Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Frühere Lehrveranstaltungen

WiSe 2022/23

(S) Anna Louisa Karsch – Weibliches Schreiben und ungelehrte Dichtung im 18. Jahrhundert    

donnerstags, 12 - 14 Uhr, IZEA

Module:
BA/LA: Literaturgeschichte. [17. Jh. bis zur Gegenwart] 10 LP
BA/LA: Literaturgeschichte. [17. Jh. bis zur Gegenwart] 5 LP
MA KdA: Literatur und Ästhetik II
BA: Angewandte Literaturwissenschaft

Anna Louisa Karsch (1722–1791) gehört zu den großen Phänomenen und  erfolgreichsten Schriftstellerinnen der deutschsprachigen Literatur des  18. Jahrhunderts. Ursprünglich aus armen Verhältnissen in Schlesien  stammend und ihren Lebensunterhalt als Rinderhirtin verdienend sorgte  die autodidaktische Dichterin ab dem Jahr 1761 mit ihrer spontanen,  affektreichen Kasualdichtung und enthusiastischen, instinktiven  Lyrikproduktion nicht nur in den Berliner Dichter- und Gelehrtenkreisen  für erhebliches Aufsehen.

Das Seminar will Einblicke in das vielfältige Werk der Karsch geben,  das neben patriotischer Kriegsdichtung und anakreontischer Liebes- und  Gelegenheitslyrik auch ein umfangreiches heterogenes Briefwerk,  unveröffentlichte Materialien und weitere autobiographische Zeugnisse  umfasst. Neben historisch-systematischen Analysen stehen dabei  insbesondere Präsentationsformen und Möglichkeiten weiblichen Schreibens  im 18. Jahrhundert im Fokus. Zudem werden zentrale Begriffe und  Konzepte wie Originalität, Naturgenie, Gefühl oder ungelehrte Dichtung  als Kontrast zur Regelpoetik ins Bickfeld rücken.

Für den 17. Juni 2022 ist eine eintägige Exursion ins Gleimhaus  Halberstadt – Museum der deutschen Aufklärung geplant. Dort werden  zahlreichen Handschriften Anna Louisa Karschs aufbewahrt und man  bereitet momentan die Ausstellung zum 300. Geburtstag der Dichterin vor.  Dr. Ute Pott, Leiterin des Hauses, wird uns Einblicke in die Bestände,  die Arbeit mit originalen Handschriften und die Forschungs- und  Publikationsaktivitäten rund um das Jubiläumsjahr der Dichterin geben.

Teilnahmebedingungen sind die Bereitschaft zur Lektüre historischer  Textcorpora sowie die Übernahme eines Impulsreferates oder die  Moderation eines Expertengesprächs.

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Gleimhaus Halberstadt - Museum der deutschen Aufklärung statt.

Einführende Literatur: Anna Louisa Karsch (1722–1791): von  schlesischer Kunst und Berliner „Natur“. Ergebnisse des Symposions zum  200. Todestag der Dichterin. Hg. von Anke Bennholdt-Thomsen und Anita  Runge. Göttingen 1992; Ute Pott: Briefgespräche: über den Briefwechsel  zwischen Anna Louisa Karsch und Johann Wilhelm Ludwig Gleim. Göttingen  Wallstein 1998; Uta Schaffers: „Auf überblicktes Elend blick ich  nieder“. Anna Louisa Karsch – Literarisierung eines Lebens in Selbst-  und Fremdzeugnissen. Göttingen 1997; Annika Hildebrandt: Beobachtete  Begeisterung. Ungelehrtes Dichten und Geniekonzept im 18. Jahrhundert.  In: Deutsche Vierteljahresschrift für Literaturwissenschaft und  Geistesgeschichte, 95 (2021), S. 23–41.

