeschichte (MA)

Der historische Roman ist beim breiteren Publikum wohl die beliebteste literarische Gattung überhaupt: Bei einer ZDF-Umfrage  nach den „50 beliebtesten Büchern der Deutschen“ von 2004 waren es zur  Hälfte historische Romane, die auf den ersten zwölf Plätzen landeten.  Lange Zeit weniger angesehen war die Gattung in der  Literaturwissenschaft, weil man ihr vorwarf, Fiktion und historische  Darstellung unentwirrbar zu mischen. In der Tat wirft die Gattung  interessante literaturtheoretische Fragen auf, insbesondere nach der  Fähigkeit der Fiktion, Realität ‚darzustellen‘. Die Vorlesung wird dem  ebenso nachspüren wie den vielfältigen stofflichen Reizen des  historischen Romans, seien es Liebeshandlungen, Exotismen, nationale  Emotionen oder die ‚Schlüsselloch‘-Perspektive auf die Heroen der  Geschichte. Zugleich wird sie einen Überblick geben über die Geschichte  des historischen Romans von seiner Entstehung um 1800 bis zur Gegenwart.
Einen sehr guten Überblick über Geschichte und Ästhetik der Gattung  bietet Hans Vilmar Geppert: Der historische Roman. Geschichte umerzählt –  von Walter Scott bis zur Gegenwart. Tübingen: Francke 2009 (€ 24,90).

Seminar: Geschichtsphilosophie – Poetik – Theologie
zus. mit Prof. Dr. Jörg Dierken u. PD Dr. Christian Senkel

Di. 16-18 Uhr im IZEA, Thomasius-Zimmer
Beginn 18.10.11
Module:
Literaturtheorie (BA/LA, MA),
Themen, Stoffe und Motive (BA/LA, MA),
Kulturelle Diskurse (MA),
Literatur und Ästhetik II (MA)

Der Geschichtsphilosophie liegt ein genuines Motiv der Moderne  zugrunde: der Anspruch des Menschen, sich nicht mit der Zufälligkeit  oder gar Sinnlosigkeit der Welt abzufinden, sondern diese nach  Vernunftgesichtspunkten zu gestalten. Im Fall der Geschichtsphilosophie  heißt dies, das mehr oder weniger chaotische Nacheinander des  Weltgeschehens gedanklich in eine sinnvolle Folge zu überführen.  Entstanden ist diese Form der intellektuellen Bewältigung der Welt im  Zeitalter der Aufklärung, doch wird die Geschichtsphilosophie schon bald  flankiert von Kritiken, die ihr Gewaltsamkeit vorwerfen und die  Denkmuster bzw. Tricks der Geschichtsphilosophie ihrerseits analysieren.  Beides, das Anliegen der Geschichtsphilosophie wie deren kritische  Analyse, soll im Seminar besprochen werden, gestützt auf Texte bis ins  21. Jahrhundert. Besondere Beachtung gilt dabei den Bezügen der  Geschichtsphilosophie zur Poetik – denn Geschichtsphilosophie operiert  vorzüglich mit ‚großen Erzählungen‘ und die explizit moderne Poetik um  1800 ist genuin eine geschichtsphilosophische Poetik – sowie zur  Theologie, denn die entstehende Geschichtsphilosophie nahm Motive der  heilsgeschichtlichen Sinngebung auf und trat zugleich in eine teilweise  symbiotische Konkurrenz zur religiösen Weltdeutung.

Kolloquium: Aktuelle Forschungen zum ‚langen 18. Jahrhundert‘

Do 16-18 Uhr im Institut Herweghstr. 96, (ÜR B)
Beginn 13.10.11
Module:
Forsch.koll. Lit.wiss. 17.-19. Jh. (MA),
Wissen und Wissenstransfer seit dem 18.Jahrhundert (MA)
Einführungsmodul (MA ARW)

Wissenschaft lebt von neuen Entdeckungen, neuen Sichtweisen, auch  neuen Akteuren. Was neu und interessant ist im Bereich einer weit  verstandenen Aufklärungs-, Klassik- und Romantikforschung wollen wir  sowohl aufgrund gemeinsamer Lektüre von Neuerscheinungen als auch  mittels einiger Vorträge von Kolloquiumsteilnehmern (und Gästen) über  ihre laufenden Forschungs- oder Abschlussarbeiten diskutieren.  Vorschläge fürs Programm werden in der ersten Sitzung gemacht und  angenommen. Studenten, die in nächster Zeit bei mir Examen machen  möchten, ist die Teilnahme dringend empfohlen.

Ringvorlesung: Aufklärung – Religion – Wissen. Historische Grundlagen aktueller Probleme
zus. mit PD Dr. Daniel Cyranka u. a.

