Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Zeitschriften als Netzwerke: Konzepte, Modelle, Fragen

Workshop
27. und 28. April 2023, Martin-Luther-Universität
Halle-Wittenberg
Organisation: Prof. Dr. Daniel Weidner, Dr. Jana-
Katharina Mende

Programm Netzwerke

Programm Netzwerke

Programm Netzwerke

In den letzten Jahrzehnten ist das Netzwerk in den Kultur- und Sozialwissenschaften zu einer Leitmetapher zur Beschreibung von Kultur, Wissen, Literatur der Moderne geworden. Auf den ersten Blick drängt sich diese Metapher auch auf, um Zeitschriften zu untersuchen, scheinen diese doch ganz wie Netzwerke zu funktionieren, als kollektive und diskursive Publikationsformen, die auf komplexe und hybride Weise verschiedene Texte miteinander verbinden. Aber in dieser Anwendung wird das vermeintlich Selbstverständliche problematisch, und es stellen sich eine Reihe von Fragen, die u.a. in diesem Workshop gefragt und besprochen werden (können):

Was meint man eigentlich mit Netzwerken? Wie metaphorisch und wie wörtlich ist das zu verstehen? Will man eher die offene, nicht kategorisierbare und lose Natur sozialer Beziehungen betonen oder konzentriert man sich – fast im Gegenteil – auf strikt quantitative Modellierungen sozialer Netzwerke? Wie verhalten sich die Netzwerke der Produzent*innen von Zeitschriften zu jenen der Konsument*innen? der Verlage? den persönlichen (Brief-)Netzwerken etc.? Und wie verhalten sich solche Akteur*innennetzwerke zu den textuellen, zu diskursiven oder zu semantischen Netzwerken, die Zeitschriften ja auch sind, weil in ihnen ja nicht nur Akteur*innen in Beziehung treten, sondern auch verschiedene Texte, Aussagen, Themen miteinander verbunden werden? Sind das überhaupt ‘dieselben’ Netzwerke, bzw. – forschungslogisch gewendet – wie kann man soziale Netzwerkanalyse und korpusbasierte Methoden wie Stilometrie, topic modelling, die Untersuchung semantischer Netze aufeinander beziehen?

Solche Fragen machen deutlich, dass sich hinter der Leitmetapher des ‘Netzwerkes’ verschiedene und durchaus disparate Fragestellungen verbergen. Zentrales Ziel des Workshops ist es, diese Verschiedenheit zu diskutieren, also verschiedene Ansätze in ihren jeweiligen Stärken und Schwächen vorzustellen und über ihre – spannungsreichen, aber auch potentiell fruchtbaren – Verhältnisse zueinander nachzudenken und insbesondere zu fragen, wo und wie es möglich ist, verschiedene Ansätze miteinander zu verbinden.

Mit u.a. Dr. Yvonne Albers, Prof. Dr. Carolin Duttlinger, Prof. Dr. Hanno Ehrlicher, PD Dr. Gustav Frank, Prof. Dr. Rainer Godel, Dr. Till Grallert, Dr. Jana Kittelmann, Dr. Anne Purschwitz, Haimo Stiehmer, Prof. Dr. Annette Werberger.

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