SoSe 2022

(S) Nature Writing. Traditionen, Konzepte, Perspektiven donnerstags, 16 - 18 Uhr, IZEA

Module:
BA/LA: Themen, Stoffe, Motive
MA/LA Gym: Themen Stoffe Motive
BA/LA: Literaturgeschichte. [17. Jh. bis zur Gegenwart] 10 LP
BA/LA: Literaturgeschichte. [17. Jh. bis zur Gegenwart] 5 LP

Der Begriff „Nature Writing“, der nur schwer ins Deutsche übersetzt  werden kann, ist eng mit der angloamerikanischen Literaturtradition und  Autoren wie Thoreau, Waldo Emerson oder Whitman verbunden. In den  letzten Jahren hat der Begriff (nicht zuletzt durch die Verleihung des  Deutschen Preises für Nature Writing seit 2017) zunehmend Eingang in die   deutschsprachige Gegenwartsliteratur und in die literatur- und  kulturwissenschaftliche Forschungslandschaft gefunden. Das gesteigerte  Bewusstsein um die Zerstörung der natürlichen Umwelt und das Aussterben   der Arten weltweit befördern den Boom von Texten, die man dem Nature  Writing zuordnen kann. Dabei ist die Beobachtung, Beschreibung,  sprachliche Erfahrbarkeit und kontemplative Durchdringung von Natur und  deren Wert kein ausschließliches Phänomen der Gegenwart, sondern reicht  auch im deutschen Sprachraum bis weit ins 18. Jahrhundert zurück.
Im Seminar wollen wir epochenübergreifend und anhand von erzählender  Prosa, Reiseberichten, Essays, Naturlyrik und anderen Gattungsformen  Traditionszusammenhänge ausloten und zugleich aktuelle Tendenzen,  Kontroversen und Positionen des Nature Writing näher beleuchten. Im  Fokus stehen dabei Texte unter anderem von Albrecht von Haller, Barthold   Heinrich Brockes, J. W. v. Goethe, A. v. Humboldt, Adalbert Stifter,   Annette von Droste-Hülshoff, Oskar Loerke, Wilhelm Lehmann, Günter  Eich,  Sarah Kirsch, Marion Poschmann, Esther Kinsky, Daniela Danz und  Christian Lehnert.

Teilnahmebedingung ist die Bereitschaft zur Übernahme eines Impulsreferates.

Literatur zur Einführung:
Deutschsprachiges Nature Writing von Goethe bis zur Gegenwart.  Kontroversen, Positionen, Perspektiven. Hg. v. Gabriele Dürbeck und  Christiane Kanz. Frankfurt am Main 2020; Ludwig Fischer, Natur im Sinn.  Naturwahrnehmung und Literatur. Berlin 2019; Jürgen Goldstein:  Naturerscheinungen. Die Sprachlandschaften des Nature Writing. Berlin  2019.

WiSe 2021/22

(S) Der Wald als literarische Ressource donnerstags, 15:30-17:00

Module
B.A./LA: Themen, SToffe, Motive
MA/LA: Themen, SToffe, Motive + Vertiefungsmodul
MA/LA: Kulturelle Diskurse

Das Schreiben über Wälder und Bäume boomt, es prägt die aktuelle  literarische und feuilletonistische Landschaft in vielfältiger Art und  Weise. Publikationen wie Peter Wohllebens „Das geheime Leben der Bäume“,  Marion Poschmanns „Kieferninseln“ oder jüngst Wolfgang Büschers  „Heimkehr“ sind schnell zu Bestsellern geworden. Dabei spielt die   poetische Auseinandersetzung mit dem Thema Wald nicht erst im  Anthropozän, sondern bereits in früheren (Literatur-) Epochen eine  bedeutende Rolle. Im Seminar wollen wir dieser Traditionslinie anhand  vonTextbeispielen der Frühen Neuzeit bis in die Gegenwart nachspüren.  Neben (vor-)ökologischen Ideen, die sich an eine arboreale literarische  Auseinandersetzung knüpfen, soll dabei der Wald als Imaginations- und  Reflexionsfläche unterschiedlicher ästhetischer, politischer und  ideologischer Ansätze, Diskussionen und Denkmuster ins Blickfeld rücken.  Bei der Beschäftigung mit den Texten werden uns auch aktuelle Tendenzen  und Theorien des Nature Writing, des Ecocriticism und der ökologisch  orientierten Literaturwissenschaft begleiten. Geplant ist eine Sitzung  mit Exkursion im Botanischen Garten Halle. Der genaue Termin wird zu  Beginn bekanntgegeben.