Di 10- 12 Uhr, IZEA, Thomasius-Zimmer
Beginn 18.10.2011

Module:Literaturgeschichte 17.-19. Jh. (BA/LA),
Kulturelle Diskurse (MA),
Einführungsmodul (MA ARW)

Die Aufklärung ist die Epoche des take off der europäischen  Moderne. Ihrer Grundlegungswirkung, die sie in allen gesellschaftlichen  Bereichen hatte, kann nur ein interdisziplinärer Zugang gerecht werden.  Daher tragen zehn Fächer zu dieser Ringvorlesung bei (Germanistik,  Anglistik, Romanistik, Allg. u. vergleich. Literaturwissenschaft,  Geschichte, Philosophie, Theologie, Religionswissenschaft,  Musikwissenschaft sowie Medien- und Kommunikationswissenschaft). Das 18.  Jahrhundert wird dabei besonders unter dem Blickwinkel der  Transformation von Religiösem und Rationalem betrachtet, und zwar so,  dass die historischen Problemlagen zugleich als Ausgangspunkte aktuell  diskutierter Antworten erscheinen.
Als Einführung aus germanistischer Perspektive empfehle ich Iwan-Michelangelo D'Aprile, Winfried Siebers: Das 18. Jahrhundert. Zeitalter der Aufklärung. Berlin: Akademie 2008.

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SoSe 2011

Vorlesung Thomas Mann. Werk – Autor – Epoche (zugleich eine Einführung in die Literaturtheorie)

Do. 12-14, Hs XX im Melanchthonianum
Module
BA etc.: Literaturtheorie; Literaturgeschichte 19. Jh. bis Gegenwart
MA etc.: Literaturtheorie; Kulturelle Diskurse; Literaturgeschichte

Thomas Mann – der heute als Klassiker der Moderne schlechthin gilt – schrieb mit Absicht sowohl für das breite Lesepublikum als auch für die wenigen Kenner. Dementsprechend verbergen sich unter in der üppigen Oberfläche der von ihm erzählten Geschichten ein höchst kunstvolles Spiele mit Leitmotiven und ein beständiger Zweifel an der vernünftigen Einrichtung der Welt. Den Sinn für und das Vergnügen an diesem stets doppelbödigen Erzählen zu wecken ist das Kernanliegen der Vorlesung, die einen Überblick über das Gesamtwerk ebenso wie über das politische Engagement Thomas Manns zunächst im Kaiserreich, dann in der Weimarer Republik und schließlich im Exil geben wird. Besonderes Interesse gilt den vielfältigen Bezügen zwischen Leben und Literatur – Thomas Mann gestaltete in seinen Werken häufig das, was er im Leben nicht einmal auszusprechen wagte –, nicht zuletzt in literaturtheoretischer Hinsicht. Wem Manns Werke wenig vertraut sind, nehme sich zunächst die Buddenbrooks vor; Fortgeschrittene sollten den Zauberberg oder/und den Doktor Faustus möglichst schon vor Semesterbeginn lesen. Als sehr vergnügliche wissenschaftliche Einführung empfehle ich, auch zur Anschaffung, Hermann Kurzke: Thomas Mann. Das Leben als Kunstwerk. Fischer Tb. 4. Aufl. 2005.

Seminar/Kolloquium Wann beginnt, was ist und wo endet die Moderne? Literaturwissenschaftliche Antworten auf eine allgemeinkulturelle Frage

Di. 16-18, Thomasius-Zimmer (IZEA)
BA etc.: Literaturtheorie; Themen, Stoffe, Motive.
MA etc.: Literaturtheorie; Kulturelle Diskurse; Themen, Stoffe, Motive; Forschungskoll. 17.-19. Jh.

‚Die Moderne’ ist in der Literatur- ebenso wie in vielen anderen Geistes- und Sozialwissenschaften einer der geläufigsten Begriffe, der aber stark variierend gebraucht wird. Manche sehen den Beginn der Moderne bereits im Hohen Mittelalter, andere in der Aufklärung, wieder andere in der Romantik, im Naturalismus oder in dessen Gegenströmungen. Das Seminar prüft die verbreitetesten Moderne-Begriffe, fragt nach ihren Voraussetzungen und nach ihrem Nutzen. Denn Moderne ist nie nur eine Beschreibungskategorie, sondern reklamiert immer zugleich Aktualität und damit besondere Relevanz – es sei denn, man setzte voraus, wir hätten die Moderne bereits hinter uns gelassen. Das Seminar diskutiert diese Fragen anhand modernetheoretischer Grundlagentexte und mit besonderem Blick auf literarische Texte (Vorschläge sind willkommen!). Es dient auch der Diskussion von Abschluss- oder Forschungsarbeiten der Teilnehmer. Der Seminarplan wird in der ersten Sitzung am 5. April festgelegt.