Voraussetzungen sind die Übernahme eines Impulsreferats oder  Diskussionsleitung sowie Lektüresicherheit und die aktive Teilnahme  durch Diskussionsbeiträge im Seminar.
Literaturauswahl: Solvejg Nitzke et al. (Hg.): Baum und Text. Neue  Perspektiven auf verzweigte Beziehungen, Berlin 2020; Hansjörg Küster,  Geschichte des Waldes: Von der Urzeit bis zur Gegenwart, München 1998.  Jana Kittelmann: „Der Wald aber ist nicht ewig.“ –   Forstwissenschaftliche Themen in der Literatur des Realismus. In:   Solte-Gresser, Christiane, Schmitt, Claudia (Hg.): Literatur und   Ökologie. Neue literaturwissenschaftliche Perspektiven, Bielefeld 2017,  S. 347-361; Walter Hettche, Hubert Merkel (Hg.): Waldbilder.  Beiträge zum interdisziplinären Kolloquium „Da ist Wald und Wald und  Wald“. München 2000; Ursula Breymayer, Bernd Ulrich (Hg.): Unter Bäumen.  Die Deutschen und ihr Wald.

SoSe 2019

(S) Literatur und Geselligkeit Module
B.A./LA: Literaturgeschichte. [17. Jh. bis zur Gegenwart]
MA/LA Gymn.: Literaturgeschichte (Vertiefungsmodul)
MA/LA Gymn: Literaturgeschichte
MA/LA: Kulturelle Diskurse
MA/LA: Wissenstransfer

SR 8, Emila-Abderhalden-Str.

max. Teilnehmerzahl: 25

Im Seminar wollen wir uns epochen- und gattungsübergreifend mit verschiedenen Textsorten, Darstellungsformen und Repräsentationen literarischer Geselligkeit auseinandersetzen (z. B. Briefwechsel, Wochen- und Monatsschriften, Journale, Gedichte, autobiographische Texte, Manifeste). In den Fokus rücken neben den geselligen Zirkeln der Aufklärung auch die Salons um 1800, literarische Vereine des 19. Jahrhunderts und Initiativen aus dem 20. Jahrhundert in West- und Ostdeutschland, wie die interdisziplinäre Künstlervereinigung „Fluxus“, die „Gruppe 47“ oder der „Lyrikclub Pankow“. Ein besonderes Augenmerk soll auf der Frage poetischer Gruppen- und Identitätsbildung liegen.

Voraussetzungen sind die Übernahme eines Referates oder einer Moderation sowie die Bereitschaft zur umfangreichen Textlektüre.

Zur Einführung wird empfohlen:

Georg Simmel: Soziologie der Geselligkeit.  In: Schriften der  Deutschen Gesellschaft für Soziologie I. Serie: Verhandlungen der Deutschen Soziologentage, 1. Band, Tübingen 1911, S. 1-16. Emanuel  Peter: Geselligkeiten. Literatur, Gruppenbildung und kultureller Wandel  im 18. Jahrhundert. Tübingen 1999; Andrea Heinz et al. (Hg.): Ungesellige Geselligkeit. Heidelberg 2005; Wolfgang Hardtwig: Macht, Emotion und Geselligkeit. Studien zur Soziabilität in Deutschland 1500-1900. Stuttgart 2009.