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WiSe 2010/11

S Die Aufklärung und ihre Dialektik

2 SWS, zusammen mit Prof. Jörg Dierken; Master DSL 120/Master DLK  45/75 wobl. Master AVL 45/75/ Master Aufklärung- Religion- Wissen  MA/LAG/LAS alte Ordnung wobl.;Modul Master: Themen, Stoffe und Motive;  Modul Master: Kulturelle Diskurse; Master Aufklärung-Religion-Wissen:  Einführungsmodul, Modul "Literatur und Ästhetik II: Germanistik"
Di, wöchentlich 12:15-13:45 Ort: IZEA, Franckeplatz 1, Haus 54 (Thomasius-Zimmer); Beginn: Di, 12.10.2010
‚Aufklärung‘  ist nicht nur eine Bezeichnung für eine Epoche der europäischen  Kulturgeschichte, sondern auch ein programmatischer Leitbegriff für ein  bestimmtes Welt- und Selbstverhältnis des Menschen – mitsamt einer  religiösen Symbolisierung in einem aufgeklärten Gottesglauben. Hierfür  stehen Ideale wie Freiheit und Fortschritt, Vernunftorientierung und  (historische) Kritik, Rationalisierung und Entzauberung. Gleichwohl  zeigt die durch die Aufklärung eröffnete Moderne eine Fülle  gegenläufiger Züge. Exemplarisch lassen sich beschleunigte  Anpassungszwänge an die Funktionsimperative der kapitalistischen  Wirtschaft, die Kommunikationsformen der Massenkultur oder die  Mechanismen bürokratischer Herrschaft nennen. Mit Blick auf die Ökonomie  hat M. Weber das berühmte Bild vom ‚stahlharten Gehäuse‘ geprägt. Die  auf M. Horkheimer und Th. W. Adorno zurückgehende Formel von einer  ‚Dialektik‘ der Aufklärung zielt auf eine gleichsam verborgene Rückseite  der Prinzipien der Aufklärung und fr agt, ob und inwieweit diese zu den  destruktiven Zügen der entwickelten Moderne beigetragen hat. Ähnliche  Motive wurden auch in der Theologie des 20. Jahrhunderts verfolgt. Zu  diesen Motiven gehören Fragen nach den Folgen und Kosten des  Fortschritts, nach einer Macht- und Herrschaftsdimension der zum bloßen  ‚Verstand‘ mutierten Vernunft und nach einer Wiederverzauberung der  entzauberten Welt in neuen, irrationalen Mythen. Wer aus guten Gründen  heute die Kulturideale der Aufklärung fortschreiben will, kommt um eine –  aufklärende – Auseinandersetzung mit den Fragen nach einer ‚Dialektik‘  der Aufklärung nicht herum.
Zu Beginn des Seminars wird ein Reader mit der Semesterliteratur bereitgestellt.

V Ringvorlesung Aufklärung – Religion – Wissen. Historische Grundlagen aktueller Probleme

2 SWS; Master DSL 120 Master DLK 45/75 Master AVL 45/75 MA/LAG/LAS  alte Ordnung wobl.; Modul Master: Kulturelle Diskurse,Modul Master:  Themen, Stoffe, Motive
Di, wöchentlich 10:15-11:45 Ort: IZEA, Franckeplatz 1, Haus 54 (Thomasius-Zimmer); Beginn: Di, 05.10.2010
Die Aufklärung ist die Epoche des take off der europäischen Moderne.  Ihrer Grundlegungswirkung, die sie in allen gesellschaftlichen Bereichen  hatte, kann nur ein interdisziplinärer Zugang gerecht werden. Daher  tragen elf Fächer zu dieser Ringvorlesung bei (Germanistik, Anglistik,  Romanistik, Allg. u. vergleich. Literaturwissenschaft, Geschichte,  Philosophie, Theologie, Judaistik, Pädagogik, Musikwissenschaft sowie  Medien- und Kommunikationswissenschaft). Das 18. Jahrhundert wird dabei  besonders unter dem Blickwinkel der Transformation von Religiösem und  Rationalem betrachtet, und zwar so, daß die historischen Problemlagen  zugleich als Ausgangspunkte aktuell diskutierter Antworten erscheinen.  Als Einführung aus germanistischer Perspektive empfehle ich  Iwan-Michelangelo D'Aprile, Winfried Siebers: Das 18. Jahrhundert.  Zeitalter der Aufklärung. Berlin: Akademie 2008.

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SoSe 2010

S Kulturtheorie: Lektüre kulturwissenschaftlicher Grundlagentexte

2 SWS,zusammen mit Frau Prof. Dr. Dorothee Röseberg,Module: Kulturelle Diskurse; Forschungskolloquium Literatur 17. bis 19. Jahrhundert,Master DSL 120 wobl., Master AVL 45/75, Master DLK 45/75, IKEAS alt, Master IKEAS neu, MA/LAG/LAS alte Ordnung MEL Hörsaal, Dienstag, wöchentlich 16:15-17:45 Uhr, Beginn 06.04.2010

Wie ist Orientierung in der Welt möglich? Diese ebenso grundlegende wie allgemeine Frage soll im Kolloquium kulturtheoretisch konkretisiert werden: Wie bilden sich in der unendlichen Vielfalt der Kultur Standards und Muster aus, auf die der denkende und handelnde Mensch zurückgreifen kann? Welchen Beitrag leisten die Standards und Muster zur Kontinuierung von Kultur? Welche Bedeutung haben dabei gedankliche Konzepte, praktische Handlungen und gesellschaftliche Strukturen? Das Kolloquium findet in Zusammenarbeit mit der romanistischen Kulturwissenschaft (Prof. Dr. Dorothee Röseberg) statt. Es wird daher auch um Möglichkeiten und Chancen des interkulturellen Vergleichs sowie um die mögliche Gebundenheit von kulturellen Mustern an bestimmte nationale Kulturen gehen, außerdem um unterschiedliche Prägungen der Kulturtheorie in Frankreich und Deutschland. Ein Ordner mit den zu gemeinsam zu besprechenden Texten wird Mitte März zur Verfügung gestellt.