WiSe 2018/19

Module:
B.A./LA: Literaturgeschichte. [17. Jh. bis zur Gegenwart]
B.A.: Angewandte Literaturwissenschaft
Master KdA: Literatur und Ästhetik II)

IZEA, Thomasius-Zimmer

max. Teilnehmerzahl: 15

Vorbesprechung: 12.10.2018, 10-12:00 Uhr (IZEA, Thomasius-Zimmer)

Weitere Termine
22.11./23.11.2018: 10:00-16:00 (IZEA, Thomasius-Zimmer)
17./18.1.2019: 10:00 - 16:00 (Studiensaal der Historischen Sammlungen)

Die Briefforschung hat in den letzten Jahren eine breite Konjunktur und Popularität erlebt. Die Systematik, Historik, Materialität und Epistemologie des Briefes standen dabei ebenso im Mittelpunkt des Interesses wie bestimmte Autoren und Epochen. Galten Briefe, insbesondere Privatbriefe, lange Zeit als bloße Gebrauchstexte, so werden sie heute als Ideen- und Wissensspeicher, Materialreservoir und zunehmend als über das rein biographische Ego-Dokument hinausgehende eigenständige Medien, in denen sich erkenntnistheoretische und literaturhistorische Diskurse widerspiegeln, wahrgenommen. Die Einsicht, dass der Schriftsteller- bzw. Gelehrtenbrief elementarer Bestandteil eines Werkes ist, hat sich mittlerweile in großen Teilen der  wissenschaftlichen Community durchgesetzt.

Im Seminar wollen wir uns dem ‚Phänomen‘ Brief aus historischer, theoretischer und philologischer Perspektive nähern. Ausgehend von der ‚Blütezeit‘ des Briefes in der Mitte des 18. Jahrhunderts bis ins frühe 20. Jahrhundert hinein sollen uns zudem gattungsspezifische Fragestellungen ebenso wie editorische Aspekte beschäftigen. Wie erforscht und ediert man Briefe im digitalen Zeitalter?

Der Praxisteil des Seminars ist der Arbeit mit Archivalien und Handschriften aus den Historischen Sammlungen der ULB Halle gewidmet. Das Seminar wird von einem Abendvortrag am 17.1.2019 von Prof. Dr. Jochen Strobel (Universität Marburg), Herausgeber des für 2019 geplanten „Handbuch Brief“, begleitet.

Die Teilnehmerzahl ist auf 15 Studierende begrenzt.

Um Anmeldung wird gebeten unter:

Teilnahmevoraussetzung: Übernahme eines Impulsreferats, Bereitschaft zur Lektüre historischer Handschriften und Textkorpora.

Zur Einführung wird empfohlen: Reinhard M.G. Nikisch: Brief.  Stuttgart 1991 (Sammlung Metzler); Jochen Strobel, Jörg Schuster (Hg.):  Briefkultur – Texte und Interpretationen von Martin Luther bis Thomas  Bernhard. Boston/Berlin 2014; Anne Bohnenkamp, Waltraud Wiethölter  (Hg.): Der Brief: Ereignis und Objekt. Basel 2008.

Ein Reader mit den relevanten Texten und ausgewählter Forschungsliteratur wird (elektronisch) bereitgestellt.

SoSe 2018

Ästhetik, Anthropologie, Pädagogik im Zeitalter der Aufklärung. Johann Georg Sulzers Werk und Wirkung zus. mit Prof. Elisabeth Décultot und Dr. Martin Dönike

Di 14-16, Ludwig-Wucherer-Str. 2, SR 22

Module:
Literaturtheorie, Poetologie und Ästhetik + Vertiefungsmodul (MA)
Kulturelle Diskurse (MA)
Erziehung und Bildung im Zeitalter der Aufklärung und Ästhetik II (MA KdA)
Wissen und Wissenstransfer seit dem 18. Jhd. (MA KdA)
Literaturgeschichte 17. Jahrhundert bis Gegenwart (BA/LA)

max. 30 Teiln.

Johann Georg Sulzers (1720–1779) Werk ist für das Verständnis der Aufklärungsepoche zentral. Mit der „Allgemeinen Theorie der Schönen Künste“ (1771–1774) hat Sulzer nicht nur einen grundlegenden Beitrag zur Kunsttheorie und Ästhetik des 18. Jahrhunderts geliefert, sondern daneben auch wichtige Schriften zur Psychologie, Pädagogik, Anthropologie, Erkenntnistheorie; Naturforschung und Literaturkritik veröffentlicht. Vor dem Hintergrund der aktuell am IZEA laufenden Edition der Werke und Briefe Johann Georg Sulzers wollen wir anhand ausgewählter Texte diesem facettenreichen und doch lange Zeit vernachlässigtem Autor und Akteur des 18. Jahrhunderts nachspüren.

Voraussetzungen sind die Übernahme eines Impulsreferates sowie die Bereitschaft zur Lektüre historischer Textkorpora des 18. Jahrhunderts.

Das Seminar wird von einer Exkursion ins Gleimhaus Halberstadt, wo zahlreiche Handschriften Sulzers aufbewahrt werden, begleitet.

Zur Einführung empfehlen wir: Elisabeth Décultot: Johann Georg Sulzer – Leben und Werk. In: Johann Georg Sulzer: Gesammelte Schriften. Kommentierte Ausgabe. Hrsg. von Hans Adler und E. Décultot. Bd. 1: Kurzer Begriff aller Wissenschaften. Erste (1745) und zweite (1759) Auflage. Hg. von Hans Adler. Basel, 2014, XIII-LV;   Frank Grunert u. Gideon Stiening (Hg.): Johann Georg Sulzer (1720–1779). Aufklärung zwischen Christian Wolff und David Hume. Berlin   2011; Wolfgang Riedel: Erkennen und Empfinden. Anthropologische Achsendrehung und Wende zur Ästhetik bei Johann Georg Sulzer. In: Hans-Jürgen Schings (Hg.): Der ganze Mensch. Anthropologie und Literatur im 18. Jahrhundert Stuttgart u. Weimar 1994, S. 410–439.

WiSe 2017/18

(S) Landschaft und Literatur zus. mit Dr. Martin Dönike

Mo, 12-14 Uhr, IZEA, Thomasius-Zimmer
Beginn 09.10.2017

Module:
Literaturgeschichte. [17. Jh. bis zur Gegenwart] (B.A/LA)
Literaturgeschichte. 17. – 19. Jahrhundert (alte Ordn.) (BA/LA)
Themen, Stoffe,  Motive Modul (BA/LA)
Literatur und Ästhetik II (MA KdA)
Wissen und  Wissenstransfer seit dem 18. Jhd. (MA KdA)

(S) Pflanzen, Blüten, Früchte in der Literatur Mo., 14-16 Uhr, IZEA, Christian-Thomasius-Zimmer

Teilnehmer: 15
Module:
Themen, Stoffe und Motive (BA/LA)
Angewandte Literaturwissenschaft (BA/LA)
Literatur und Ästhetik II (MA Kulturen der Aufklärung)
Wissen und Wissenstransfer seit dem 18. Jahrhundert (MA)

Pflanzen, Blüten und Früchte gehören zu den Grundmotiven literarischer Kommunikation – als Metapher, Attribut, emotionale Reflexionsfläche, Wissensgegenstand oder einfach als naturkundliches Objekt. Erinnert sei hier nur an Goethes „Metamorphose der Pflanzen“, Herders „An die Bäume im Winter“, Heinrich Heines „Mondscheintrunkene  Lindenblüten“, Theodor Storms „Hyazinthen“, Oskar Loerkes „Der  Silberdistelwald“ oder Gertrud Kolmars „Bild der Rose“ – Texte, in denen  sich die epochenübergreifende und zugleich verschiedene Beschäftigung mit der Thematik zeigt und die durch zahllose weitere Beispiele ergänzt werden könnten.