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WiSe 2009/10

VL Ringvorlesung Aufklärung – Religion – Wissen. Historische Grundlagen aktueller Probleme

2 SWS, zus. mit U. Barth u.a. Module: Kulturelle Diskurse (Master SL 120, Master DLK 45/75, Master AVL 45/75), Themen, Stoffe, Motive (Master AVL 45/75) IZEA, Franckeplatz 1, Haus 54 (Thomasius-Zimmer), di 10-14 (14-täglich), Beginn: 6. Oktober Die Aufklärung ist die Epoche des take off der europäischen Moderne. Ihrer Grundlegungswirkung, die sie in allen gesellschaftlichen Bereichen hatte, kann nur ein interdisziplinärer Zugang gerecht werden. Daher tragen elf Fächer zu dieser Ringvorlesung bei (Germanistik, Anglistik, Romanistik, Allg. u. vergleich. Literaturwissenschaft, Geschichte, Philosophie, Theologie, Judaistik, Pädagogik, Musikwissenschaft sowie Medien- und Kommunikationswissenschaft). Das 18. Jahrhundert wird dabei besonders unter dem Blickwinkel der Transformation von Religiösem und Rationalem betrachtet, und zwar so, daß die historischen Problemlagen zugleich als Ausgangspunkte aktuell diskutierter Antworten erscheinen. Als Einführung aus germanistischer Perspektive empfehle ich Iwan-Michelangelo D'Aprile, Winfried Siebers: Das 18. Jahrhundert. Zeitalter der Aufklärung. Berlin: Akademie 2008.

S Lektüreseminar zur Ringvorlesung

2 SWS, zus. mit Dr. I. Uhlig Module: Kulturelle Diskurse (Master SL 120, Master DLK 45/75, Master AVL 45/75), Themen, Stoffe, Motive (Master AVL 45/75) IZEA, Franckeplatz 1, Haus 54 (Thomasius-Zimmer), di 10-14 (14-täglich, alternierend mit der RingVL), Beginn: 13. Oktober Das Seminar vertieft die Ringvorlesung durch die gemeinsame Lektüre ‚klassischer‘ Texte des 18. Jahrhunderts, der Aufklärungsrezeption sowie der Aufklärungsforschung. Die Teilnahme ist aber auch unabhängig von der Vorlesung möglich.

S / Hs Schillers klassische Dramen auf der zeitgenössischen Bühne

2 SWS, zus. mit I. Uhlig Module: Literaturgeschichte (Master SL 120), Literaturtheorie, Poetologie (Master SL 120), Themen, Stoffe, Motive (Master AVL 45/75) Do 12-14, Mel XIX, Beginn: 15. Oktober Was wir heute noch mit einem Klassiker wie Schiller anfangen können, sagt mindestens so viel über unsere Zeit und Kultur wie über das anhaltende Faszinations- und Bedeutungspotential des Autors. 250 Jahre nach Schillers Geburtstag geht das Seminar beidem nach, und zwar durch Besuch oder medienvermitteltes Anschauen von zeitgenössischen Inszenierungen (in Halle: „Die Jungfrau von Orleans“ am Neuen Theater) sowie durch Analyse der darin enthaltenen aktuellen Gesichtspunkte vor dem Hintergrund der dramatischen Texte. Da das Programm z. T. von den Spielplänen der Theater abhängig ist, wird es erst im Oktober festgelegt. Die gründliche Kenntnis folgender Dramen wird zu Beginn des Semesters vorausgesetzt und in einem kurzen Test überprüft: Wallenstein, Maria Stuart, Die Jungfrau von Orleans, Wilhelm Tell, Die Braut von Messina. Ein Teilnahmeschein kann durch erfolgreiche Teilnahme am Eingangstest erworben werden.

S / Hs Die ‚Wende‘ von 1989 und die Literatur

2 SWS Modul: Literaturgesch. 19. Jh.–Ggw. (BA 60/90 DSL, LAG, LA Sek.), Lit.gesch. (Master DSL 120) Do 16-18, Herweghstr. ÜR B, Beginn: 8. Oktober Die ‚Wende‘ vor zwanzig Jahren hat das literarische Leben in Deutschland grundlegend verändert, wobei die Veränderung im Osten offensichtlicher war und ist als im Westen (wie in anderen Bereichen der Gesellschaft auch): Während im östlichen Teilstaat mit dem Staat und seinem umfassenden Regelungsanspruch (bis hin zur Zensur) auch das bisher wichtigste Thema der Literatur fortfiel, war es für die westliche Literatur eine überraschende Erfahrung, dass der Nationalstaat als politischer Rahmen wiederkehrte. Das Seminar geht sowohl diesen grundlegenden Auswirkungen der Wende als auch direkten literarischen Auseinandersetzungen mit Bürgerbewegung, Mauerfall und Wiedervereinigung nach und stellt auch die Frage, ob es eine ‚DDR-Literatur nach dem Ende der DDR‘ gibt. Eine Leseliste ist ab Beginn der Semesterferien im Seminarordner und auf meiner Homepage verfügbar. Die gründliche Kenntnis aller literarischen Texte wird zu Beginn des Semesters vorausgesetzt und in einem kurzen Test überprüft. Empfohlen wird die Vereinbarung von Hausarbeitsthemen bereits in den Semesterferien. Ein Teilnahmeschein kann durch erfolgreiche Teilnahme am Eingangstest erworben werden.

Koll Aufklärungsforschung aktuell

2 SWS Module: Forsch.koll. Lit.wiss. 17.-19. Jh. (MA DSL 120, MA DLK 45/75) Di 16-18 im IZEA, Thomasius-Zimmer, Beginn: 13. Oktober Wissenschaft lebt von neuen Entdeckungen, neuen Sichtweisen, auch neuen Akteuren. Was neu und interessant ist im Bereich einer weit verstandenen Aufklärungsforschung wollen wir sowohl aufgrund gemeinsamer Lektüre von Neuerscheinungen als auch mittels einiger Vorträge von Kolloquiumsteilnehmern (und Gästen) über ihre laufenden Forschungs- oder Abschlußarbeiten diskutieren. Vorschläge fürs Programm werden in der ersten Sitzung gemacht und angenommen. Studenten, die in nächster Zeit bei mir Examen machen möchten, ist die Teilnahme dringend empfohlen.

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SoSe 2009

VL Schiller. Dem „Dichter der Freiheit“ zum 250. Geburtstag Module: Literaturgeschichte 17.-19. Jh. (BA DSL 60/90, LA Gymn., LA Sek.), Kulturelle Diskurse (MA DSL 120, MA DLK 45/75) Do 12-14, HS XIV a/b [Löw] Schiller, unser zweiter Klassiker neben bzw. hinter Goethe, ist ‚wieder da’, auf dem Theater ebenso wie im Fernsehen, in der Öffentlichkeit ebenso wie in der Literaturwissenschaft. Gerne wird er dabei als „Dichter der Freiheit“ apostrophiert, wie schon im 19. Jahrhundert. Was dies in der Konkretion der Texte heißt und was es für uns bedeuten kann, verfolgt die Vorlesung von den Sturm-und-Drang-Dramen des jungen Schiller über die historischen und philosophischen Schriften bis zum klassischen Theater der Jena-Weimarer Zeit. Dabei wird auch die Frage diskutiert, welches Bedürfnis an ‚Klassikern’ unsere Gegenwart hat, und ob Schiller geeignet ist, es zu stillen. Als erster, knapper Überblick sei empfohlen: Peter-André Alt: Friedrich Schiller. München: Beck 2004 (Wissen in der Beck’schen Reihe. 2357); für die Einarbeitung: Michael Hofmann: Friedrich Schiller. Epoche – Werk – Wirkung. München: Beck 2003 (Arbeitsbücher zur Literaturgeschichte).

S / Hs Migrationsliteratur Module: Themen, Stoffe, Motive (BA DSL 60/90, LA Gymn., LA Sek., MA DLK 45/75), Kulturelle Diskurse (MA DSL 120, MA DLK 45/75) Do 16-18, Herweghstr. 96, ÜR A Von Migration ist in Deutschland meist mit Bezug auf nicht durchweg geschätzte Einwanderer aus wirtschaftlich schwächeren Weltgegenden die Rede, die ‚Integrationsprobleme’ schaffen. Sowohl aktuell als auch in der jüngsten Geschichte umfaßt Migration jedoch sehr viel mehr. Die Fremdheitserfahrung, die dabei in unterschiedlichen Ausprägungen auftritt, stellt einen wichtigen Antrieb der Gegenwartsliteratur dar. Die kulturwissenschaftliche Theoriediskussion (H. K. Bhabha) hat darüber hinaus den Begriff der Hybridität entwickelt, der Fremdes und Eigenes nicht vereindeutigend gegenüberstellt, sondern die Gemischtheit jeder Kultur betont. Das Hauptseminar geht dem anhand von Texten nach, die sowohl von ‚autochthonen’ Autoren (Treichel) wie auch von Eingewanderten (Asserate, Biller, Kaminer, Özdamar, Tawada, Zaimoglu) stammen und überdies von aus Deutschland Ausgewanderten (Klüger, Sebald). Eine Leseliste ist ab Beginn der Semesterferien im Seminarordner und auf meiner Homepage verfügbar. Die gründliche Kenntnis aller literarischen Texte wird zu Beginn des Semesters vorausgesetzt und in einem kurzen Test überprüft. Empfohlen wird die Vereinbarung von Hausarbeitsthemen bereits in den Semesterferien. Ein Teilnahmeschein kann durch erfolgreiche Teilnahme am Eingangstest erworben werden.

Koll Aufklärungsforschung aktuell Module: Forsch.koll. Lit.wiss. 17.-19. Jh. (MA DSL 120, MA DLK 45/75), Komparatist. angel. Forsch.schwerp. (MA AVL 45/75) Di 16-18 im IZEA, Thomasius-Zimmer Das Kolloquium dient sowohl der Vorstellung und Diskussion laufender Forschungsarbeiten (beginnend mit Magister- und Examensarbeiten) als auch der gemeinsamen Lektüre neuer Ansätze aus dem Bereich der Aufklärungsforschung. Dazu sind auch Vorschläge willkommen. Studenten, die in nächster Zeit bei mir Examen machen möchten, ist die Teilnahme dringend empfohlen.