Im Seminar wollen wir  anhand von Textbeispielen von der Frühaufklärung bis in die Gegenwartsliteratur den botanisch-literarischen Konstellationen verschiedener Epochen nachspüren. Dabei werden wir uns im Spannungsfeld zwischen literatur- und naturge­schichtlichen Diskursen und Fragestellungen bewegen.

Das Seminar wird von einer Blockveranstaltung begleitet. Geplant ist  ein zweitägiger Workshop, der in Kooperation mit der „Stiftung Fürst-Pückler-Park“ im Muskauer Park stattfinden wird. Zudem soll es im Rahmen der Tagung „Botanik und Ästhetik“ (14.-16.09.2017  in Halle) eine szenische Lesung im Botanischen Garten geben, die  maßgeblich von den Seminarteilnehmer*innen organisiert und durchgeführt  wird.

Voraussetzungen sind die Übernahme eines Impulsreferates sowie die Bereitschaft zur Teilnahme an Workshop und szenischer Lesung.

Ein Reader mit den relevanten Seminartexten wird bereitgestellt. Die Teilnahme ist auf 15 Studierende begrenzt. Es wird um persönliche Anmeldung gebeten unter: .

Zur Einführung wird empfohlen: Floriographie. Die Sprache der Blumen. Hrsg. v. Isabel Kranz, Alexander Schwan, Eike  Wittrock. München 2016; Benjamin Bühler, Stefan Rieger: Das Wuchern der  Pflanzen. Ein Florilegium des Wissens. Frankfurt am Main 2009.

SoSe 2016

(S) Gartenliteratur (mo 14-16)
IZEA, Christian-Thomasius-Zimmer
Beginn: 11.4.2016
Teilnehmer: 12
Module:
BA/LA: Themen, Stoffe und Motive
BA/LA: Angewandte Literaturwissenschaft
MA Kulturen der Aufklärung: Literatur und Ästhetik II

Beschreibungen von Gärten gibt es seit der Antike. Eine tatsächliche ‚Literarisierung‘ von Gärten setzt jedoch erst im 18. Jahrhundert, dem  Zeitalter der ‚Gartenrevolution‘, ein. In keiner anderen Epoche hat die Gartenkunst einen so radikalen (und literarisch begleiteten) Wandel erfahren, wie in der Zeit der Aufklärung. Im Seminar wollen wir uns mit Beschreibungen von Gärten in der Reiseliteratur, im Feuilleton, in der  Lyrik und in Briefwechseln sowie mit botanischen Abhandlungen und gartentheoretischen Schriften des 18. und frühen 19. Jahrhunderts  beschäftigen. Im Mittelpunkt soll dabei die Untersuchung des Gartens als Spiegel und Reflexionsfläche (wirkungs-) ästhetischer, anthropologischer und politischer Ideen und Konzepte sowie die Wechselbeziehung zwischen Landschaftsgestaltung, Landschaftswahrnehmung und Literatur stehen.

Das Seminar wird von zwei Blockveranstaltungen begleitet. Geplant sind eine eintägige Exkursion in den Wörlitzer Park und ein zweitägiger  Workshop, der in Kooperation mit der „Stiftung Fürst-Pückler-Bad Muskau“ im Muskauer Park stattfinden wird.

Voraussetzungen sind Kenntnisse in der Literatur und Kulturgeschichte  der Aufklärung, die Übernahme eines Impulsreferates sowie die  Bereitschaft zur intensiven und umfangreichen Lektüre historischer Textcorpora.

Ein Reader mit einer Auswahl der relevanten Seminartexte wird  bereitgestellt. Die Teilnahme ist auf 12 Studierende begrenzt. Es wird um persönliche Anmeldung gebeten unter: .