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WiSe 2008/09

VL Ringvorlesung Aufklärung - Religion - Wissen. Historische Grundlagen aktueller Probleme

im IZEA (Thomasius-Zimmer), Di 10-14 vierzehntäglich, Beginn: 21. 10., weitere Sitzungen am 4. 11., 18. 11., 2. 12., 16. 12., 13. 1., 27. 1., 3. 2. (Klausur) Module: BA Literaturgeschichte 17.-19. Jh., MA Kulturelle Diskurse

Die Aufklärung ist die Epoche des take off der europäischen Moderne. Ihrer Grundlegungswirkung, die sie in allen gesellschaftlichen Bereichen hatte, kann nur ein interdisziplinärer Zugang gerecht werden. Daher tragen elf Fächer zu dieser Ringvorlesung bei (Germanistik, Anglistik, Romanistik, Allg. u. vergleich. Literaturwissenschaft, Geschichte, Philosophie, Theologie, Judaistik, Pädagogik, Musikwissenschaft sowie Medien- und Kommunikationswissenschaft). Das 18. Jahrhundert wird dabei besonders unter dem Blickwinkel der Transformation von Religiösem und Rationalem betrachtet, und zwar so, daß die historischen Problemlagen zugleich als Ausgangspunkte aktuell diskutierter Antworten erscheinen. Als Einführung aus germanistischer Perspektive empfehle ich Iwan-Michelangelo D`Aprile, Winfried Siebers: Das 18. Jahrhundert. Zeitalter der Aufklärung. Berlin: Akademie 2008.

Kolloquium 'Deutungsmuster und Kulturmuster' (zusammen mit Prof. Ulrich Barth u. Prof. Heinz Thoma)

im IZEA (Thomasius-Zimmer), Mo 18-21 vierzehntäglich, Termine: 20.10., 3.11., 17.11., 1.12., 15.12., 12.1., 26.1. Modul: Forsch.koll. 17.-19. Jh., MA Kulturelle Diskurse

Als „Deutungsmuster“ bezeichnet man immer wieder aufgegriffene Konzepte, die Wahrnehmungen leiten, Erfahrenes interpretieren und Verhalten motivieren (G. Bollenbeck); in „Kulturmustern“ verbinden sich damit zudem bestimmte standardisierte Praktiken. Literatur kann zur Herausbildung und Verbreitung solcher Muster betragen (wie z. B. des Deutungsmusters Bildung), und der Umgang mit Literatur unterliegt seinerseits bestimmten Kulturmustern (z. B. dem Kulturmuster der ‚emphatischen Lektüre‘). Die Untersuchung von Deutungs- und Kulturmustern klärt über weitgehend selbstverständlich gewordene und daher kaum reflektierte Regeln und Regelmäßigkeiten einer Kultur auf. Im Kolloquium werden verschiedene Theorieangebote zur Profilierung der Begriffe Deutungs- und Kulturmuster ebenso diskutiert wie ihre Einsatzmöglichkeiten in verschiedenen Geisteswissenschaften.

HS Liebeslyrik

Di 16-18 im IZEA (Thomasius-Zimmer), Modul: BA Themen, Stoffe, Motive

Liebe ist wohl das beliebteste Motiv der Lyrik, und das nicht erst, seitdem man dieser Gattung vorzüglich den individuellen Ausdruck von Gefühlen zuschreibt. Als kunstvollste Formung von Sprache scheint Lyrik solchem Gefühlsausdruck zugleich aber zu widerstreiten. Diese Spannung zwischen Form und Inhalt macht Liebeslyrik so faszinierend. Das Seminar geht dem anhand einer vom Barock bis zur Gegenwart reichenden Textreihe nach. Teilnahmebedingung ist die Übernahme einer Gedichtinterpretation, die in etwa zehn Minuten im Seminar vorzutragen ist. Um die nötigen Grundbegriffe der Lyrikanalyse zu rekapitulieren, empfehle ich dringend die Anschaffung und das Durcharbeiten von Dieter Burdorf: Einführung in die Gedichtanalyse. 2., überarb. u. akt. Aufl.  Stuttgart, Weimar: Metzler 1997 (Sammlung Metzler. 284).

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SoSe 2008

VL DAS ANDERE ESSEN. Eine Motiv- und Funktionsgeschichte literarischer Anthropophagie
Löwengebäude, HS XIV a/b
Do 12-14

Kein anderes Verbot der abendländischen Kultur zieht so scharfe Grenzen wie das Kannibalismustabu: Wer Menschen isst, ist kein Mensch. Demgegenüber sind Anthropophagiemotive in der Literatur über­raschend häufig, gerade auch in kanonischen Texten: z. B. der Odyssee, den Metamorphosen, dem Ro­bin­­son Crusoe, der Penthesilea, dem Zauberberg. Die Vorlesung gibt einen Überblick über die typischen Aus­prägungen des Anthropophagiemotivs und dessen Funktionen in der Literatur und der ge­sell­schaft­lichen Selbstverständigung: vom Spiel mit – erotisch-sexuellen oder politischen – Ver­einigungs­sehn­süchten bis zur Problematisierung sprachlicher Verständigung (vermittelt über das ge­meinsame Werk­zeug des Mundes); von der Stigmatisierung des Fremden bis zur Versinnbildlichung eines ganz Anderen, das oft das versteckte Eigene ist. Damit stehen zugleich verschiedene Kultur-, Sub­jekt- und Literatur­kon­zepte zur Debatte. Besonderes Interesse gilt der auffälligen Prominenz des Kanni­ba­lis­musmotivs in der Gegenwartskultur (Hannibal Lecter, Patrick Bateman u. a. Figuren).
Zur ersten Orientierung: Daniel Fulda: Kannibalismus. In: Bettina von Jagow und Florian Steger (Hrsg.): Literatur und Medizin im europäischen Kontext. Ein Lexikon. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2005, Sp. 480-485; als Materialsammlung: Christian W. Thomsen: Menschenfresser in Mythen, Kunst und fernen Ländern. Erftstadt: area 2006; zur Vertiefung: D. F., Walter Pape (Hrsg.): Das Andere Essen. Kannibalismus als Motiv und Metapher in der Literatur. Freiburg/Br.: Rombach 2001.

HS Theorien der Kultur und Kulturkritik

Blockseminar in Weimar
Zusammen mit Prof. R. Koerrenz (Uni Jena)

Was ist Kultur? Theater, klassische Musik, der Faust? Oder zählen auch die Manieren bei Tisch dazu? Und überhaupt alle „symbolischen (materialen wie mentalen) Voraussetzungen menschlichen Sozial­ver­haltens“ (RLW), also lebenssteuernde Handlungsmuster und normative Orientierungen bis in den Alltag hinein? Dem weiten Kulturbegriff letzterer Prägung sind die heutigen Fächer der Philosophischen Fakul­tät verpflichtet, wenn sie sich als Kulturwissenschaften definieren, die ihre Gegenstände – wie z. B. die Litera­tur – als bedingt durch Kultur und Bausteine von Kultur untersuchen. Theorien, die Kultur als Orientierungs- und Reflexionsrahmen sämtlichen menschlichen Handelns begreifen, haben sich freilich seit der Aufklärung entwickelt. Im Seminar werden die klassischen Texte der Kulturtheorie (Rousseau, Schiller, Nietzsche) ebenso wie verschiedene aktuelle Positionen (Systemtheorie, Anthropologie u. a.) diskutiert. Besonderes Augenmerk gilt dem Zusammenhang von Kulturtheorie und Kulturkritik. Denn auch Kulturtheorien, die mehr als die sog. Hochkultur im Blick haben, führen meist implizite Normen mit oder sind sogar explizit als Kritik an der gegebenen Kultur angelegt.
Das Seminar findet als Blockseminar und zudem als interdisziplinäre und interuniversitäre Veranstaltung statt, d. h. zusammen mit Prof. Ralf Koerrenz und Pädagogikstudenten aus Jena. Die Termine der zwei­tägigen Seminarsequenz (Freitag und Samstag) in der Europäischen Jugendbildungsstätte Weimar (mit Übernachtung) sowie einer freitäglichen Seminarsequenz in Halle sind voraussichtlich der 30./31. Mai und der 13. Juni. Ausführliche Informationen gibt es am Do., 31.1.08 um 16 Uhr in Übungsraum A. Eine obligatorische Vorbesprechung zu inhaltlichen wie organisatorischen Fragen findet am 11. April (12-14 Uhr) in Übungsraum B statt; hier besteht die letzte Möglichkeit, sich verbindlich anzumelden (mit An­zahlung von 20€; die (bezuschussten) Gesamtkosten für Bahnfahrt, Übernachtung und Frühstück be­tragen 40€). Die Teilnehmerzahl ist auf je 15 Studierende aus Halle und Jena beschränkt. Zur Vorbe­reitung wird am 31. 1. ein Lektüreplan ausgegeben; nur wer alle zu besprechenden Texte gelesen und durch­­gearbeitet hat, kann an den Seminarsequenzen in Weimar teilnehmen und erhält einen Teil­nahme­schein. Leistungsscheine können durch Anfertigung einer Hausarbeit erworben werden (Themenab­sprache: bis spätestens Pfingsten).

Kolloquium `Funktionen der Literatur außerhalb des Literatursystems`

IZEA, Franckeplatz 1, Haus 54
Di 16-18

Was Literatur sein will bzw. soll, muss sich von anderen Sprachverwendungsweisen unterscheiden. Aufmerksamkeit speziell für diese Sprachverwendungsweise (bei Autoren, Lesern, Kritikern usw.) kon­sti­tuiert das Literatursystem. Literatur kann jedoch auch unter anderen Gesichtspunkten kommuniziert wer­den: unter Gesichtspunkten ihres moralischen, politischen oder wissenschaftlichen Gehalts, ihrer na­tio­­nalen Repräsentanz, ihrer sozialen Inklusionswirkung usw. Eine offene Frage ist, wie beide Kom­mu­ni­kationstypen zueinander stehen (eine Frage, die in den Selbstzweifeln manches Germanisten wie­der­kehrt: hat die akademische Literaturbetrachtung überhaupt noch etwas mit den Leseweisen von Laien zu tun?). Zur Diskussion dieser Frage beschäftigt sich das Kolloquium damit, was literarische Kommuni­ka­tion ausmacht und welche nicht-literarischen Funktionen Literatur haben kann. Die zu diskutierenden Beispiele (Wissensvermittlung und Identitätsbildung durch Literatur, engagierte Literatur, Literatur­skandale) stammen aus dem 17. bis 21. Jahrhundert.Der Erwerb von Hauptseminar-Leistungsscheinen ist möglich (Anmeldung spätestens in der ersten Sitzung). Examenskandidaten ist die Teilnahme dringend empfohlen.