Zur Einführung wird empfohlen: Michael Gamper: „Die Natur ist republikanisch“. Zu den ästhetischen, anthropologischen und politischen Konzepten der deutschen Gartenliteratur im 18. Jahrhundert. Würzburg  1998; Valentin Hammerschmidt und Joachim Wilke: Die Entdeckung der Landschaft – Englische Gärten des 18. Jahrhunderts. Stuttgart 1990; Hans von Trotha: Gartenkunst. Auf der Suche nach dem verlorenen Paradies.  Berlin 2012.

WiSe 2015/16

(S) Schriftstellerinnen der Romantik (mi 14-16)
Seminarraum 16 (Raum E.11) [LuWu 2]
Modul B.A./LA: Literaturgeschichte. [17. Jh. bis zur Gegenwart]
Modul B.A./LA:Literaturgeschichte 17. bis 19. Jahrhundert (alte Ordnung)

Autorinnen wie Bettine von Arnim, Karoline von Günderrode, Rahel Levin Varnhagen, Dorothea Schlegel, Henriette Herz, Caroline von Wolzogen, Sophie Mereau und Caroline de la Motte Fouqué prägten die literarischen Diskurse und das literarische Leben der Romantik nachhaltig. Ihre Romane, Erzählungen, Lyrik, historiographischen Skizzen, dramatischen Entwürfe und insbesondere ihre Briefe offenbaren ein breites Spektrum an Darstellungs-, Ausdrucks- und Publikationsformen. Diese möchten wir anhand ausgewählter Textbeispiele im Seminar analysieren und diskutieren. Weibliche Autorschaft soll im literaturhistorischen Kontext und in medientheoretischer Perspektive untersucht werden. Zugleich wollen wir auf zentrale Fragestellungen der Romantik-Forschung, insbesondere auf die Themen Geschlecht, Freundschaft, Geselligkeit und epistolare Vernetzung eingehen. Berücksichtigung findet darüber hinaus die Wirkung romantischer Schriftstellerinnen in Texten von Hannah Arendt, Ingeborg Drewitz, Christa Wolf und Hans Magnus Enzensberger.

Teilnahmevoraussetzung ist die Übernahme eines Impulsreferates oder die Moderation einer Textdiskussion.

Textgrundlagen sind: Bettine von Arnim: Goethes Briefwechsel mit einem Kinde. Hg v. Wolfgang Bunzel, Frankfurt/M. 2008  und Die Günderrode. Hg. v. Walter Schmitz, Frankfurt/M. 2006; Karoline von Günderrode: Gedichte, Prosa, Briefe. Hg. v. Hannelore Schlaffer. Stuttgart 1998; Dorothea Schlegel: Florentin. Hg. v. Wolfgang Nehring. Stuttgart 1993; Caroline de la Motte Fouqué [Pseud. Serena]: Drei Mährchen. Berlin 1806; Rahel Varnhagen: Ein Buch des Andenkens für ihre Freunde. Hg. v. Barbara Hahn, Göttingen 2011 (in Auszügen);  Hanna Arendt: Rahel Varnhagen. Lebensgeschichte einer deutschen Jüdin aus der Romantik. München 1959; Christa Wolf: Kein Ort. Nirgends. Berlin 1979;  Ingeborg Drewitz: Bettine von Arnim. Köln 1969; Hans Magnus Enzensberger: Requiem für eine romantische Frau. Berlin 1988.

Empfohlene Literatur (eine ausführliche Bibliographie wird in den ersten Sitzungen bereitgestellt): Barbara Becker-Cantarino: Schriftstellerinnen der Romantik: Epoche – Werk – Wirkung. München 2000; Wolfgang Bunzel: Romantik: Epoche – Autoren – Werke. Darmstadt 2010;  Barbara Hahn, Unter falschem Namen. Von der schwierigen Autorschaft der Frauen. Frankfurt/M. 1991.

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