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WiSe 2007/08

VL Tragödie. Von Ödipus bis zum Leben der anderen
Do 12-14

Die Tragödie gilt seit der Antike als vornehmste Gattung der Poesie. Große Figuren erleiden in ihr große Schicksale, auf daß der Zuschauer in große Gefühlsstürme gerate. Was Größe ist, woher so etwas wie Schicksal stammt und wie der Mensch sich dazu verhalten kann - auf diese Fragen sind im Verlauf der Tragödiengeschichte nicht nur sehr unterschiedliche, son­dern auch für das jeweilige Menschen-, Welt- und Gesellschaftsbild höchst aufschluß­reiche Antworten gegeben worden.Die Vorlesung setzt bei den Tragödien des antiken Athen an, deren prägender Einfluß die gesamte Gattungsgeschichte durchzieht. Einen weiteren Schwerpunkt bilden die klassischen deutschen Tragödien von Lessing bis Kleist. Der umstrittenen Frage, ob es auch in der Moderne noch Tragödien geben kann, wird mit Blick auf die von Nietzsche beeinflußte Dramatik um 1900 sowie politisch-historische Filme der Gegenwart nachgegangen.

HS Universität und Literatur
Mi 10-12 im IZEA (Wolff-Zimmer)

Eine der wichtigsten Institutionen, in denen sich das Schreiben und Lesen von Literatur vollzieht, ist die Universität, sei es daß Studenten sich zu Dichterkreisen zusammenschließen oder daß Professoren Literaturpolitik zu machen versuchen. Entsprechend häufig sind die Universität und ihre besonderen Sitten zum Gegenstand der Literatur geworden, von den Aufklärungssatiren auf den Pedanten bis zum zeitgenössischen Campusroman. Zudem geben die typischen Handlungsformen der Universität, vom Seminargespräch bis zum Studentenulk, immer wieder Modelle für die Situationen ab, die literarische Texte inszenieren. Das Seminar thematisiert ein breites Spektrum von Verhältnissen, in denen Literatur und Universität zueinander stehen, und unternimmt eine Systematisierung im Sinne einer institutionenbezogenen Literatursoziologie.

HS Fiktionen des Faktischen. Literarische Formen der Geschichtsdarstellung
Do 16-18

‚Geschichte` wird gemacht - nicht von ‚großen Männern`, sondern von jenen, die sie schreiben. Damit aber ist sie unhintergehbar an Texte gebunden. Aus dieser Einsicht haben sich in den letzten Jahren grundle­gend neue Fragestel­lungen entwickelt: Wel­che Textver­fahren konstitu­ieren Geschichte, welche - wo­möglich literarischen - Muster prägen je unter­schiedliche Geschichtsbilder? Das Seminar wird den Formmöglichkeiten der Geschichtsdarstellung anhand eines vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart reichenden Spektrums von literarischen und historio­graphischen Texten nachgehen, darunter Schillers Wallenstein, die Geschichte Alexanders des Großen von Johann Gustav Droysen (Ausg. 1833: 1., 2., 8. Kap. und Schluß; Ausg. 1877: 1. Buch und 4. Buch), Raabes Odfeld, Marcel Beyers Flughunde und Stephan Wackwitz` Ein unsichtbares Land. Die gründliche Kenntnis der genannten Texte wird zu Beginn des Semesters vorausgesetzt und überprüft; damit sind zugleich die Voraussetzungen für einen Teilnahmeschein erbracht.

Kolloquium ‚Wissensforschung` - Was hat die Literaturwissenschaft dazu beizutragen?
Mi 16-18 im IZEA (Thomasius-Zimmer)

Fächerübergreifend hat sich in den letzten Jahren ein neuer Forschungszusammenhang ‚Wissens­forschung` herausgebildet. Eine seiner Prämissen ist, daß auch das ‚strenge`, epistemische Wissen (mit Gewißheit als subjektivem Merkmal und Wahrheit als objektivem Merkmal) von seiner Repräsentation und deren sprachlichen oder bildlichen Formen abhängt. Wissen ist demnach nie auf sachliche Gehalte reduzierbar, sondern wird von seinen medialen Bedingungen geprägt und unterliegt der semiotischen Eigendynamik der jeweils gebrauchten rhetorischen, metaphorischen und literarischen ‚Mittel`. Ihrer besonderen Kompetenz für (Sprach-) Formanalysen entspre­chend, sind die Literaturwissenschaften zu einem wichtigen Träger solcher Wissens­forschung avanciert. Sie rekonstruieren die `Poetiken des Wissens`, d. h. solche Regeln und Regel­mäßig­keiten der Produktion, Repräsentation, Distribution und Rezeption von Wissen, die aus der literarischen Sphäre stammen oder dort Analogien haben, von denen her sie zu erklären sind. Das Kolloquium führt in diesen Forschungs­zusammen­hang ein und diskutiert aktuelle Forschungsbeiträge.

(zusammen mit Ulrich Barth u. Heinz Thoma) Doktorandenkolloquium für die Stipendiaten des Exzellenznetzwerks „Aufklärung - Religion - Wissen"
Mo 14-18 (14tägl.) im IZEA (Thomasius-Zimmer)

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